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Budapest: 100 Jahre Kunstmuseum - Hochkarätige Ausstellungen +++ Leipzig: Ein Jahr Museum der bildenden Künste +++ München: Umfangreiche Schau zum grafischen Werk Immendorffs +++ Bedburg-Hau: Quiz, Filme und Konzerte zum 20. Todestag von Beuys +++ Recklinghausen: Kunstpreis «junger westen» an Kalin Lindena +++ Moskau: Impressionistische Gemälde nach Beschlagnahme nicht beschädigt
Budapest: 100 Jahre Kunstmuseum - Hochkarätige Ausstellungen
Budapest (dpa) - Mit großen Ausstellungen feiert das Budapester Museum der Schönen Künste im nächsten Jahr sein 100-jähriges Bestehen. Zu den Höhepunkten gehören eine Schau mit Werken der spanischen Meister El Greco, Velázquez und Goya (27. Januar bis 30. April 2006), eine Groß-Ausstellung zur Kunst am Hof von König Sigismund (1387-1437) (17. März bis 18. Juni) und eine repräsentative Vincent-van-Gogh-Schau (1. Dezember 2006 bis 20. März 2007), kündigte Museumsdirektor Laszlo Baan am Montag vor der Presse an. Die Kunstgalerie war am 1. Dezember 1906 eröffnet worden.
Das Museum der Schönen Künste am Budapester Heldenplatz war 1906 von den Architekten Albert Schikedanz und Fülöp Herzog im eklektischen Stil errichtet worden. Seine Fassade wird derzeit renoviert. Dank bedeutender Schenkungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts verfügt das Museum über eine Reihe von Meisterwerken der alten Kunst, darunter Bilder von Tiepolo, Goya, Rembrandt und Dürer.
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Leipzig: Ein Jahr Museum der bildenden Künste
Leipzig (dpa) - Ein Jahr nach dem Einzug des Museums der bildenden Künste Leipzig in den ersten großen Museumsneubau Ostdeutschlands öffnet das Haus diesen Sonntag (4. Dezember) für eine Geburtstagsparty der besonderen Art. Prominente und Künstler führen kostenlos durch eine der bedeutendsten Bürgersammlungen und stellen der Öffentlichkeit ihr Lieblingswerk vor, sagte Museumsdirektor Hans-Werner Schmidt. Seit der Eröffnung des 74,5 Millionen Euro teuren Baus kamen mehr als 192 000 Besucher.
München: Umfangreiche Schau zum grafischen Werk Immendorffs
München (dpa) - Eine Ausstellung mit Werken des Düsseldorfer Malers Jörg Immendorff ist von diesem Mittwoch an in München zu sehen. Dabei wird erstmals ein Überblick über das grafische Werk des 60 Jahre alten, schwer kranken Künstlers gezeigt. Bis zum 12. Februar sind rund 130 Werke aus vier Jahrzehnten im Foyer der Versicherungskammer Bayern ausgestellt, teilte die Einrichtung am Montag mit. Seit Mittwoch liegt Immendorff wegen schwerer Atemnot auf der Intensivstation der Düsseldorfer Universitätsklinik. Er leidet an der tödlichen Nervenkrankheit ALS (Amyotrophe Lateralsklerose). Derzeit ist eine weithin beachtete Retrospektive des Malers in der Berliner Neuen Nationalgalerie zu sehen.
Immendorff, der zu den wichtigsten deutschen Nachkriegskünstlern gezählt wird, hat parallel zu seinen monumentalen Bildern auch ein grafisches Werk entwickelt. Das Spektrum dieser Bilder umfasst aktuelle politische, gesellschaftliche und kulturelle Themen. Seine Bilder sind nach Angaben des Münchner Veranstalters «agitatorisch, eindringlich, comicartig, plakativ und zugleich rätselhaft, optimistisch - mitunter auch schwermütig-expressiv».
Bekannt wurde der Schüler von Joseph Beuys vor allem durch seine kritische Auseinandersetzung mit aktuellen politischen Themen. Beispielhaft für dieses Engagement ist sein ab 1978 entstandener Gemäldezyklus «Café Deutschland», der sich mit der Problematik der deutschen Teilung befasst. Bereits 1972 nahm der in Bleckede bei Lüneburg geborene Künstler an der documenta in Kassel teil.
Im Sommer 2003 geriet Immendorff durch einen Sex- und Rauschgiftskandal in die Schlagzeilen. Die Polizei hatte ihn mit einer größeren Menge Kokain und in Begleitung von Prostituierten in einem Düsseldorfer Hotel angetroffen.
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Bedburg-Hau: Quiz, Filme und Konzerte zum 20. Todestag von Beuys
Bedburg-Hau (dpa) - Mit einem mehrtägigen Programm erinnern das Joseph Beuys Archiv und das Museum Schloss Moyland an den 20. Todestag des bedeutenden Künstlers (1921-1986). Der Düsseldorfer Kunstprofessor, der bis heute zu den meist diskutierten deutschen Künstlern der Nachkriegszeit gehört, war am 23. Januar 1986 überraschend im Alter von 64 Jahren gestorben.
Schon am 21. Januar 2006 soll das von der weltweit größten Beuys- Sammlung ausgerichtete Programm beginnen, teilte eine Sprecherin des Museums am Montag in Bedburg-Hau (Niederrhein) mit. Dies sei nicht nur «ehrender Rückblick, sondern auch Bestandsaufnahme und anregender Impuls für die Zukunft».
Bei einem Quiz zu Leben und Werk des Zeichners, Aktionskünstlers und Objektemachers sind zwölf Fragen zu lösen, deren Antworten im Beuys-Archiv «verborgen» liegen. Filme wie die Dokumentation «Jeder Mensch ist ein Künstler» von Werner Krüger und Museumsführungen lassen das schwierig zu verstehende Gesamtwerk von Joseph Beuys plastisch werden. Prominente Beuys-Sammler wie der Fluxus-Spezialist René Block reden über ihre Begegnung mit den Arbeiten des Kunstprofessors.
Zeitgenössische Komponisten wie Matthias Pintscher oder Stephan Froleyks («20 Klänge zu Beuys») wollen ihre tönende Interpretation der Beuys-Kunst vorstellen. Speziell an Familien mit Kindern, die von den verrätselten Bildern und Objekten des «Kunstschamanen» vom Niederrhein oft begeistert sind, richtet sich die Führung «Beuys und die Tiere».
http://www.moyland.de
Recklinghausen: Kunstpreis «junger westen» an Kalin Lindena
Recklinghausen (dpa) - Der traditionsreiche Kunstpreis «junger westen» der Stadt Recklinghausen geht in diesem Jahr an die Malerin Kalin Lindena. Die 1977 in Hannover geborene Künstlerin erhalte die mit 10 000 Euro dotierte Auszeichnung für eine Malerei, «die von Offenheit und Prozesshaftigkeit» geprägt sei, teilte die Kunsthalle Recklinghausen mit.
Beeinflusst durch ihre Zeit als Graffiti-Sprayerin erreichen die Bilder von Kalin Lindena «nie einen Zustand der Endgültigkeit», urteilte die Jury. Die mit unterschiedlichsten Malmitteln von Ölfarbe und Buntstift bis Beize arbeitende Künstlerin lebt derzeit in Hamminkeln am Niederrhein, wo sie Stipendiatin auf Schloss Ringenberg ist.
In diesem Jahr hatten sich fast 400 Künstlerinnen und Künstler aller Sparten um die Auszeichnung beworben. Die Arbeiten der Preisträgerin und von 20 weiteren Künstlern sind vom kommenden Sonntag an (bis 5. Februar 2006) in der Kunsthalle Recklinghausen zu sehen. Der Kunstpreis «junger westen» wird seit 1948 von der Stadt Recklinghausen vergeben und erinnert an die in der Ruhrgebietsstadt gegründete einflussreiche Künstlergruppe mit gleichem Namen.
Moskau: Impressionistische Gemälde nach Beschlagnahme nicht beschädigt
Moskau (dpa) - Die wertvolle Sammlung impressionistischer Gemälde des Moskauer Puschkin-Museums hat die zeitweise Beschlagnahmung in der Schweiz unbeschadet überstanden. Alle 54 Bilder seien in gutem Zustand, teilte das Museum am Dienstag in Moskau nach Untersuchungen mit. «Es gibt keine Veränderungen, Gott sei Dank», sagte Chefkonservatorin Tatjana Potapowa der Agentur Interfax.
Die Meisterwerke von Renoir, Monet, Cezanne, van Gogh und anderen Künstlern aus Moskau waren als Leihgaben in der Schweiz gezeigt worden. Am 11. November beschlagnahmte die Schweizer Justiz die mit etwa einer Milliarde Euro versicherten Bilder auf Betreiben des Genfer Handelshauses Noga. Nach russischem Protest gab die Regierung in Bern die Bilder am 16. November wieder frei. Das Puschkin-Musuem drohte mit Schadenersatzforderungen, falls seine Kunstwerke bei der Justizaktion beschädigt worden sein sollten. Noga wollte mit der Beschlagnahme Schulden der russischen Regierung eintreiben.