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Leipzig: „a cappella“ ist angekommen +++ Leipzig: Uraufführungen zum Bachfest +++ Leipzig: Mendelssohndenkmal soll wiedererrichtet werden
Leipzig: „a cappella“ ist angekommen
Im ausverkauften Großen Saal im Gewandhaus zu Leipzig ist am Sonntag das 9. Internationale Festival für Vokalmusik „a capella“ zu Ende gegangen. In diesem Jahr konnten die Veranstalter einen Besucherrekord von 5.700 Gästen verkünden. Damit hat „a cappella“ Leipzig eine Steigerung von 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr erreicht. Die stets begeisternden Konzerte waren gut besucht bis überfüllt, eine Auslastung von 92% wurde gemeldet – und dies obwohl das Eröffnungskonzert aus dem zu klein gewordenen Mendelssohn-Saal in die viel größere Thomaskirche verlegt wurde.
Die Reise um die Welt der A-cappella-Musik war spannend und abwechslungsreich und von hoher musikalischer Qualität. Vokalkünstler aus Japan, den USA, Israel, Finnland, England und Deutschland machten jeden Abend zu einem Erlebnis. Der Internationale A CAPPELLA Wettbewerb Leipzig zeigt, dass es auch aus dem Nachwuchsbereich in der Zukunft viel zu erwarten gibt. An ihm nahmen zehn junge Ensembles teil. Der Gewinner sind das Ensemble Vocado aus Schweden. Die zweite Platzierung geht an muSix aus Deutschland.
Nach zehn Festivaltagen mit zehn Festivalkonzerten und zehn Wettbewerbsbeiträgen mit Ensembles aus zehn Nationen ist die Reise für dieses Jahr beendet. Zum zehnten Jubiläum vom 8. bis 16. Mai 2009 laden die Veranstalter um das Ensemble amarcord zu einer Zeitreise mit „best of“ der vergangenen Festivals ein.
Leipzig: Uraufführungen zum Bachfest
Mit einer Reihe von Kompositionsaufträgen und Uraufführungen in der Thomaskirche erinnert das Bachfest Leipzig zukünftig verstärkt an die andauernde Aktualität des Bachschen Werkes. Zeitgenössische Tonkünstler wurden eingeladen, Auftragskompositionen für abendfüllende Konzerte des Bachfests zu schaffen, die in Bachs ehemaliger Wirkungsstätte uraufgeführt werden.
Den Uraufführungen wird im Konzert jeweils eine bedeutende Bachsche Komposition gegenüber gestellt. In dieser Begegnung soll deutlich werden, welchen Einfluss das Werk Johann Sebastian Bachs auf die nachfolgenden Komponistengenerationen bis heute hat.
Das Projekt ist auf drei Jahre angelegt und wird durch die Kulturstiftung des Bundes und die Ernst von Siemens Musikstiftung gefördert. Zu den Auftragswerken wurden eingeladen: Friedrich Goldmann (2008), Toshio Hosokawa (2009) und Harrison Birtwistle (2010).
Dazu Dr. Dettloff Schwerdtfeger, Geschäftsführer des Bach-Archivs: „Bach hat uns Werke hinterlassen, die seiner Zeit voraus waren. Wir wollen am Genius Loci der Leipziger Thomaskirche zeigen, dass Johann Sebastian Bach und sein Oeuvre auch für ein lebendiges, gegenwartsbezogenes und progressives Musikverständnis stehen.“
Die Musik des ehemaligen Thomaskantors hat auch Friedrich Goldmann als Ausgangspunkt für Neues genommen. Er gibt in diesem Jahr den Auftakt: Sein Ensemblekonzert 3. Fantasia über die Fundamentalnoten eines Arioso von J S B – inspiriert durch das Bach-Arioso „Golgotha, unsel’ges Golgotha“ aus der Matthäus-Passion – wird am 15. Juni 2008 in der Leipziger Thomaskirche uraufgeführt. Das Arioso erklingt neben anderen Stücken aus Bachs Matthäus-Passion auch im Original – musikalisch dargeboten durch die musikFabrik und amici musicae, Chor und Orchester Leipzig unter der Leitung von Enno Poppe und Ron-Dirk Entleutner.
http://www.bachfestleipzig.de
Leipzig: Mendelssohndenkmal soll wiedererrichtet werden
Das im Jahr 1892 geschaffene Mendessohn-Denkmal soll am Dittrichring gegenüber dem Haupteingang der Thomaskirche wiedererrichtet werden. Dafür sprach sich Oberbürgermeister Burkhard Jung in seiner heutigen Dienstberatung aus.
„Der Standort gegenüber der Thomaskirche ist inhaltlich wie städtebaulich hervorragend geeignet – ein Platz im Herzen der Stadt – mit symbolträchtiger Nähe zu Thomaskirche und Bach-Denkmal“, meint Bürgermeister Dr. Georg Girardet.
Das Original-Denkmal befand sich an der Ostseite des alten Gewandhauses. Im November 1936 wurde es auf Initiative von Bürgermeister Haake und Stadtbaurat Lüdeke ohne Einwilligung des Oberbürgermeisters Goerdeler zerstört, der daraufhin sein Amt niederlegte. Der Verbleib des Denkmals ist bis jetzt unbekannt.
Die Gesamtkosten für die Wiedererrichtung betragen 355 000 Euro. Das Regierungspräsidium fördert mit rund 118.500 Euro. Die Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Stiftung hat dem Verein Mendelssohnhaus e.V., der auch Bauherr ist, 26.500 Euro zur Verfügung gestellt. 50.000 Euro hat der Mäzen Dr. Wolfgang Jentzsch für die Wiedererrichtung des Denkmals beigetragen. Die Stadt Leipzig beteiligt sich mit 160. 000 Euro an dem Vorhaben.
Nach Beratung in den entsprechenden Ausschüssen soll die Verwaltungsvorlage voraussichtlich in der Juli-Ratsversammlung votiert werden.