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Siegfried Lenz hielt erste Gastvorlesung +++ Leipziger Buchmesse: Leseförderung steht im Mittelpunkt
Siegfried Lenz hielt erste Gastvorlesung
Düsseldorf (ddp-nrw). Der Hamburger Schriftsteller Siegfried Lenz hat an der Düsseldorfer Universität mit seiner ersten Vorlesung die Heine-Gastprofessur aufgenommen. Unter dem Titel «Das Erscheinungsbild des Alters in der Weltliteratur. Vortrag und eigene Prosa zum Thema» begann der Autor am Montag seinen Vorlesungszyklus, den er im Sommersemester fortsetzen will. Lenz, dem mit seinem 1968 erschienenen Roman «Deutschstunde» der Durchbruch gelang und der zu den bedeutendsten Autoren nach Kriegsende zählt, konnte sich über einen regen Zuhörerstrom im Hörsaal freuen.
Die Heine-Gastprofessur war ein Geschenk des Landes Nordrhein-Westfalen an die Universität zu ihrer Namensgebung 1988. Zu den berühmten Vorgängern von Lenz zählen unter anderem Wolf Biermann, Richard von Weizsäcker, Helmut Schmidt und Marcel Reich-Ranicki. Der Literaturkritiker schätzt Lenz wegen seiner «hintergründigen Anspielung», des «wissenden Humors» und der «diskreten Pointe». Er sei ein Liebhaber der novellistischen Prägnanz und der stilistischen Finesse, urteilte Reich-Ranicki über den 1926 im damals ostpreußischen Lyck geborenen Schriftsteller.
Leipziger Buchmesse: Leseförderung steht im Mittelpunkt
Rund 1900 Verlage und Editionen aus 27 Ländern werden bei der Leipziger Buchmesse 2003 ihre aktuellen Frühjahrsprogramme vorstellen. Vom 20. bis 23. März soll vor allem die Leseförderung im Mittelpunkt stehen.
Die Veranstalter gaben bekannt, dass auch das traditionelle Literaturfestival "Leipzig liest" wie gewohnt die Begegnung mit Büchern und Autoren fördern will.
Einen zweiten Schwerpunkt bilden Autoren aus Mittel- und Osteuropäischen EU-Beitrittsstaaten. Im Autorenspecial "Willkommen zu Hause - Europa im Übergang" werden sie über Hoffnungen und Zukunftssorgen in ihren Ländern sprechen. Das diesjährige "Europa-Forum" soll sich ebenfalls Fragen der EU-Osterweiterung widmen.
Der mit 10.000 Euro dotierte Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung geht an den belgischen Schriftsteller Hugo Claus. Für den deutschen Bücherpreis sind 21 Autoren nominiert, darunter Paul Maar, Peter Hammesfahr und Jonathan Frantzen. Der Verlag Neue Kritik aus Frankfurt am Main erhält für sein Programm den mit 26.000 Euro dotierten Kurt-Wolff-Preis.
Auch Hörbücher haben im Hörbuch-Forum wieder ihren eigenen Bereich auf der Buchmesse. Rund 100 Verlage stellen nach Angaben der Veranstalter Neuerscheinungen vor. Auch wird hier erneut der "HörKules-Hörbuchpreis" des Buchhandels verliehen.
Wie die Veranstalter mitteilten, wurde für junge Leser der Comic-Bereich der Buchmesse nochmals vergrößert. Erstmals sollen Manga-Zeichner aus Japan live ihr Können präsentieren. Außerdem haben sich über 2200 junge deutsche Talente zwischen zehn und 20 Jahren an dem Zeichenwettbewerb "Manga Talente" 2003 beteiligt.