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27.8.: film und tv aktuell +++ film und tv

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Orson Welles im Mittelpunkt des Mannheimer Filmsymposiums +++ Drehbuchpreis Baden-Württemberg erneut ausgeschrieben +++ Fernsehen in Berlin wird digital +++ Filmstiftung NRW arbeitet erfolgreich mit den Niederlanden zusammen +++ Verwüstung der Filmkultur - Branche protestiert gegen Kürzungen

Orson Welles im Mittelpunkt des Mannheimer Filmsymposiums
Mannheim (ddp-bwb). Das Mannheimer Filmsymposium widmet sich in diesem Jahr dem Schauspieler, Regisseur und Autor Orson Welles (1915-1985). Während der Tagung solle die gesamte Breite seines «unbekannten oder unvollendeten Schaffens» erkundet werden, teilte der Bundesverband kommunale Filmarbeit in Frankfurt am Main mit. Das 17. Filmsymposium «Orson Welles Revisited - Kino, Theater, Radio, TV» läuft vom 3. bis 6. Oktober.
Internationale Gäste aus Theorie und Praxis, die Welles in seiner Arbeit und seinem Leben verbunden waren, sollen dem Publikum das «Multitalent» in Film- und Hörspielvorführungen, Theaterdokumentationen, Vorträgen oder Erfahrungsberichten näher bringen. Zum Auftakt einer bundesweiten Tournee durch die kommunalen Kinos wird zudem das Programm «Der unbekannte Orson Welles» mit fünf restaurierten Kurzfilmen gezeigt. Das Symposium wird ausgerichtet vom Mannheimer Cinema Quadrat und dem Filmmuseum München in Zusammenarbeit unter anderem mit dem Bundesverband kommunale Filmarbeit.
(Internet: www.cinema-quadrat.de/symposium.html)

Drehbuchpreis Baden-Württemberg erneut ausgeschrieben
Stuttgart (ddp-bwb). Die Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg (MFG) hat zum fünften Mal ihren Drehbuchpreis ausgeschrieben. Bis zum 2. Dezember können sich Autoren um die mit 25 000 Euro dotierte Auszeichnung bewerben. Voraussetzung ist nach Angaben der MFG ein fertiges Drehbuch für einen abendfüllenden fiktionalen Spielfilm. Der Wohnsitz des Autors muss zudem in Baden-Württemberg sein. Auch die Handlung des Drehbuchs soll sich im Land abspielen. Die Preisverleihung findet auf der Berlinale 2003 statt.
(Internet: www.film.mfg.de)

Fernsehen in Berlin wird digital
Berlin (ddp-bln). Berliner Fernsehzuschauer müssen sich umstellen. Die TV-Landschaft in der Hauptstadt wird digitalisiert. Bereits zum 1. November dieses Jahres werden die ersten acht Programme digital ausgestrahlt, sagte der Direktor der Medienanstalt Berlin-Brandenburg, Hans Hege, am Montag in Berlin. Ab Mitte nächsten Jahres wird dann kein analoges Programm mehr über Antenne zu empfangen sein.
Für den Empfang müsse eine so genannte Set-Top-Box gekauft werden, die jede Antenne fit für die neue Technik macht, sagte Hartmann Vetter vom Berliner Mieterverein. Es sei weder notwendig, Antennenanlagen abzubauen noch Verträge mit Kabelnetzbetreibern abzuschließen.
Direkten Handlungsbedarf wegen der Umstellung auf digitales Fernsehen gibt es lediglich für die etwa 240 000 Haushalte, in denen noch über Antenne ferngesehen wird. Sie müssen die Set-Top-Box zwischen Antenne und Fernsehgerät schalten. Die Box kostet etwa 200 Euro. Nach der Anschaffung fallen keine weiteren Kosten an. Allerdings braucht jeder Fernseher seine eigene Set-Top-Box. Ohne dieses Gerät bleibt die Mattscheibe ab Mitte nächsten Jahres schwarz.
Aber auch auf Kabelkunden können Kosten zukommen. Für mindestens 120 000 bereits in den 80er Jahren verkabelte Haushalte müssen die Anlagen umgerüstet werden. Diese Anlagen arbeiteten teils noch mit analogen Signalen. Für die Umrüstung sei der Vermieter zuständig, sagte Vetter. Die Kosten können jedoch auf die Miete umgelegt werden. Mehr als 100 Euro dürften das nach Einschätzung des Mietervereins je Haushalt nicht sein. Auch auf diejenigen, die ihr Programm von Kabelservice-Gesellschaften beziehen, könnten Preiserhöhungen zukommen. Vetter rät, den entsprechenden Service-Vertrag genau zu prüfen.
Mieter erhalten Informationen zu der Umstellung in der Geschäftsstelle des Mietervereins in der Wilhelmstraße 74 oder im Internet unter www.berliner-mieterverein.de . Über das digitale Fernsehen können sich Interessierte bei der Medienanstalt Berlin Brandenburg (mabb) in der Kleinen Präsidentenstraße 1 oder im Netz unter www.mabb.de informieren.

Filmstiftung NRW arbeitet erfolgreich mit den Niederlanden zusammen
Düsseldorf/Hamminkeln (ddp). Das Kooperationsabkommen zwischen der Filmstiftung NRW und dem Stichting Nederlands Fonds trägt erste Früchte: Insgesamt sind bereits vier Filmprojekte angestoßen worden, wie der Leiter der Filmstiftung, Michael Schmid-Ospach, am Montag in Hamminkeln sagte. Dazu zählen die Streifen «Pietje Bell», «Die Austern von Nam Kee», «Sea of Silence» und «Super Trex».
Vor genau zwei Jahren hatten die beiden Filmfördereinrichtungen ihr «europaweit einzigartiges» Abkommen geschlossen. Ziel ist eine intensivere Zusammenarbeit der Medienbranche in Nordrhein-Westfalen und den Niederlanden. Die Kooperation soll unter anderem den Austausch von Talenten zwischen beiden Ländern fördern und den Filmsektor im gemeinsamen europäischen Wirtschaftsgebiet stärken.
(Internet: www.filmstiftung.de)

Verwüstung der Filmkultur - Branche protestiert gegen Kürzungen
Oberhausen (ddp-nrw). Gegen drastische Kürzungen bei der Filmkultur haben Branchenvertreter aus ganz Nordrhein-Westfalen in einem offenen Brief an die Landesregierung protestiert. Vorgesehen sei, die Mittel von derzeit 1,1 Millionen auf 970 000 Euro zu reduzieren. Die Leiter von Film- und Kinofestivals sowie von Filmwerkstätten forderten die Regierung in dem am Dienstag in Oberhausen veröffentlichten Schreiben nachdrücklich dazu auf, die Einsparungen zurückzunehmen. Die Folgen dieser Politik würden sich andernfalls in einer «nachhaltigen Verwüstung der Filmkultur» darstellen, warnten die Experten.
Während die Kürzungen im Durchschnitt im Gesamthaushalt 0,9 Prozent und im Kulturhaushalt 2,7 Prozent betrügen, müsse die Filmkultur mit Einsparungen von nahezu 15 Prozent leben. Die Landesmittel für die Filmwerkstätten und für Projekte im Dokumentarfilmbereich sollten sogar um mehr als 30 Prozent sinken, lautete die Kritik.
Es sei bereits abzusehen, dass die Arbeit mancher Institutionen und Initiativen nicht fortgesetzt werden könne. Wegen der allgemeinen Konjunkturentwicklung könnten solche Einsparungen weder durch die Kommunen noch durch private Mittel aufgefangen werden. «Wir halten diese Entwicklung in einem Flächenland wie Nordrhein-Westfalen für außerordentlich gefährlich», warnten die Branchenvertreter. Zu ihnen zählten unter anderen Lars Henrik Gass, Leiter der Kurzfilmtage Oberhausen, Verena Mund vom Kölner Frauenfilmfestival «Feminale» und Ronald Herzog vom Filmhaus Bielefeld.
(Internet: www.kurzfilmtage.de)