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28.2.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Braunschweig/Gera: Cosima Wagner ist Hauptfigur einer Nietzsche-Matthus-Oper +++ Gera: «Schluss-Spurt» bei Sanierung des Geraer Theaters


Braunschweig/Gera: Cosima Wagner ist Hauptfigur einer Nietzsche-Matthus-Oper
Berlin (ddp). Unter dem Titel «Cosima» wird am 28. April im Staatstheater Braunschweig eine in wesentlichen Teilen von Friedrich Nietzsche (1844-1900) stammende Oper aufgeführt. Am 5. Mai ist das Werk an den Bühnen der Stadt Gera im frisch sanierten Theater zu sehen, wie der Komponist Siegfried Matthus am Dienstag in Berlin sagte. Matthus ist Komponist und komplettierender Bearbeiter des textlich und teils auch musikalisch von Nietzsche stammenden Werkes.
Ein Zufall förderte die Nietzsche-Fragmente zu Tage: Bei Restaurierungsarbeiten im Schloss Rheinsberg in Brandenburg, wo Matthus die von ihm gegründete Kammeroper leitet, fand sich unter den alten Dielen des Arbeitszimmers vom jungen Kronprinzen Friedrich eine verrostete Blechkiste, die aus Heeresbeständen des Zweiten Weltkriegs stammt. Sie enthielt die handgeschriebene Partitur Nietzsches aus dessen letzten Lebensjahren in Jena und Weimar nach eigenem Text über Cosima, die Gefährtin des Dirigenten Hans von Bülow und spätere Frau Richard Wagners. Nietzsche selbst hatte vergeblich um die Gunst der Tochter Franz Liszts geworben.
Ein zweites Bündel Papiere, Tagebuchaufzeichnungen Cosima Wagners aus den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts, enthält einen Brief Nietzsches an Cosima mit der Mitteilung über die Arbeit an dieser Oper, ohne ihren Titel und Inhalt zu benennen. Er wollte sie in Bayreuth aufgeführt sehen. Cosima brachte die Partitur an sich, um sie offenbar vor der Welt zu verbergen. Aus dem Bayreuther Haus Wahnfried wurden beide Materialien offenbar in den letzten Kriegstagen ausgelagert und von einem Kunstkundigen an den früheren Musenhof Rheinsberg übergeben.
Matthus hat eine Rahmenhandlung geschaffen, Nietzsches Musik - auf diesem Gebiet war der Philosoph ein Laie - instrumentiert und auch dem Libretto gemäß weiter Musik Wagners aus «Tristan und Isolde» und den «Meistersingern» verwendet.

Gera: «Schluss-Spurt» bei Sanierung des Geraer Theaters
Gera (ddp-lth). Die Sanierung des Geraer Theaters geht ihrem Ende zu. «Wir sind zum Schluss-Spurt angetreten«, sagte der Technische Direktor von Theater & Philharmonie Thüringen, Thomas Stolze, im Gespräch mit der Nachrichtenagentur ddp. »Seit Februar läuft der technische Betrieb, und in wenigen Tagen beginnt planmäßig auch der künstlerische Probenprozess.« Parallel dazu müssten noch einige bauliche Arbeiten zu Ende geführt werden, ehe das seit Sommer 2005 sanierte Jugendstil-Haus am 21. April mit Giacomo Puccinis »Tosca« feierlich wiedereröffnet werde.
Die konkreten Vorbereitungen für die Sanierung hatten bereits im Jahr 2000 begonnen. »Zuvor haben wir zehn Jahre bei den zuständigen Stellen wegen der Sanierung \'gebaggert\', denn schon zu DDR-Zeiten gab es gravierende Mängel«, erinnert sich Stolze. Da man eine lediglich auf die Sicherheitstechnik beschränkte Modernisierung, in die dann etwa die Hälfte des 18 Millionen Euro umfassenden Sanierungsetats floss, vermeiden wollte, habe man »den günstigsten Zeitpunkt abgewartet«.
Als einen »Glücksumstand« bezeichnete Stolze, dass durch günstige Vergabe der Baumaßnahmen einige zusätzliche Projekte realisiert werden konnten. Dazu gehörten der Einbau von Doppelstock-Hubpodien, der neue, beheizte Marmorfußboden im Foyer und nicht zuletzt der Aufzug für behinderte und ältere Menschen.
Die größte Herausforderung sei bei allem die Organisation gewesen. »Anders als bei solchen Bauvorhaben üblich, haben wir auf einen externen Experten verzichtet und die Arbeit auf breite Schultern innerhalb des Theaters verteilt«, betonte der Technische Direktor. Das habe nicht nur Geld gespart. »Wir haben alle Schritte begleitet und wissen nun sehr gut, welche Potenzen in dem sanierten Haus stecken."
http://www.tpthueringen.de


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