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28.11.: theater und literatur aktuell+++ theater und literatur

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Hamburg: Uraufführung von «Buddenbrooks» am Thalia Theater +++ Hamburg: Paula Dombrowski erhielt Boy-Gobert-Preis +++ München: Broschüre informiert über Literaturpreise


Hamburg: Uraufführung von «Buddenbrooks» am Thalia Theater
Hamburg (dpa) - Als ein Höhepunkt der Theatersaison wird eine Bühnenversion von Thomas Manns Jahrhundert-Roman «Buddenbrooks - Verfall einer Familie» am Samstag (3.12.) in Hamburg uraufgeführt. Der Schriftsteller und Dramaturg John von Düffel (39) hat den knapp 800-Seiten umfassenden Roman, für den Thomas Mann 1929 den Literatur- Nobelpreis bekam, auf eine rund zweieinhalbstündige Theaterfassung «verdichtet», wie Düffel der dpa am Rande der Proben sagte. Ihm gehe es darum, den Kern des Romans klar zu fassen. Daher stelle er die Geschwister-Generation mit den starken Charakteren Thomas, Christian und Tony in den Mittelpunkt. Der Text der Bühnenversion sei «zu 99 Prozent Thomas Mann».
Der S. Fischer Verlag und die Erben Thomas Manns (1875-1955) haben nach Düffels Angaben die Rechte für die Theaterfassung erteilt. Bis auf eine 1976 in Basel uraufgeführte «Buddenbrooks»-Bühnenfassung von Tadeus Pfeifer sei ihm keine andere bekannt, sagte Düffel. Die «Neue Zürcher Zeitung» verriss damals die Inszenierung von Hans Hollmann als einen «völlig flachen Bilderbogen». Dagegen gibt es mehrere Verfilmungen, der bisher für Doku-Dramen bekannte TV-Regisseur Heinrich Breloer («Die Manns») hat gerade eine weitere Spielfilmversion angekündigt.
Düffel, mit «Houwelandt» (2004) selber Autor eines viel gelobten Familienromans, betonte die Aktualität der «Buddenbrooks» - des «berühmtesten Romans in deutscher Sprache», in dem es um den Aufstieg und Niedergang einer Lübecker Kaufmannsfamilie über vier Generationen geht. So müssten heute viele Bürger mit Deklassierungsängsten leben, und das «Ende der Bürgerlichkeit» sei ein Phänomen der Gesellschaft, wenn auch in anderen Bezügen als zur Zeit Thomas Manns.
Spannungen mit Regisseur Stephan Kimmig, mit dem er schon mehrfach zusammen gearbeitet hat, kennt Düffel nicht: «Wir ticken da sehr ähnlich, er ist der Regisseur meines absoluten Vertrauens.» Düffel betonte, er halte nicht viel vom so genannten Regietheater. Bei den «Buddenbrooks» sei er der Geschichte und den Figuren treu geblieben. Für ihn und das Inszenierungsteam sei Weihnachten am 3. Dezember, «und ich hoffe auf eine fröhliche Bescherung».

Hamburg: Paula Dombrowski erhielt Boy-Gobert-Preis
Hamburg (dpa) - Die Schauspielerin Paula Dombrowski hat am Sonntagabend in Hamburg den Boy-Gobert-Preis der Körber-Stiftung erhalten. Das 1975 in Halle a. d. Saale geborene Ensemblemitglied des Thalia-Theaters wurde für «herausragende darstellerische Leistungen in der Spielzeit 2004/5» geehrt. Zuletzt war Dombrowski unter anderem als «Effi Briest» sowie in «Die Schere» von Dea Loher zu sehen. Der 1980 vom Hamburger Unternehmer Kurt A. Körber (1909-1992) begründete Preis zur Förderung schauspielerischen Nachwuchses wurde anlässlich seiner 25. Vergabe auf 10 000 Euro aufgestockt.
Die Körber-Stiftung zeichnet mit dem Preis, der nach dem früheren Thalia-Intendanten Gobert benannt ist, junge Schauspieler an den Sprechbühnen der Hansestadt aus. Dombrowski war bereits 2002 von der Fachzeitschrift «Theater heute» als beste Nachwuchsschauspielerin auserkoren worden.
http://www.koerber-stiftung.de/boy-gobert-preis/dombrowski

München: Broschüre informiert über Literaturpreise
München (dpa) - Eine neu erschienene Broschüre informiert unter dem Titel «Ausgezeichnet!» über bedeutende internationale und nationale Literaturpreise. Redaktionell begleitet wird das Projekt von der Kulturredaktion des Münchner Nachrichtenmagazins «Focus». Für die Erstausgabe wurden 54 Preise ausgewählt. Im kommenden Jahr soll mit der Präsentation von rund 100 der weltweit bedeutendsten Auszeichnungen für Bücher und Autoren aufgestockt werden, teilten die Herausgeber Margrit Philipp und David B. Hauptmann in München mit. Die Gratis-Broschüre wird über den Deutschen Buchhandel verteilt und steht auch im Internet unter http://www.buero-philipp.de zur Verfügung.