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28.2.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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Auf Identitätssuche - Alba d\'Urbanos «Whoami» im Lindenau-Museum +++ Doppelschau in Wolfsburg zur Kunst im digitalen Zeitalter


Auf Identitätssuche - Alba d\'Urbanos «Whoami» im Lindenau-Museum
Altenburg (ddp-lth). Auf ungewöhnliche Identitätssuche begibt sich das Altenburger Lindenau-Museum ab Sonntag. In seiner neuesten Ausstellung «Whoami» präsentiert es Werke der Italienerin Alba d\'Urbano. Der Titel leite sich von dem Unix-Computerbefehl «Who am I» her, der dem Benutzer Auskunft über seine Identität und seinen Standpunkt innerhalb des Systems gebe, sagte die Direktorin des Museums, Jutta Penndorf, am Mittwoch in Altenburg. Das sei auch die Ausgangsposition der Künstlerin.
Die 1955 in Tivoli bei Rom geborene Alba d\'Urbano ist seit 1995 Professorin für Computergrafik an der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst. Im Zeitalter digitaler Kommunikation konfrontiere sie direkte und mediale Erfahrungen, hinterfrage Identität, Körper und Technik. Das geschehe spannungsreich und vielseitig sowohl in flüchtigen, auf den Ort bezogen Ereignissen als auch in dauerhaften Installationen, im immateriellen Raum ebenso wie in skulpturalen Gegenständen. In der Altenburger Ausstellung sind Video- und Computerinstallationen, Performances und Objekte zu besichtigen, aber auch Fotos, Computerausdrucke und Malerei.
Die ausgewählten Projekte entstanden in den zurückliegenden zehn Jahren. Dennoch sei es keine Retrospektive im traditionellen Sinn, eher eine Exposition, die die Formen der Präsentation im zeitgenössischen Kunstsystem thematisiere und die verschiedenen eingesetzten Medien hinterfrage. So vereint die Schau sowohl Exponate, die wieder in ihrer ursprünglichen Installation aufgebaut werden, als auch die «materiellen Sedimente», die aus dem Arbeitsprozess heraus entstanden sind, etwa Fotos, Objekte und Entwürfe.
«Whoami» ist bis 30. März dienstags bis sonntags von 10.00 bis 18.00 Uhr zu besichtigen. Zur Finissage erscheint ein zweisprachiger Katalog in Gestalt einer dreibändigen Künstlermonographie, der einen umfassenden Überblick über die Werke Alba d\'Urbanos gibt. Von Altenburg aus geht diese Ausstellung zunächst nach Hamm, später nach Kiel und Aschaffenburg.
http://www.lindenau-museum.de

Doppelschau in Wolfsburg zur Kunst im digitalen Zeitalter
Wolfsburg (ddp). Mit einer Doppelausstellung lockt das Kunstmuseum Wolfsburg ab Samstag die Besucher. Zum einem wird unter dem Titel «Painting Pictures» Malerei des digitalen Zeitalters präsentiert. Zum anderen geht es in «Monumente der Melancholie» um einen speziellen Blickwinkel auf die Sammlung des Kunstmuseums. Beide Ausstellungen sind bis 1. Juni zu sehen, teilte das Museum am Donnerstag mit.
«Painting Pictures» will zeigen, welche Möglichkeiten die Malerei in der Auseinandersetzung mit den Neuen Medien hat. Mit Arbeiten vertreten sind unter anderen Andreas Gursky, Jeff Wall, Bill Viola und Jeff Koons. Leitmotiv dieser Schau sei «das technische oder elektronische Malen von Bildern», sagte Museumsdirektor Gijs van Tuyl.
Mit «Monumente der Melancholie» setzt das Haus seine «Update»-Reihe fort. Ausgehend von Christian Boltanskis Fotoinstallation «Menschlich», die einen ganzen Saal füllt, geht es um Täter und Opfer. Der Belgier Luc Tuymans zeigt seine vor dem Hintergrund des Holocaust entstandenen Bilder, der Leipziger Neo Rauch schöpft aus dem Bilderschatz vergangener Zeiten.
Begleitend ist ein Katalog (Verlag Cantz/Hatje) erschienen.