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Goetheinstitut sucht das schönste deutsche Wort +++ Reich-Ranicki: Literarisch sind Polen und Deutschland sich fremd +++ Verlegerin Monika Schoeller mit Goethe-Plakette ausgezeichnet +++ Criminale lockt Krimiautoren an den Niederrhein +++ Bremer Theater mit einem Dutzend Premieren +++ Weimar: Leipziger Schauspielstudenten im DNT zu Gast
Goetheinstitut sucht das schönste deutsche Wort
Berlin (ddp). Der Deutsche Sprachrat und das Goethe-Institut suchen "das schönste deutsche Wort". "Muttersprachler und Deutschlerner" sind deshalb ab Mai aufgerufen, "ihr liebstes, schönstes, kostbarstes deutsches Wort" mit kurzer Begründung in einem Wettbewerb einzureichen, wie das Goethe-Institut in Berlin mitteilte. Eröffnet wird der Wettbewerb am 4. Mai von Jutta Limbach als Vorsitzender des Deutschen Sprachrats.
Prämiert wird den Angaben zufolge das schönstes deutsche Wort, inklusive der schönsten Begründung. Die Wahl trifft eine Jury aus Künstlern, Journalisten und Wissenschaftlern, zu der unter anderen Herbert Grönemeyer, Uwe Timm, Joseph Vilsmaier, Fritz Pleitgen und Sigrid Löffler gehören. Die Ehrung der Gewinner findet im Herbst auf einer Gala in Berlin statt. Als Preise winken unter anderem eine Reise nach Mauritius, ein literarisches Wochenende in Berlin und ein vierwöchiger Sprachkurs.
Reich-Ranicki: Literarisch sind Polen und Deutschland sich fremd
Berlin (ddp). Auf literarischem Gebiet gibt es zwischen den Nachbarländern Polen und Deutschland nach Ansicht von Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki nur wenig Verbindung. "Was die polnischen Schriftsteller geschrieben haben, war den deutschen meist herzlich egal. Und andersrum ist es etwas ähnlich", sagte Reich-Ranicki der Zeitung "Die Welt" (Montagausgabe). Polens Literaten hätten sich in der Vergangenheit mehr mit der französischen Literatur beschäftigt. Paris sei "lange Zeit das Zentrum der polnischen Kultur" gewesen.
Reich-Ranicki, der in Polen geboren wurde, die Jugend in Berlin verbrachte und nach der Deportation durch die Nazis 20 Jahre in Warschau lebte, betonte, es sei "immer leichter Sympathie für ein Volk zu empfinden, zu dessen Land es keine gemeinsame Grenze gibt". Meist gebe es dann nämlich auch keine politischen Konflikte.
Auch in Deutschland sei bis heute nur der polnische Autor Jozef Korzeniowski so bekannt wie die großen englischen und französischen Romanciers, sagte der Literaturexperte. Allerdings sei "der beste Teil der polnischen Literatur" die Lyrik, und ausländische Lyrik sei "nirgends wirklich populär".
Verlegerin Monika Schoeller mit Goethe-Plakette ausgezeichnet
Frankfurt/Main (ddp). Für ihre Verdienste um die Förderung der Literatur und geisteswissenschaftlicher Debatten ist die Leiterin des S. Fischer Verlages, Monika Schoeller von Holtzbrinck, am Montag mit der Goethe-Plakette der Stadt Frankfurt am Main ausgezeichnet worden. Die 64-jährige Holtzbrinck-Erbin nahm die Auszeichnung im Frankfurter Römer aus den Händen von Oberbürgermeisterin Petra Roth (CDU) entgegen.
Zur Begründung für die Ehrung hieß es, Schoeller sei eine herausragende Verlegerin und Mäzenin, die das geistige Klima der Bundesrepublik nachhaltig geprägt und einen entscheidenden Beitrag zur Entwicklung einer demokratischen Bürgergesellschaft geleistet habe. Mit ihrem verlegerischen Wirken habe sie zudem maßgeblich zu Frankfurts Ansehen als Literatur- und Verlagsstadt beigetragen.
Die Stadt Frankfurt vergibt die Goethe-Plakette seit 1947 ein bis zwei mal pro Jahr an Künstler, Schauspieler, Dichter, Wissenschaftler oder andere Personen des kulturellen Lebens, "die einer dem Andenken Goethes gewidmeten Ehrung würdig sind". Zu den früheren Preisträgern zählen der Psychoanalytiker und Publizist Horst-Eberhard Richter, der Jazzmusiker Albert Mangelsdorff und der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki.
Criminale lockt Krimiautoren an den Niederrhein
Duisburg (ddp-nrw). Die 18. Criminale verwandelt ab Mittwoch den Niederrhein wieder zum Mekka der Kriminalliteratur. Das nach Veranstalterangaben größte deutschsprachige Krimi-Festival verspricht Rekordbeteiligung: Rund 170 Krimiautoren werden bis zum Sonntag zu Lesungen und weiteren Veranstaltungen in Duisburg und den Kreisen Kleve und Wesel erwartet. Außerdem wird die Criminale erstmals grenzüberschreitend sein. Niederländische Autoren lesen in Deutschland, deutsche in den Niederlanden.
Bei der Eröffnungs-Gala in Kevelaer wird am Mittwochabend Tagesthemen-Moderator und Krimi-Debütant Ulrich Wickert in die "ehrenwerte Gesellschaft" des Syndikats aufgenommen, die seit 1986 an jährlich wechselnden Orten das Criminale-Festival veranstaltet. Zu der Veranstaltung will auch NRW-Kulturminister Michael Vesper (Grüne) kommen.
Höhepunkt des fünftägigen Krimi-Treffens ist der "Tango Criminale" am Samstag in Duisburg. Umrahmt von einem hochkarätigen Bühnenprogramm werden dort die Friedrich-Glauser-Preise und der Hansjörg-Martin-Preis für die besten Werke der deutschsprachigen Kriminalliteratur verliehen. Zudem erscheint unter dem Titel "Mord am Niederrhein" (Grafit Verlag) ein Band mit Kurzgeschichten, in denen 27 namhafte Autoren die Region und ihre Bewohner unter die Lupe genommen haben.
Die Organisation der Criminale 2004 liegt bei der Duisburg Marketing Gesellschaft, der Touristik-Agentur NiederRhein und dem Kulturraum Niederrhein. Schirmherr ist NRW-Ministerpräsident Peer Steinbrück (SPD).
Bremer Theater mit einem Dutzend Premieren
Bremen (ddp-nrd). In der kommenden Spielzeit feiern gleich ein Dutzend Neuinszenierungen Premiere am Bremer Theater. Mitte Oktober wird das Stück "Der Golem" von Gustav Meyrink und Kristo Sagor im Schauspielhaus uraufgeführt, wie das Bremer Theater am Montag mitteilte. Die Inszenierung übernimmt Andrej Woron.
Am 11. Juni 2005 feiert die Uraufführung von Johannes Kalitzkes "Inferno" im Theater am Goetheplatz Premiere. Die musikalische Leitung der Inszenierung von David Mouchtar-Samorai übernimmt Stefan Klingele. Außerdem stehen in der Spielzeit 2004/2005 unter anderem "Turandot" unter der musikalischen Leitung von Lawrence Renes, Carl Maria von Webers "Der Freischütz" in einer Inszenierung von Erik Gedeon und "Ariane et Barbe-Bleue" von Paul Dukas auf dem Programm.
Weimar: Leipziger Schauspielstudenten im DNT zu Gast
Weimar/Leipzig (ddp-lsc). Mit einer eigenen Inszenierung stellen sich die Studenten des Schauspielstudios am Deutschen Nationaltheater (DNT) Weimar am Freitag dem Weimarer Publikum vor. Die acht angehenden Schauspieler der Leipziger Hochschule für Musik und Theater bringen im dortigen e-werk Fritz Katers Stück "Zeit zu lieben Zeit zu sterben" erstmals auf die Bühne, wie das DNT mitteilte. Unter der Regie von Olaf Hilliger sowie in der Ausstattung von Martin Fischer und Andrea Eisensee erzählen sie ein Triptychon über kleine Wünsche, große Träume und oft bittere Wahrheiten, beginnend im Ostberlin der 70er Jahre.
Während der erste Teil auf Erinnerungen an die Jugend in der DDR fokussiert ist, richtet sich der zweite auf die Familie, in der der Vater in den Westen ging und der damals bei der Flucht behilfliche Onkel nach einer Haftstrafe nun die Verantwortung übernehmen will. Dabei ist Anpassung seine oberste Devise für sich selbst und die beiden halbstarken Söhne. Der jüngere dieser beiden will eigentlich dem Vater folgen, doch er verliebt sich und bleibt. Ihm und seiner Angebeteten wendet sich der dritte Teil zu. Während er meint, die große Liebe gefunden zu haben, gesteht sie ihm, schon immer einen anderen zu lieben.
http://www.nationaltheater-weimar.de