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28.2.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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Güstrow: Barlach und Schiller im Grafikkabinett +++ Hamburg: Kritik an Junger Kunst im MoMA +++ Dresden: Carus-Leihgabe kommt in Galerie Neue Meister +++ Altenburg: Fotografie und Video von Matthias Hoch +++ Weimar: Französische Meisterzeichnungen im Schlossmuseum


Güstrow: Barlach und Schiller im Grafikkabinett
Güstrow (ddp). Werke von Barlach und Schiller sind seit Sonntag in einer Ausstellung im Güstrower Grafikkabinett zu sehen. Im Mittelpunkt der Präsentation stehe das 1927 im Berliner Paul Cassirer Verlag erschienene Buch «Schiller. An die Freude. Mit neun Holzschnitten von Ernst Barlach», teilte das Museum mit. Barlach schuf 1924 und 1925 Illustrationen zu Schillers Gedicht. Zu sehen sind rund 30 Blätter, die aus dem Bestand der Ernst-Barlach-Stiftung, der Hamburger Stiftung Hermann F. Reemtsma und aus Ratzeburger Privatbesitz stammen.
Ernst Barlach (1870-1938) ordnete jeder der acht Strophen des Liedes «An die Freude» einen Holzschnitt zu. Der Grafikfolge «Freude, schöner Götterfunken» ist ein weiteres Blatt vorangestellt. Die Illustrationen Barlachs beziehen sich nicht nur auf Schillers Hymne, sondern auch auf die Vertonung durch Ludwig van Beethoven (1770-1827). Vorzeichnungen, Druckstöcke und Probedrucke geben Einblick in den Entstehungsprozess der Holzschnitt-Folge.
Die Ausstellung, die bis zum 10. April geöffnet bleibt, ist dem 200. Todestag von Friedrich Schiller (1759-1805) gewidmet.
http://www.ernst-barlach-stiftung.de

Hamburg: Kritik an Junger Kunst im MoMA
Hamburg (ddp). Kunstexperten kritisieren die Aufbereitung junger Kunst im neu eröffneten Museum of Modern Art in New York. Die zeitgenössische Kunst werde «als reine Trophäensammlung präsentiert - ohne Rücksicht auf Zusammenhänge», moniert das Kunstmagazin «Art» in seiner am Freitag erschienenen März-Ausgabe. Zum Beispiel werde aus dem Zyklus «18. Oktober 1977» des Malers Gerhard Richter nur noch ein einziges Bild gezeigt. Damit sei eines der wichtigsten Werke der deutschen Kunst des 20. Jahrhunderts entstellt, urteilte die Zeitschrift.
Beim MoMA-Gastspiel in Berlin war der Zyklus den Angaben zufolge noch komplett gezeigt worden. Bei der Neueröffnung blieben 14 der 15 Gemälde im Depot.
«Wir haben in den letzten Jahren aggressiv junge Kunst gekauft», hatte MoMA-Direktor Glenn D. Lowry laut «Art» vor der Eröffnung des 425 Millionen Dollar teuren Museumsumbaus nach Plänen von Yoshio Taniguchi im November gesagt. Diese Aussage entpuppe sich nun als «Jagdlizenz».
Zur Ausstellung der Klassiker im neuen MoMA kommen die Kritiker dagegen zu einem positiven Urteil: «Nie wurde die weltweit bedeutendste Sammlung von Klassikern der Moderne besser präsentiert.»

Dresden Carus-Leihgabe kommt in Galerie Neue Meister
Dresden (ddp). Das Gemälde «Schloß Warwick am Avon bei Nacht» von Carl Gustav Carus (1789-1869) zieht in die Galerie Neue Meister. Das Bild war Jahrzehnte im Privatbesitz und der Öffentlichkeit nicht zugänglich, wie die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden am Freitag mitteilten. Das Werk wird der Galerie als Leihgabe zur Verfügung gestellt. Carus hatte Warwick Castle auf einer Reise durch England und Schottland im Juni 1844 besucht. Das Gemälde entstand im folgenden Jahr in Dresden nach einer Zeichnung, die der Künstler in Warwick angefertigt hatte.

Altenburg: Fotografie und Video von Matthias Hoch
Altenburg (ddp-lth). Fotografien und Videos des Leipziger Künstlers Matthias Hoch präsentiert das Lindenau-Museum Altenburg ab heute in einer Ausstellung. Im Mittelpunkt der Arbeiten stehen Fassaden, Parkdecks und funktionale Konstruktionen als Dokumente zeitgenössischer Urbanität. Nach den Worten von Museumsdirektorin Penndorf zeigt Hoch in seinen Arbeiten die Werkstoffe der Moderne in ihrer spröden Sinnlichkeit. Ausgehend von den sich rasant verändernden urbanen Landschaften im Osten Deutschlands erforsche der 1958 in Radebeul bei Dresden geborene Fotograf die Formensprache der modernen Stadtentwicklung in Europa. Die Ausstellung ist bis zum 1. Mai im Lindenau-Museum Altenburg zu sehen.

Weimar: Französische Meisterzeichnungen im Schlossmuseum
Weimar (ddp-lth). Ein Panorama französischer Zeichenkunst des 17. und 18. Jahrhunderts bietet die Ausstellung «Von Callot bis Greuze» der Stiftung Weimarer Klassik und Kunstsammlungen (SWKK) ab 6. März im Schlossmuseum der Klassikerstadt. Vorgestellt würden mehr als 120 Spitzenstücke aus der Goetheschen sowie der ehemaligen großherzoglichen Sammlung, sagte eine Sprecherin der Stiftung. Die Exponate seien zum großen Teil erstmals öffentlich zu sehen.
Die Arbeiten von Künstlern wie Jacques Callot (1592-1635), Claude Lorrain (1600-1682), Charles Lebrun (1619-1690), Antoine Watteau (1684-1721), Francois Boucher (1709-1770) und Jean Baptiste Greuze (1725-1805) kamen in vielen Fällen durch Erwerbungen Johann Wolfgang von Goethes (1749-1832) nach Weimar. Sie machen das von Goethe und seinen Zeitgenossen favorisierte Kunstverständnis anschaulich und bestechen überwiegend durch ihre hohe Qualität.
Insgesamt finden sich im Stiftungsbestand heute 400 französische Zeichnungen des 17. und 18. Jahrhunderts. Im Katalog zur Ausstellung «Von Callot bis Greuze» werden sie erstmals zusammenhängend erfasst. Nach Weimar, wo die Schau bis zum 8. Mai präsentiert wird, sind die französischen Meisterzeichnungen vom 1. Juni bis 7. August in New York sowie vom 15. März bis 30. Juni 2006 in Paris zu sehen.