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München: Deutsch-türkisches «Stadtschreiber»-Projekt des Goethe-Instituts +++ Köln: Achte lit.Cologne beginnt in Köln +++ Düsseldorf: Sonderausstellung zeigt «Goethe als Jurist» +++ Berlin: Nach 15 Jahren erstmals japanisches Kabuki-Theater in Deutschland
München: Deutsch-türkisches «Stadtschreiber»-Projekt des Goethe-Instituts
München/Istanbul (ddp). Das Goethe-Institut und das Netzwerk der Literaturhäuser schicken von März bis Oktober Schriftsteller aus Deutschland und der Türkei als «Stadtschreiber» in die jeweils anderen Länder. In Internet-Tagebüchern (goethe.de/yakinbakis) sowie in deutschsprachigen und türkischen Tageszeitungen werden sie über ihre Erlebnisse, Eindrücke und Erfahrungen berichten, wie die Organisatoren am Freitag mitteilten. An dem Projekt mit dem Namen «Yakin Baki - Einblicke» nehmen acht deutschsprachige und acht türkische Autoren teil. Jeder bleibt für vier Wochen im Land der Berichterstattung.
Köln: Achte lit.Cologne beginnt in Köln
Köln (ddp-nrw). Heute (29. Februar) beginnt in Köln die diesjährige lit.Cologne. Bei der achten Auflage des Literaturfestivals stehen nach Veranstalterangaben bis 9. März ungewöhnliche Begegnungen mit Büchern und Autoren im Mittelpunkt. Mehr als 150 Literatur-Termine sind geplant, rund ein Drittel richtet sich überwiegend an Kinder und Jugendliche.
Auf dem Programm stehen Lesungen mit Beststellerautoren wie Nick Hornby, Ken Follet, Martin Walser und Julia Franck. Zudem gibt es eine Veranstaltung mit dem Autor und Journalisten Roger Willemsen, der durch einen Richard-Yates-Abend führen wird. Die Schauspieler Maria Schrader und Joachim Król werden aus einem Werk des heute nahezu vergessenen US-Schriftstellers lesen.
Im vergangenen Jahr waren 60 000 Besucher zur lit.Cologne gekommen. Die aus einer privaten Initiative entstandene Veranstaltung finanziert ihr Budget von rund einer Million Euro überwiegend mit Eintritts- und Sponsorengeldern.
Düsseldorf: Sonderausstellung zeigt «Goethe als Jurist»
Düsseldorf (ddp-nrw). Das Goethe-Museum im Düsseldorfer Schloss Jägerhof will in einer Sonderausstellung «Goethe als Jurist» vorstellen. Anhand von 125 Originalzeugnissen sollen ab Sonntag (2. März) Goethes Werdegang zum Juristen und seine Berufstätigkeit dargestellt werden, wie die Stadtverwaltung Düsseldorf am Donnerstag mitteilte. Die Ausstellung ist bis zum 4. Mai zu sehen.
Goethe (1749-1832) hatte wie sein Vater die juristische Laufbahn eingeschlagen und blieb auch als Minister in Weimar mit juristischen Aufgaben betraut. Sein juristisches Wissen sei auch in seine Werken eingeflossen, hieß es. Beispiele seien das Fehderecht im «Götz von Berlichingen» und die Kindsmordproblematik im «Faust».
Die Ausstellung im Goethe-Museum ist dienstags bis freitags sowie sonntags von 11.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Samstags ist von 13.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet für Erwachsene drei Euro, ermäßigt 1,50 Euro.
Berlin: Nach 15 Jahren erstmals japanisches Kabuki-Theater in Deutschland
Berlin (ddp-bln). Zum ersten Mal seit 15 Jahren wird vom 14. bis 21. Mai eine japanische Kabuki-Theatergruppe in Deutschland zu sehen sein. Nach Gastspielen in New York werde das Traditionstheater Heisei Nakamura-za um den Schauspieler Nakamura Kanzaburo XVIII. mit dem in Europa bislang nicht aufgeführten Stück «Sommerfest. Ein Spiegel von Osaka» im Berliner Haus der Kulturen der Welt auftreten, teilte die Kultureinrichtung am Donnerstag in Berlin mit. Mit Kanzaburo sei einer der wichtigsten Darsteller des Kabuki-Theaters verpflichtet worden, der wie wenige andere die mehr als 400 Jahre alten Kabuki-Rituale mit Elementen modernen Theaters verbinde.
Kanzaburo selbst sprach von einer großen Freude, in Berlin als einem «Weltzentrum des modernen Theaterschaffens» spielen zu dürfen. Der Ort habe für ihn auch eine hohe persönliche Bedeutung, weil vor 43 Jahren bereits sein Vater Nakamura Kanzaburo XVII. als Kabuki-Schauspieler auf der Berliner Volksbühne aufgetreten sei. Seine Familie pflege das Kabuki-Schauspiel seit 18 Generationen. Trotz dieser großen Tradition wolle er aber für die neue Aufführung auch moderne Elemente in das Stück einfließen lassen, um vor allem junge Menschen für alte japanische Bühnenkunst zu begeistern.
Die Kabuki-Tradition wird nach Kanzaburos Worten bis heute unverändert in Schauspielerfamilien von Vätern an die Söhne weitergegeben. Traditionell würden noch immer alle Rollen von männlichen Darstellern gespielt, die nach einem überlieferten und festgeschriebenen Regelwerk auftreten. Wichtige Elemente des Kabuki-Spiels seien volksnahe und lebensfrohe Elemente, maskierte Schauspieler und die direkte Ansprache des Publikums. In Japan dauerten Kabuki-Veranstaltungen bis zu zehn Stunden und besäßen den Charakter eines Volksfestes, für New York und Berlin habe er die Aufführung auf zweieinhalb Stunden begrenzt.