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28.9.: theater und literatur aktuell +++ theater und literatur

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Unveröffentlichtes Hemingway-Manuskript entdeckt +++ «Schiller 05» - ZDF startet Schülertheaterwettbewerb +++ «tanzmesse» startet in Düsseldorf +++ Deutsch-Tschechische Literaturtage eröffnen in Chemnitz +++ Frank Schätzing präsentiert «Der Schwarm» bei Multimedia-Lesung +++ Siegfried-Unseld-Ausstellung in Frankfurt am Main +++ Reimann-Gesellschaft tagt erstmals in Hoyerswerda

Unveröffentlichtes Hemingway-Manuskript entdeckt
Ein bisher unveröffentlichtes Manuskript des jungen Ernest Hemingway ist jetzt in Rom aufgetaucht. Der in der italienischen Hauptstadt lebende Donald Stewart entdeckte kürzlich die auf vier Seiten niedergeschriebene Kurzgeschichte über einen Stierkampf in Pamplona aus dem Jahr 1924 zusammen mit einem handgeschriebenen Brief Hemingways in einem Umschlag, den ihm sein verstorbener Vater hinterlassen hatte.
Der Satiriker und Drehbuchautor Donald Ogden Stewart und Hemingway hielten sich vorübergehend gemeinsam in der spanischen Stadt Pamplona auf und sahen dem traditionellen Stiertreiben zu, das durch Hemingways 1926 erschienenen Roman "Fiesta" international bekannt wurde.
Die jetzt entdeckte Kurzgeschichte schrieb er zwei Jahre früher und gab das Manuskript später Stewart. In der Geschichte tötet Stewart einen Stier mit bloßen Händen.
Laut Stewarts Sohn darf die Kurzgeschichte nicht publiziert werden, weil Hemingways Nachlassverwalter dazu sein Einverständnis nicht gegeben hat. Deshalb soll das Manuskript zusammen mit dem Brief versteigert werden.
Das Auktionshaus Christie\'s in New York plant die Versteigerung am 16. Dezember. Ein Sachverständiger des Auktionshauses erwartet nach eigenen Angaben eines Erlös von 12.000 bis 18.000 Dollar (9.790 bis 14.690 Euro).
Quelle: orf.at

«Schiller 05» - ZDF startet Schülertheaterwettbewerb
Mainz (ddp). Mit dem Schülertheaterwettbewerb «Schiller 05» will das ZDF im kommenden Jahr den 200. Todestag des Dichters Friedrich Schiller würdigen. Schiller sei ein Meister der Sprache gewesen, der mit seiner Sehnsucht nach Freiheit, Liebe und Leidenschaft jünger sei als sein Ruf, betonte ZDF-Intendant Markus Schächter am Montagabend in Mainz. Seine Schriften vermittelten die Botschaft, dass jugendlicher Gestaltungswille die Gesellschaft zu jugendlichem Handeln anhalten könne. Mit dem Wettbewerb sollen Schülertheater von der Mittelstufe an sowie außerschulische Theatergruppen von Jugendlichen bis zum Alter von 20 Jahren zur Entdeckung des «Säulenheiligen» der deutschen Klassik ermutigt werden.
Nach Ansicht von Schirmherrin und Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Doris Ahnen (SPD), ist gerade in einer Zeit, die wesentlich von elektronischen Informations- und Unterhaltungsmedien bestimmt wird, die ästhetische Bildung von großer Bedeutung. Theaterspielen mache Kindern und Jugendlichen Spaß, betonte die rheinland-pfälzische Bildungsministerin. «Wir werden über die Ausdrucksvielfalt überrascht sein», fügte sie hinzu. Die Schauspielerin Esther Schweins betonte, es gehe auch darum, Schiller «den musealen Charakter abzustreifen». Sie fügte hinzu: «Der Mann wäre heute ein Popstar.»
Die Gruppen können Inszenierungen von Schiller-Stücken, aber auch Theaterprojekte einreichen, die sich mit Schiller als Persönlichkeit, mit seinem Leben und Lebenswerk szenisch beschäftigen. Die Bewerbungen müssen mit einem repräsentativen Probenstand auf Video oder DVD versehen sein und bis zum 15. Januar 2005 beim ZDFtheaterkanal eingereicht werden.
Eine Jury wählt dann Ende März fünf Inszenierungen aus, die zum Theaterfestival «Schiller 05» eingeladen werden, das vom 14. bis 19. Mai 2005 stattfindet. Dort werden alle fünf Inszenierungen vor Publikum aufgeführt und vom ZDF aufgezeichnet. Ausgestrahlt werden die Sendungen in 3sat und dem digitalen ZDFtheaterkanal ab Ende Mai. Weitere Partner sind der Schulbuchverlag Ernst Klett und die Deutsche Akademie der Darstellenden Künste.
http://www.zdftheaterkanal.de

«tanzmesse» startet in Düsseldorf
Düsseldorf (ddp-nrw). Für die fünfte «internationale tanzmesse nrw» fällt am Mittwoch in Düsseldorf der Startschuss. 33 Tanzgruppen aus 16 Ländern werden ihr Können präsentieren, wie die Veranstalter am Dienstag mitteilten. Erwartet werden zudem etwa 194 Messeaussteller.
Das Festival dauert bis zum 2. Oktober und findet im NRW-Forum Kultur und Wirtschaft in Düsseldorf statt. Eröffnet wird das Showprogramm des Tanzspektakels durch die Compagnie Jant-Bi aus dem Senegal mit dem Stück «Fagaala». Besucher erwartet ein reichhaltiges Programm rund um den Tanz.
Das Festival war 1994 gegründet worden. Es ist ein Projekt der Gesellschaft für Zeitgenössischen Tanz und des NRW-Landesbüros Tanz. Bis 2000 gastierte die «tanzmesse» in Essen und findet seit 2002 in Düsseldorf statt.
http://www.tanzmesse-nrw.com

Deutsch-Tschechische Literaturtage eröffnen in Chemnitz
Chemnitz (ddp-lsc). Die 4. Deutsch-Tschechischen Literaturtage werden heute in Chemnitz eröffnet. Ab 19.30 Uhr stellen PEN-Präsident Jiri Grusa und Jörg Bernig aus Radebeul während einer gemeinsamen Lesung im Chemnitzer Rathaus neuere Texte vor, wie die Stadtverwaltung Chemnitz mitteilte. Bis zum Samstag stehen unter dem Motto «über-setzen» insgesamt 19 Veranstaltungen auch in Plauen, Markersbach und Schwarzenberg auf dem Programm. Darüber hinaus gehörten unter anderem ein Kolloquium an der Technischen Universität Chemnitz unter dem Thema «Flucht und Vertreibung», ein Seminar für Bibliothekare aus beiden Ländern und die Vorstellung der «Tschechischen Bibliothek in 33 Bänden» zum Programm der Literaturtage.

Frank Schätzing präsentiert «Der Schwarm» bei Multimedia-Lesung
Berlin (ddp-bln). Beim Internationalen Literaturfestival Berlin gibt es am Samstag erstmals eine Multimedia-Lesung. «Der Schwarm» von Frank Schätzing wird als Kombination aus Lesung, freier Erzählung, Film und Musik inszeniert, wie ein Sprecher ankündigte. So werden Teile des Textes zu Hintergrundmusik gelesen, an anderer Stelle unterhält sich der Autor mit Protagonisten seines Buches, deren Stimmen elektronisch eingespielt werden.
In dem Thriller von Schätzing erwächst der Menschheit eine unvorstellbare Bedrohung aus den Ozeanen. Der Auto inszeniert ein globales Katastrophenszenario - die Auflehnung der Natur gegen den Menschen - zwischen Norwegen, Kanada, Japan und Deutschland.
Die Veranstaltung im Haus der Berliner Festspiele in der Schaperstraße 24 in Wilmersdorf beginnt am Samstag um 21.00 Uhr.

Siegfried-Unseld-Ausstellung in Frankfurt am Main
Frankfurt/Main (ddp). Zum 80. Geburtstag von Siegfried Unseld zeigt das Holzhausenschlösschen in Frankfurt am Main eine Ausstellung über Leben und Werk des vor zwei Jahren verstorbenen Suhrkamp-Verlegers. Rund 400 Bilder, Dokumente und Briefe sollen ab Mittwoch einen Einblick in die Biografie des Menschen, Essayisten und Herausgebers ermöglichen. Die Schau mit dem Titel «Siegfried Unseld. Der Verleger.» ist bis 19. Dezember zu sehen.
Unseld wurde am 28. September 1924 in Ulm geboren, studierte nach dem Zweiten Weltkrieg Germanistik in Tübingen und zog danach an den Verlagssitz in der Mainmetropole. Dort erlag er am 26. Oktober 2002 einem Herzleiden. Alle Exponate sind vom Suhrkamp Verlag zur Verfügung gestellt worden, der die Ausstellung auch konzipierte. «Ein Großteil der Fotos und Schriftstücke stammt aus Unselds Privatbesitz», sagte Suhrkamp-Lektor Raimund Fellinger am Montag in Frankfurt, «vieles war selbst uns zuvor unbekannt.»

Reimann-Gesellschaft tagt erstmals in Hoyerswerda
Hoyerswerda (ddp-lsc). Die in Neubrandenburg ansässige Brigitte-Reimann-Gesellschaft tagt von Donnerstag bis Samstag das erste Mal in Hoyerswerda. Erwartet werden dazu bis zu 30 in- und ausländische Experten sowie unter anderem Reimanns langjährige Freundin Irmgard Weinhofen, wie der Vorsitzende des Hoyerswerdaer Kunstvereins, Martin Schmidt, am Montag in Hoyerswerda sagte. Geplant seien Diskussionsrunden, ein Spaziergang durch Hoyerswerda auf den literarischen Spuren der Autorin sowie der Besuch der Inszenierung «Franziska Linkerhand» im Theater Senftenberg.
Ebenfalls am Donnerstag werde die bereits zum 70. Geburtstag der Autorin im Vorjahr gezeigte Ausstellung «Brigitte Reimann in Hoyerswerda und Schwarze Pumpe» im Hoyerswerdaer Schloss eröffnet und bis 5.Oktober vor Ort zu besichtigen sein.
Brigitte Reimann hatte von 1960 bis 1968 in Hoyerswerda gelebt. Sie war 1973 im Alter von 39 Jahren an Krebs gestorben.