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28.1.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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Kulturmetropole Berlin - Mehr Museumsbesucher trotz Sparzwangs +++ Simplicissimus-Zeichnungen in der Pinakothek der Moderne +++ Karikaturen-Schau gegen den Krieg +++ Stadtmuseum Jena plant Emil-Nolde-Ausstellung


Kulturmetropole Berlin - Mehr Museumsbesucher trotz Sparzwangs
Berlin (ddp-bln). Berlin entwickelt sich zunehmend zu einer Welt-Kulturmetropole: In die großen Museen der Hauptstadt kamen im vergangenen Jahr trotz allgemeiner Sparzwänge und des Rückganges der Touristenzahlen mehr Besucher als in der Vergangenheit. Insgesamt wurden knapp 3,2 Millionen Kunstinteressierte gezählt, sagte der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Klaus-Dieter Lehmann, am Montag in Berlin. Dies seien vier Prozent mehr als 2001. «Das Jahr 2002 war für die Staatlichen Museen zu Berlin ein äußerst erfolgreiches Jahr», resümierte der Generaldirektor der Stiftung, Peter-Klaus Schuster.
Nach einer «Blockadesituation» in der Frage der Trägerschaft sei im vergangenen Jahr ein «Befreiungsschlag» gelungen, betonte Lehmann. Nachdem die Länder Anfang 2002 wegen finanzieller Engpässe aus der Stiftung austreten wollten, habe nun der Bund die ausschließliche Finanzverantwortung für die Bauvorhaben der Stiftung übernommen. Damit stünden zwar nur 80 Prozent der ursprünglich vorgesehenen Baumittel zur Verfügung, sagte der Präsident. Es könne jedoch endlich weiter gebaut werden, so etwa am Bodemuseum, dem Schloss Köpenick und an der Staatsbibliothek. «Zum Masterplan Museumsinsel gibt es - auch unter den veränderten Bedingungen - keine Alternative», unterstrich Lehmann. Für die Finanzierung der laufenden Kosten seien auch weiterhin der Bund und alle 16 Länder zuständig. Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz ist Träger des bundesweit größten Bestandes an staatlichen Museen.
Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz in Berlin zählt zu den größten Kultureinrichtungen weltweit. Die 17 Museen, die Staatsbibliothek, das Geheime Staatsarchiv und eine Reihe von Forschungseinrichtungen - ursprünglich aus den Sammlungen und Archiven des preußischen Staates hervorgegangen - sind zu einem dichten Netz der kulturellen Überlieferung verknüpft.
Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Auflösung Preußens im Jahre 1947 waren die Sammlungen des preußischen Staates zum Teil zerstört, verschleppt oder zerstreut. Im östlichen Teil Deutschlands wurden die bestehenden Häuser, insbesondere die der Museumsinsel und die Staatsbibliothek Unter den Linden, provisorisch wieder hergestellt und genutzt. In Westdeutschland übernahmen vorübergehend einige Länder treuhänderisch die Verantwortung für die Bestände. Heute wird die Stiftung von Bund und Ländern getragen.
http://www.smb.spk-berlin.de

Simplicissimus-Zeichnungen in der Pinakothek der Moderne
München (ddp-bay). 80 Simplicissimus-Zeichnungen des Karikaturisten Bruno Paul (1874-1968) sind ab Dienstag in der Graphischen Sammlung der Pinakothek der Moderne zu sehen. Paul war ständiger Satire-Lieferant der 1896 gegründeten Wochenzeitschrift. Mit spitzer Feder spießte er seine Angriffsziele auf. Und davon gab es viele, wie die zeichnerischen Attacken gegen Kaiser Wilhelm II., Korpsstudenten und Militär gnadenlos belegen. Unbeachtet ließ Paul auch nicht das Verhältnis Bayern und Preußen und die Emanzipation der Frau.
Die Ausstellung läuft vom 29. Januar bis 16. März 2003 und bietet Gelegenheit, den vielseitigen Künstler auch in den Bereichen Design und Architektur in der Pinakothek der Moderne kennen zu lernen. Die Öffnungszeiten sind täglich außer Montag jeweils von 10.00 bis 17.00 Uhr, Donnerstag und Freitag von 10.00 bis 20.00 Uhr.
http://pinakothek-der-moderne.de

Karikaturen-Schau gegen den Krieg
Berlin (ddp-bln). Eine Schau mit etwa 60 Karikaturen ost- und westdeutscher Zeichner zum Thema Frieden wird am 4. Februar in der Medien-Galerie im Haus der Buchdrucker in Berlin-Tempelhof eröffnet. Motto der Ausstellung ist «Aufhör\'n! Karikaturen gegen den Krieg», teilte der Veranstalter am Dienstag mit. Zur Eröffnung werden Werke von F.W. Bernstein, Manfred Bofinger, Rainer Hachfeld, Peter Muzeniek, Harald Kretschmar und Wolf Schrader gezeigt.
«So knapp Kriegsgründe auch sein können, so knapp sind sie darstellbar», sagte Cartoonist Kretschmar. Die ausgestellten Karikaturen und weitere Zeichnungen sind in einem Buch zusammengestellt, das den Titel der Ausstellung trägt und ebenfalls präsentiert wird. Die anwesenden Karikaturisten signieren die Bände, und jeder Käufer wird exklusiv porträtiert, hieß es. Die Ausstellung in der Dudenstraße 10 ist bis zum 14. März jeweils von Montag bis Donnerstag in der Zeit von 12.00 bis 19.00 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

Stadtmuseum Jena plant Emil-Nolde-Ausstellung
Das Stadtmuseum Jena gibt sich in diesem Jahr expressionistisch: Ab Anfang September widmet sich eine Ausstellung dem Werk von Emil Nolde. Nach Angaben von Kustos Stephan ist es die erste große Nolde-Schau in Ostdeutschland überhaupt.
Mit ihr soll zugleich an die Gründung des Kunstvereins und des Stadtmuseums vor 100 Jahren erinnert werden.
Stephan zufolge kehrt mit Nolde einer der größten deutschen Expressionisten nach Jena zurück. Der Maler sei zwischen 1903 und 1933 immer wieder in die Thüringer Stadt gekommen und habe Ausstellungen veranstaltet. Außerdem habe er Jena und seine Menschen auch in einigen seiner Bilder festgehalten.
Nolde, dessen Arbeiten von den Nazis als "entartete Kunst" verboten wurden, wurde vor allem durch farbenpräschtige und kontrastreiche Bilder von Landschaften und Blumen aber auch religiösen Szenen bekannt. Er gehörte neben Karl Schmidt-Rotluff, Erich Heckel und Max Pechstein zu der in Dresden gegründeten Künstlergemeinschaft "Die Brücke".