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Kneese: Bildhauer Jo Jastram wird 80 +++ Mainz: Fast 50 000 Besucher sahen Rizzi-Ausstellung +++ Chemnitz: Industriemuseum zeigt Kunst aus den USA und Sachsen
Kneese: Bildhauer Jo Jastram wird 80
Kneese (ddp-nrd). Zu seinem 80. Geburtstag wird der Bildhauer Jo Jastram mit einer Werkschau im Kunstkaten Ahrenshoop gewürdigt. Zu sehen sind dort derzeit Werke aus allen Schaffensperioden des Künstlers, der sein Jubiläum am Donnerstag (4. September) feiern wird. Einen Monat später stellt Jastram Arbeiten, die er nach Motiven auf seinen Reisen durch Äthiopien gestaltete, auf Einladung des Goethe-Instituts in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba aus.
Parallel entstehen neue Werke in seiner Werkstatt in Kneese bei Rostock. So arbeitet Jastram derzeit an einer fünf Meter hohen Figurengruppe für den Ribnitzer Hafen. Skulpturen für den öffentlichen Raum sind das Lebenswerk des Künstlers. Eine seiner ersten Arbeiten war die Gestaltung des «Brunnens der Lebensfreude» in seiner Geburtsstadt Rostock. Für das Leipziger Gewandhaus schuf er eine Plastik des Komponisten Felix Mendelssohn-Bartholdy.
Jastram hatte Lehraufträge für Bildhauerei in Berlin und Greifswald. Unter den zahlreichen Ehrungen Jastrams waren der Kunstpreis und der Nationalpreis der DDR. Nach der Wende wurde er in die Akademie der Künste in Berlin berufen. Zu seinen Bewunderern zählt unter anderem Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD), der während seiner Amtszeit Jastram auch in seinem Haus und Atelier in Kneese besuchte.
Mainz: Fast 50 000 Besucher sahen Rizzi-Ausstellung
Mainz (ddp-rps). Fast 50 000 Menschen haben die am Sonntag zu Ende gegangene Ausstellung des Pop-Art-Künstlers James Rizzi in Mainz besucht. Damit sei die sechswöchige Schau ein «großer Erfolg» gewesen, bilanzierte der Geschäftsführer des Congress Centrum Mainz, August Moderer, am Montag.
Die Veranstalter hatten vor Ausstellungsbeginn am 19. Juli mit insgesamt rund 35 000 Besuchern gerechnet. Mit über 1000 Werken des Amerikaners war die Schau nach Veranstalterangaben die weltgrößte Ausstellung des Pop-Art-Künstlers.
Chemnitz: Industriemuseum zeigt Kunst aus den USA und Sachsen
Chemnitz (ddp-lsc). Amerikanische und deutsche Bilder aus der Arbeitswelt sind ab Samstag im Industriemuseum Chemnitz zu sehen. Die Sonderausstellung «Born of Fire - Pittsburgh und Sachsen in Bildern der Kunst» thematisiere den Zusammenhang von Hüttenwesen, Eisen- und Stahlverarbeitung mit der Industrialisierung, sagte die Wissenschaftliche Mitarbeiterin des Museums Rita Müller am Montag in Chemnitz. Dafür würden etwa 60 Bildern aus dem Westmoreland Museum of American Art, Greensburg (Pennsylvania), Kunstwerke aus sächsischen Museen und Werksarchiven gegenübergestellt.
Die amerikanischen Gemälde, Grafiken und Fotos vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart beziehen sich auf die einst boomende Stahlmetropole Pittsburgh. Diese hat laut Müller auch der aus Remscheid stammende Maler Otto Kuhler (1894-1976) zu seinem Arbeitsmittelpunkt gemacht. Das Verdienst des Museums in Greensburg sei es, eine schon fast in Vergessenheit geratene Epoche wieder vor Augen zu führen. Anders als in Deutschland gäbe es in Pittsburgh kaum noch bauliche Hinterlassenschaften aus der Hoch-Zeit der Eisen- und Stahlindustrie.
Das Industriemuseum Chemnitz verfügt laut Müller nur über wenige eigene Kunstwerke. Leihgeber für die Ausstellung seien unter anderen das Kupferstichkabinett der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, die Kunstsammlungen Chemnitz und Zwickau, die Neue Sächsische Galerie Chemnitz und die BGH Edelstahl GmbH Lugau. Die Otto-Dix-Stiftung Vaduz habe eine Gießerei-Ansicht des 19-jährigen Dix von 1910 beigesteuert.
Die Bilder aus den USA werden nach Oberhausen 2007 erst das zweite Mal in Europa gezeigt. Die Ausstellung in Chemnitz ist bis zum 9. November zu sehen.