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27.9.: theater und literatur aktuell +++ theater und literatur

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Rheingau Literatur Preis verliehen +++ Theaterhaus Jena auf der Suche nach Politischem am Theater


Rheingau Literatur Preis verliehen
Oestrich-Winkel (ddp-swe). Der in Berlin lebende Schriftsteller Ralf Rothmann hat am Sonntag in Oestrich-Winkel den Rheingau Literatur Preis erhalten. Mit der Verleihung auf Schloss Vollrads ging zugleich das 12. Rheingau Literatur Festival zu Ende. Die Veranstalter sprachen zum Abschluss des zehntägigen Literaturfestes von einem erfolgreichen Verlauf. Fünf der acht Veranstaltungen seien ausverkauft gewesen, sagte eine Sprecherin. Über 1500 Besucher hätten die Lesungen im Rheingau besucht, was einer Auslastung von 85 Prozent entspreche.
Der Rheingau Literatur Preis ist mit 7700 Euro dotiert. Den Scheck überreichte Bernd Abeln, Staatssekretär im Hessischen Wirtschaftsministerium, welches das Preisgeld gestiftet hat. Der diesjährige Träger der zum elften Mal vergebenen Auszeichnung erhielt außerdem 111 Flaschen besten Rheingauer Rieslings, gestiftet vom Verband Deutscher Prädikatsweingüter (VDP). Rothmann wurde für seinen Roman «Junges Licht» geehrt, der von Kindheit und Jugend im Ruhrgebiet handelt.

Theaterhaus Jena auf der Suche nach Politischem am Theater
Jena (ddp-lth). Das Theaterhaus Jena begibt sich in dieser Spielzeit auf die Suche nach dem Politischen am Theater. Das komplett neue, 14-köpfige künstlerische Ensemble werde Recherchearbeit leisten, Fragen stellen und gemeinsam mit dem Publikum nach Antworten suchen, sagte der künstlerische Leiter Markus Heinzelmann in Jena. Die geplanten 14 neuen Inszenierungen, darunter 4 Ur- und 2 deutschsprachige Erstaufführungen, sowie zahlreiche Gastspiele stehen unter dem Motto «Willkommen im Wilden Westen».
Dem Thema wolle man unter verschiedenen Aspekten nachspüren, hieß es. Zum einen gehe es darum, dass es nach dem Zusammenbruch des Ostblock nur noch einen Westen gebe, der manchmal verrückt spiele, wie sich an der Politik der USA zeige. Zum anderen will die neue Crew an Einzelschicksalen auf der Bühne zeigen, wie Menschen «im Westen wild geworden» seien, weil sie mit der neuen Situation nicht fertig wurden. Darüber hinaus habe das durchschnittlich 30 Jahre alte Ensemble aber auch den Anspruch, mit seinen Mitteln nach dem Ansatz einer Utopie innerhalb des Wilden Westens zu suchen.
Die Jenaer Truppe startet am 28. Oktober mit einem fünfstündigen Marathon mit fünf Premieren, darunter die vier Uraufführungen. In die beiden größeren Stücke «Kaltblütig», das Heinzelmann gemeinsam mit dem leitenden Dramaturgen Marcel Klett schuf, und dem Ensembleprojekt «Rucken 04» sind drei Monologe eingebettet, die drei Regisseure an drei Spielorten in Szene setzen. Künftig werden diese Monologe - wie jedes der anderen beiden Stücke - als eine Vorstellung über die Bühne gehen.
Ein Festival steht vom 9. bis 21. November ins Haus. Künftig alle zwei Jahre geplant, erinnert diese erste Auflage unter dem Titel «Völker hört die Signale» an den Mauerfall vor 15 Jahren. Auch dem Schillerjahr 2005 trägt das Theaterhaus mit zwei Inszenierungen Rechnung. Zum einen kommt Schillers dramatisches Fragment «Die Polizey» überhaupt erstmals auf eine Bühne, zum anderen ist seine «Jungfrau von Orleans» Ausgangspunkt für das «Johanna-Projekt», mit dem Anfang Juli 2005 Jenas Kulturarena open air eröffnet wird.
http://www.theaterhaus-jena.de