Body
Hamburg: Michael Philipp wird neuer Kurator am Bucerius Kunst Forum +++ Berlin: Frieder Burda kritisiert überhöhte Preise auf dem Kunstmarkt +++ Stuttgart: Staatsgalerie hat Geld für Klee-Gemälde fast zusammen +++ Worpswede: Kultureinrichtungen beleuchten Leben von Paula Modersohn-Becker +++ Köln: Schockrocker Marilyn Manson zeigt seine Aquarelle +++ Frankfurt/M. : Menzel-Bild für rund zwei Millionen Euro versteigert +++ Gelsenkirchen: Design-Wettbewerb der RuhrTriennale
Hamburg: Michael Philipp wird neuer Kurator am Bucerius Kunst Forum
Hamburg (ddp-nrd) Der 45-jährige Historiker Michael Philipp wird neuer Kurator des Hamburger Bucerius Kunst Forums. Er werde zum 1. Juli die Nachfolge Karsten Müllers antreten, teilte eine Museumssprecherin am Donnerstag in Hamburg mit. Müller übernehme die Leitung des Ernst Barlach Hauses in Hamburg. Seine letzte Schau im Bucerius Kunst Forum, «Geisterbahn und Glanzrevue. Otto Dix. Aquarelle und Gouachen», ist noch bis zum 9. September zu sehen.
Philipp beginnt seine Arbeit mit der von ihm konzipierten Ausstellung «Schrecken und Lust Die Versuchung des heiligen Antonius. Von Hieronymus bis Max Ernst», die das Bucerius Kunst Forum ab Februar kommenden Jahres zeigt. Er ist seit 2005 bereits als Gastkurator für das Haus tätig.
Berlin: Frieder Burda kritisiert überhöhte Preise auf dem Kunstmarkt
Berlin (ddp) Der Leiter des Museums Frieder Burda in Baden-Baden, Frieder Burda, kritisiert überhöhte Preise auf dem Kunstmarkt. Diese seien «aus dem Ruder gelaufen» und «nicht mehr realistisch», sagte Burda am Donnerstag im Deutschlandradio Kultur. «Es liegt viel Manipulation in diesem Kunstmarkt.» Unbekannte Künstler würden «aus dem Nichts heraus» zu Weltstars. Er halte «das Heißlaufen des Kunstmarktes für nicht gesund», betonte Burda. Er glaube zudem, «das kann so auf die Dauer nicht weiter bestehen».
Stuttgart: Staatsgalerie hat Geld für Klee-Gemälde fast zusammen
Stuttgart (ddp) Das Gemälde «Rhythmus der Fenster» von Paul Klee wird wahrscheinlich 70 Jahre nach seiner Beschlagnahmung durch die Nazis wieder in den Besitz der Staatsgalerie Stuttgart übergehen. Bei den Bemühungen um den Rückkauf des Bildes sei mit einer Förderungszusage der Kulturstiftung der Länder «ein Durchbruch» erzielt worden, teilte die Staatsgalerie am Donnerstag mit. Die Ankaufssumme von 1,9 Millionen Euro könne nun «nahezu» aufgebracht werden. Mitfinanzierer wären den Angaben zufolge neben der Kulturstiftung das Land Baden-Württemberg, mehrere Unternehmensstiftungen, der Stuttgarter Galerieverein, private Spender und mehrere Firmen Das Gemälde entstand 1929 kurz vor Klees Berufung ans Bauhaus in Weimar. Es war bereits 1924 von der Staatsgalerie erworben worden. 1937 wurde es von den Nazis beschlagnahmt und gelangte in Privatbesitz. Erst 2006 tauchte es wieder auf dem Kunstmarkt aus. Als Leihgabe war es bereits wieder in der Staatsgalerie zu sehen.
Galerie-Direktor Sean Rainbird hofft nun auf weitere Finanzierungszusagen aus der Finanz- und Wirtschaftswelt Er sprach von einer «letzten kleinen Hürde», die noch genommen werden müsse. Nach Angaben einer Sprecherin der Staatsgalerie fehlt noch ein sechsstelliger Betrag.
Worpswede: Kultureinrichtungen beleuchten Leben von Paula Modersohn-Becker
Worpswede (ddp-nrd). Wie ein Leitmotiv zieht sich der Ausruf «Leben!» durch die Aufzeichnungen der Worpsweder Künstlerin Paula Modersohn-Becker. 100 Jahre nach ihrem Tod inszenieren sechs Worpsweder Kultureinrichtungen nun das Gemeinschaftsprojekt «Leben! Paula Modersohn-Becker in Worpswede». Das Projekt ist nach Veranstalterangaben als Hommage an die deutsche Wegbereiterin der künstlerischen Moderne gedacht. Gleich sechs Ausstellungen entlang den Originalschauplätzen ihres Lebens in der Künstlerkolonie beleuchten die Künstlerin aus unterschiedlichen Blickwinkeln.
Das ausgiebig überlieferte biografische Material ist dabei Ausgangspunkt für eine vielseitige Annäherung an Person und Werk. Persönliches, Familiäres und Freundschaftliches ist ebenso in den Ausstellungen zu finden, wie Hinweise auf Synergien mit Modersohn-Becker nahestehenden Künstlern und die Besonderheiten der Künstlerkolonie.
Die sechs Ausstellungen in Worpswede sind ab Sonntag für Besucher
geöffnet.
Köln: Schockrocker Marilyn Manson zeigt seine Aquarelle
Köln (ddp-nrw). Schockrocker Marilyn Manson hat am Mittwoch in Köln die erste Ausstellung seiner Aquarelle in Europa eröffnet. Die Schau in der Galerie Brigitte Schenk umfasst 33 Arbeiten aus den Jahren 1999 bis 2006. Es falle ihm schwer, sich von seinen Werken zu trennen, räumte der gewohnt weißgeschminkte Künstler zur Ausstellungseröffnung ein. In der Malerei könne er das ausdrücken, was er in seinen Liedern nicht auszudrücken vermag. Dabei sieht sich Manson in der Tradition der Expressionisten, von denen er besonders Egon Schiele schätzt.
Die Ausstellung zeigt Gemälde voller schemenhaften Fratzen und grotesker Verzerrungen. Das für Manson typische Spiel mit Tabus spiegelt sich in Arbeiten wie «Übermensch» oder «Deutsche Kämpferin», die Adolf Hitler als verschrobenen Transsexuellen darstellt.
Aquarelle von Marilyn Manson kosten zwischen 1000 und 55 000 Dollar. Die Schau in der Galerie Brigitte Schenk ist noch bis zum 5. August zu sehen.
http://www.galerieschenk.de
Frankfurt/M.: Menzel-Bild für rund zwei Millionen Euro versteigert
Frankfurt/Main (ddp). Das Ölgemälde «Meissonier in seinem Atelier in Poissy» (1869) von Adolph von Menzel (1815-1905) ist am Mittwoch in London für 2 191 534 Euro versteigert worden. Dies sei ein neues Rekordergebnis für eine Arbeit von Menzel, teilte das Auktionshaus Sotheby\'s Deutschland in Frankfurt am Main mit. Ersteigert wurde das 21 mal 29 Zentimeter große Werk, das zuvor auf 590 000 bis 885 000 Euro geschätzt worden war, von einem Privatsammler.
«Meissonier in seinem Atelier in Poissy» zeigt den Maler und Bildhauer Ernest Meissonier mit seiner Frau und dem Künstlerfreund Louis Ricard in seinem Sommeratelier. 1867 hatte Menzel den Sommer in Paris verbracht und Meissonier mehrmals in Poissy besucht. Menzel gilt als der bedeutendste deutsche Realist des 19. Jahrhunderts.
Gelsenkirchen: Design-Wettbewerb der RuhrTriennale
Gelsenkirchen (ddp-nrw). Unter dem Motto «Recycling und Innovation» ruft die RuhrTriennale gemeinsam mit der NRW.Bank zu einem Design-Wettbewerb auf. Die Ausschreibung richte sich an Studenten der Fachrichtungen Design und virtuelle Kommunikation, die an nordrhein-westfälischen Hochschulen eingeschrieben sind, teilten die Veranstalter am Mittwoch in Gelsenkirchen mit.
Die Aufgabe besteht darin, aus den RuhrTriennale-Werbepostern der vergangenen Spielzeit neue Produkte wie Lampenschirme, Schmuckstücke oder Kulturbeutel zu entwerfen. Die drei Hauptpreise sind mit 1500, 1000 und 500 Euro dotiert.
Die Entwürfe sollen als DIN A3 Poster eingereicht werden. Anmeldeschluss ist der 30. Juli. Das Anmeldeformular ist im Internet unter ruhrtriennale.de/de/info/innovationspool hinterlegt. Weitere Informationen erteilt die RuhrTriennale unter der Telefonnummer 0209/167 17 87.