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Berlin: Filmwirtschaft setzt «Raubkopierer sind Verbrecher»-Aktionen fort +++ Bremen: Fatih Akin dreht neuen Film in Bremen und Hamburg +++ Köln: GEZ wertet Kritik an PC-Gebühr als «Kampagne» +++ Berlin: «Gefangene» feiert Weltpremiere beim Filmfest in Locarno +++ Berlin: Akademie der Künste präsentiert Johannes-Heesters-Schau
Berlin: Filmwirtschaft setzt «Raubkopierer sind Verbrecher»-Aktionen fort
Berlin (ddp). Die Filmwirtschaft setzt ihren Kampf gegen Raubkopierer fort. Ab sofort gebe es einen neuen Spot der Kampagne «Raubkopierer sind Verbrecher» in Internet, Fernsehen und später auch im Kino, kündigte der Geschäftsführer der Zukunft Kino Marketing GmbH (ZKM) am Mittwoch in Berlin an. Darin lernt ein junger Mann in einer Kneipe eine Frau kennen und durchlebt mit ihr im Zeitraffer eine Beziehung. Im Abspann des Spots heißt es: «Nach fünf Jahren Knast hat man keine Zeit zu verlieren.»
Zudem sind in den ersten Augustwochen in deutschen Städten Menschen mit Ganzkörperbemalung unterwegs, die mit dem Slogan «Raubkopierer können sich nicht verstecken» werben. Oesterlin sagte, so solle auf anschauliche und humorvolle Weise deutlich gemacht werden, dass Raubkopierer nicht auf die vermeintliche Anonymität des Internets zählen könnten.
Köln: GEZ wertet Kritik an PC-Gebühr als «Kampagne»
Köln (ddp). Die Gebühreneinzugszentrale (GEZ) für Rundfunkgebühren weist die Kritik von Unternehmensverbänden an der ab 2007 fälligen Gebühr auf internetfähige Computer und Handys zurück. Dies seien «Kampagnen von Verbänden und Lobby-Kreisen», sagte GEZ-Geschäftsführer Hans Buchholz am Mittwoch der Nachrichtenagentur ddp in Bonn. Von betroffenen Firmen habe es bislang kaum Reaktion gegeben. Letztlich gehe es auch nur um 17,03 Euro, die monatlich für Betriebe mit multimedialen Geräten anfielen - egal, wie viel Geräte in dem Betrieb verwendet würden.
Buchholz zufolge gibt es bundesweit drei Millionen Unternehmen, von denen aber nur etwa eine Million bei der GEZ erfasst seien. Obwohl in den meisten Firmen zumindest Radios vorhanden seien, zahle der Großteil keine GEZ-Gebühr. Dies werde auch bei den rund 1,3 Millionen mit internetfähigen Empfangsgeräten ausgestatteten Firmen nicht anders aussehen.
2007 rechnet die GEZ deshalb vorerst nur mit 50 000 Neuanmeldungen von Betrieben. Da die Firmen zudem erst ab Januar angeschrieben würden, geht Buchholz statt der zu erwartenden zehn Millionen Euro Einnahmen nur von zwei Millionen Euro aus. 2008 rechnet er dann mit zwölf Millionen, 2009 mit 22 Millionen Euro zusätzlicher Einnahmen. Ab 2010 geht die GEZ von jährlich rund 30 Millionen Euro aus.
Die Zahl der GEZ-Beauftragten wird sich Buchholz zufolge wegen der neuen Gebühr nicht erhöhen. Allerdings werde künftig "sicher etwas intensiver» die Anmeldung von Computern überprüft. Bereits jetzt liege der Schwerpunkt der Überprüfungen im Bereich der Freiberufler und Unternehmen, «weil wir da die größte Dunkelziffer haben».
Die Diskussion über einen Systemwechsel weg von der Einzelgeräteabgabe hin etwa zu einer pauschalen Hausaltsabgabe verfolgt Buchholz gelassen. Bereits jetzt gebe es de facto keine Einzelgeräteabgabe mehr, weil die meisten Haushalte Rundfunkgebühren zahlten, egal über wie viele Empfangsgeräte sie verfügten. Nach früheren Berechnungen würde allerdings eine Umstellung auf eine reine Haushaltsabgabe ohne Sonderregelungen ein Minus von rund vier Prozent der GEZ-Gebühren bedeuten, fügte er hinzu.
Bremen: Fatih Akin dreht neuen Film in Bremen und Hamburg
Bremen (ddp). Regisseur Fatih Akin («Gegen die Wand») hat mit den Dreharbeiten zu seinem neuesten Werk begonnen. Noch bis Ende der Woche dreht der 32-Jährige in Bremen. Anschließend gehe es für das Roadmovie »Auf der anderen Seite« nach Hamburg, Lübeck, Istanbul und ans Schwarze Meer, sagte der Produzent des Films, Andreas Thiel, am Dienstagabend. Der Film, in dem Hanna Schygulla eine Hauptrolle übernommen hat, erzählt von der Beziehung eines türkischen Vaters zu seinem Sohn sowie der einer Mutter zu ihrer Tochter. Nachdem es in beiden parallel laufenden Handlungssträngen zu tragischen Todesfällen kommt, verweben sich die Schicksale der Protagonisten.
Ursprünglich habe Akin in Berlin drehen wollen, sagte Thiel. Dann habe er aber Bremen kennen gelernt und sei überrascht vom Charme der Hansestadt gewesen.
Akin war für seinen ersten Spielfilm »Gegen die Wand« 2004 auf der Berlinale mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet worden. Sein neuester Spielfilm, der 3,7 Millionen Euro kostet, handelt ebenfalls von in Deutschland lebenden Türken. Der Film soll im Herbst 2007 in die Kinos kommen.
Berlin: «Gefangene» feiert Weltpremiere beim Filmfest in Locarno
Berlin/Locarno (ddp). Iain Diltheys neuer Kinofilm «Gefangene» läuft als deutscher Wettbewerbsbeitrag beim 59. Internationalen Film Festival vom 2. bis 12. August in Locarno. Der Film mit Jule Böwe und Andreas Schmidt in den Hauptrollen wird in Locarno sein Weltpremiere feiern, wie die Agentur Velvet in Berlin mitteilte.
In «Gefangene» erzählt Dilthey («Das Verlangen») von einer Frau, die gegenüber einem Gefängnis wohnt und via Blickaustausch beginnt, mit einem Inhaftierten zu flirten. Eines Tages entkommt der Gefangene und flüchtet zu ihr in die Wohnung. Zwischen den beiden entsteht eine ambivalente Beziehung, gespalten zwischen Angst und Sehnsüchten. Als sie von der Polizei entdeckt werden, beschließt die Frau, alles zurückzulassen und dem Mann in ein neues Leben zu folgen.
Berlin: Akademie der Künste präsentiert Johannes-Heesters-Schau
Berlin (ddp-bln). Die Berliner Akademie der Künste gibt ab 25. August einen Einblick in die 86-jährige Bühnenlaufbahn des Unterhaltungskünstlers Johannes Heesters. Unter dem Titel «Johannes Heesters - Auf den Spuren eines Phänomens» sind im Haus der Akademie am Hanseatenweg Rollenporträts, Werk- und Szenenfotos, Kritiken und Werbematerial zu seinen Film- und Fernsehproduktionen sowie zu Theater- und Operettenrollen wie «Der Bettelstudent» (1936), «Karneval der Liebe» (1942), «Gigi» und als Graf Danilo in Franz Lehárs «Die lustige Witwe» zu sehen. Daneben werden Briefe, biografische Unterlagen und Privatfotos gezeigt, wie die Akademie am Mittwoch mitteilte. Heesters hatte das Archiv 2004 an die Berliner Akademie übergeben.
Der 1903 im niederländischen Amersfoort geborene Schauspieler und Operettentenor spiegelt nach Angaben der Akademie beispielhaft die europäische Unterhaltungsgeschichte des 20. Jahrhunderts wider. Die Berliner Ausstellung wolle sich dem Phänomen Heesters in dieser Ausstellung nähern. Auch sein Wirken als Teil der nationalsozialistischen Unterhaltungskultur werde thematisiert. Die Schau, die von dem 102-Jährigen selbst eröffnet wird, ist bis 22. Oktober zu sehen.
http://www.adk.de