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Buchmesse von Frankfurt nach München +++ Kiepenheuer-Verlag von Leipzig nach Berlin +++ Grass und Kertesz zur Buchmesse nach Leipzig
«Focus»: Frankfurter Buchmesse könnte bereits 2004 nach München gehenMünchen (ddp). Das Management der Frankfurter Buchmesse unternimmt offenbar einen erneuten Anlauf, nach München zu wechseln. Wie das Nachrichtenmagazin «Focus» am Freitag vorab unter Berufung auf Kreise des Organisationsstabs der Buchmesse berichtet, könnte die weltweit größte Literaturmesse 2004 schon in München stattfinden. Offiziell wolle sich die Geschäftsführung der Frankfurter Buchmesse, eine Gesellschaft des Börsenvereins des deutschen Buchhandels, erst nach dem 1. März äußern. Ein Mitarbeiter beklagte aber in dem Magazin Preissteigerungen durch die Messe Frankfurt von zehn Prozent. Er fügte hinzu: "Die können wir unmöglich auf die Mitarbeiter umlegen. Buchmesse-Direktor Volker Neumann war in Frankfurt daran gescheitert, mit den Hoteliers niedrigere Preise auszuhandeln.
Zieht der Kiepenheuer-Verlag von Leipzig nach Berlin?
Der traditionsreiche Leipziger Gustav Kiepenheuer Verlag steht vor einer ungewissen Zukunft. Der Geschäftsführer des Aufbau-Verlags, Dempewolf, sagte der Zeitung "Die Welt": "Dass der Standort Leipzig geschlossen wird, ist zu 99,9 Prozent sicher." Ende dieses Jahres solle Kiepenheuer Leipzig dicht gemacht werden. "Die Welt" spekuliert darüber, dass nur Name und Programm erhalten blieben und der Verlag künftig in Berlin gesteuert werde.
Der Chef der Verlagsgruppe Aufbau, zu der der Kiepenheuer- und der Aufbau-Verlag gehören, widersprach Dempewolf indes. Im NachrichtenRadio MDR info sagte Verlagsgruppen-Geschäftsführer Lunkewitz, der Wegzug von Kiepenheuer aus Leipzig sei keineswegs beschlossene Sache. "Wenn wir uns über das Verlagsprofil, über seine literarische Richtung im Klaren sind, dann werde ich entscheiden, mit wem das zu geschehen hat und wo das zu geschehen hat." Gegen Leipzig sprächen etwa organisatorische Gründe.
Lunkewitz versicherte, er lasse sich vor allem von den Interessen und Ansprüchen der Autoren leiten und nicht von "irgendwelchen regionalen Rücksichten." Wörtlich sagte Lunkewitz: "Ich bin weder Leipziger Regionalpatriot noch Berliner. Also ich könnte den Verlag zum Beispiel auch nach Frankfurt holen."
Heftig reagierte Lunkewitz auf den Vorwurf, die Aufbau-Gruppe wolle den Standort Leipzig dicht machen, obwohl Kiepenheuer vorrangig ein regionaler Verlag mit Leipziger Themen sei. Selbst wenn der Verlag regionale Autoren wie den Kabarettisten Bernd Lutz Lange oder den sächsischen Ministerpräsidenten Milbradt unter Vertrag habe, "dann heißt das noch lange nicht, dass wir die als lokale Matadoren sehen. Das sind Autoren, die für die ganze deutsche Literatur interessant sind. Wir verkaufen diese Bücher nicht nur in Leipzig und seinen Vororten, sondern vertreten sie bundesweit und auch in der Schweiz und Österreich."
http://www.mdr.de/nachrichten/kultur/584391.html
Grass und Kertesz kommen zur Buchmesse nach Leipzig
Zum diesjährigen Lesefest "Leipzig liest" im Rahmen der Buchmesse werden über 750 Autoren erwartet. Unter den Gästen seien die Literatur-Nobelpreisträger Günter Grass und Imre Kertesz, sagte der Sprecher des Festivals, Reimann, am Donnerstag bei der Vorstellung des Programms in Leipzig. Dieses enthält weitere prominente Namen wie Michael Houellebecq, Mario Adorf und Johannes Heesters. Außerdem werden zahlreiche Jungautoren ihre Werke vorstellen. Damit sieht sich die Leipziger Messe nach Angaben von Projektleiter Zille als eines der wichtigsten Foren für Autoren-Neulinge aus Deutschland.
Die über 650 Lesungen werden an insgesamt 350 Orten stattfinden. Darunter sind neben 130 Treffpunkten auf dem Messegelände auch zahlreiche Bibliotheken, Kirchen, Kneipen und Festsäle. Das Festival parallel zur Leipziger Buchmesse vom 20. bis 23. März erlebt in diesem Jahr bereits seine zwoelfte Auflage. Es gilt als besonderes Markenzeichen der Messe.
Im vergangenen Jahr hatte die Leipziger Buchmesse mit rund 77.000 Besuchern einen neuen Rekord aufgestellt. Schwerpunkt in diesem Jahr ist das Thema Reiseliteratur.
http://www.mdr.de/nachrichten/kultur/583676.html