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Görlitz: Oberlausitzische Bibliothek erhält Arno-Schmidt-Sammlung +++ Frankfurt: Buchmesse nach Einbruch 2001 auf Erfolgskurs
Görlitz: Oberlausitzische Bibliothek erhält Arno-Schmidt-Sammlung
Görlitz (ddp-lsc). Die Oberlausitzische Bibliothek der Wissenschaften in Görlitz erhält heute eine Sammlung mit Werken des Dichters Arno Schmidt (1914 - 1979). Der Sammler Wolf-Dieter Krüger übergibt am Nachmittag zahlreiche Bücher Schmidts sowie ein großer Fundus an Sekundärliteratur an die Bibliothek. Unter den Werken sind zahlreiche wertvolle Stücke, darunter auch eine handsignierte Erstausgabe des Monumentalwerks «Zettels Traum» von 1970.
Die Biographie Schmidts ist mit Görlitz eng verbunden. 1933 machte er in der Neißestadt Abitur. Vielfach finden sich in seinem Werk mehr oder weniger offene Bezüge zu Menschen und Orten in Görlitz. 1964 wurde Schmidt in Berlin mit dem Fontane-Preis ausgezeichnet, 1973 erhielt er den Goethepreis der Stadt Frankfurt am Main.
Frankfurt: Buchmesse nach Einbruch 2001 auf Erfolgskurs
Frankfurt/Main (ddp-hes). Nach dem großen Einbruch der Ausstellerzahlen auf der Frankfurter Buchmesse in Folge des 11. September 2001 hat sich die Messe wieder konsolidiert. Die Zahl der angemeldeten Verlage liege in diesem Jahr höher als im Vorjahr, sagte der Geschäftsführer der Frankfurter Buchmesse, Juergen Boos, der Nachrichtenagentur ddp. Vom 4. bis 8. Oktober werden mehr als 7000 Einzelaussteller zu Gast sein: rund 3000 aus Deutschland und 400 aus dem Ausland. Hinzugekommen seien viele kleine Verlage, sagte Boos. Dennoch habe die Buchmesse nicht den Anspruch, in jedem Jahr unbedingt wachsen zu müssen.
«Wir hatten eigentlich die Erwartung, dass das Online-Geschäft und die Kommunikation über E-Mails die Messeauftritte reduzieren würden. Das ist aber nicht eingetreten», sagte Boos. Es sei heute eher so, dass sich die Geschäftspartner mindestens einmal im Jahr persönlich treffen wollten. Dieser Austausch sei für die Buchbranche wichtiger geworden und finde in der Regel einmal im Jahr in Frankfurt statt.
Für den großen Erfolg des Buchmarktes sei in erster Linie die Belletristik verantwortlich. «Das Hörbuch hat es in der Belletristik nicht geschafft, das gedruckte Buch zu verdrängen», sagte Boos, der im vergangenen Jahr zum neuen Geschäftsführer der Messe ernannt worden war. Bei den wissenschaftlichen Büchern sei das durchaus anders. Dort verschwinde viel Gedrucktes zugunsten von Online-Ausgaben oder von Datenbanken.
Das diesjährige Gastland Indien sieht Boos als Glücksfall angesichts des derzeitigen Indien-Booms in Wirtschaft und Kultur. «Annähernd 70 Autoren aus dem Land werden zu Lesungen auf die Buchmesse kommen», sagte Boos. Die Vielfalt an Sprachen und offiziellen Dialekten in Indien sei faszinierend. «Ich habe immer das Englische für die Klammer in diesem Land gehalten, aber das ist es nicht», sagte Boos. Vielmehr sei es die Demokratie, die das bevölkerungsreiche Land zusammenhalte.
Die Vielfalt Indiens spiegele sich auch in der Literatur. In Frankfurt seien auch viele kleine Verlage vertreten, die zum Beispiel auch von Frauen geleitet würden. Indien präsentiere sich unter dem Motto «Today´s India» und das bedeute, dass man die aktuellen Zustände in dem Land im Spiegel der Literatur zeigen wolle.
Neben der Literatur werde Indien auch seine vielfältige Küche präsentieren. «Wir haben einen ganz bekannten Koch aus Indien eingeladen, der auf dem Freigelände die Spezialitäten des Landes zubereiten wird», sagte Boos.