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28.2.: film aktuell +++ filmfestival

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Berlin: Lange Filmnacht in der Deutschen Oper +++ Hamburg: Festival «Bl!ndspot» zeigt Filme für Blinde und Sehende


Berlin: Lange Filmnacht in der Deutschen Oper
Berlin (ddp-bln). In einer «Langen Filmnacht» zeigt die Deutsche Oper am Donnerstag Filme von Volker Schlöndorff. Präsentiert werden die Streifen «Der junge Törless», «Der Fangschuss» und «Der Unhold», wie die Deutsche Oper mitteilte.
«Der Junge Törless» zählt zu den wichtigsten Filmen der 60er Jahre. Das Drama handelt von dem wohlerzogenen Schüler Törless, der seinen Freunden Beineberg und Reiting passiv dabei zusieht, wie sie den jüdischen Außenseiter Basini quälen und misshandeln. Als Törless die Situation nicht mehr aushält, flieht er aus dem Internat.
«Der Fangschuss» behandelt die politischen und gesellschaftlichen Konflikte zur Zeit des Bürgerkriegs im Baltikum und zeigt eine eindrucksvolle Auseinandersetzung mit dem Thema Gewalt. «Der Unhold» basiert auf Michel Tourniers Roman «Der Erlkönig» und handelt von dem Franzosen Abel Tiffauges, der als Kriegsgefangener im Zweiten Weltkrieg nach Ostpreußen kommt.
Die lange Filmnacht beginnt um 19.00 Uhr und endet gegen 00.30 Uhr. Der Eintritt ist kostenlos. Zählkarten gibt es ab sofort an der Billettkasse.

Hamburg: Festival «Bl!ndspot» zeigt Filme für Blinde und Sehende
Hamburg (ddp). Beim deutschlandweit ersten Kurzfilmwettbewerb für Blinde und Sehende «Bl!ndspot» stehen die Sieger fest. Den ersten, mit 1500 Euro dotierten Preis vergab eine Fachjury am Samstag an den Schwarz-Weiß-Streifen «Lormen» von Julia Daschner. Sie erzählt die Geschichte eines blinden Ehepaares, das mit Hilfe eines Tastalphabets seine Gespräche führt.
Zu dem Wettbewerb unter dem Motto «Anders sehen» waren mehr als 110 Beiträge von Filmemachern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz eingegangen. Der Jury gehören unter anderem die Regisseurin Buket Alakus, die künstlerische Assistentin von Wim Wenders, Sonja Umstätter, der in Paris lebende blinde Fotograf Evgen Bavcar, der Präsident der Hamburger Hochschule für Musik und Theater, Elmar Lampson, und Drehbuchautorin Ruth Thoma an. Sie haben sich aus einer Vorauswahl von 19 Wettbewerbsfilmen auf drei Sieger geeinigt.
Das «Bl!ndspot»-Festival sei ein weiterer Baustein, um zwischen Blinden und Sehenden zu vermitteln und eine Sensibilisierung der Umwelt zu erreichen, sagte Ideengeber Andreas Heinecke. Die Filmemacher hätten bei ihren Arbeiten alle Genres des Kurzfilms abgedeckt, wie etwa Animation, Dokumentation, Experimental- oder Spielfilm. Alle Einsendungen seien überaus professionell und «technisch sehr anspruchsvoll gestaltet».
Die Idee zu «Bl!ndspot» entstand anhand der seit 2000 in Hamburg gezeigten Dauerausstellung «Dialog im Dunkeln». Nach dem Prinzip der verkehrten Welt führen hier blinde Menschen interessierte Besucher durch völlig abgedunkelte Räume, die nach Themen wie Wald, Stadt oder Hafen aufgeteilt sind. Während sich die blinden Begleiter in der Dunkelheit sehend bewegen, sind die im Alltag sehenden Besucher blind.
Die prämierten Streifen wurden am Sonntag gezeigt. Im kommenden Jahr soll es eine Neuauflage des Festivals für Blinde und Sehende geben.
http://www.blindspot-im-dialog.de