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29.3.: kunst und architektur aktuell +++ kunst und architektur

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Berlin: Schmitz kündigt Bau einer Berliner Kunsthalle an +++ Berlin: Stiftung Preußischer Kulturbesitz bekennt sich zur Sammlung Marx +++ Oranienburg: «Station Z» in Sachsenhausen erhält Architekturpreis +++ Berlin: Initiative sammelt Unterschriften gegen Neubau auf Berliner Museumsinsel +++ Dresden: Bauunternehmen für Waldschlößchenbrücke stehen fest +++ Kassel: documenta-Leiter Buergel findet Besucherzahl zweitrangig


Berlin: Schmitz kündigt Bau einer Berliner Kunsthalle an
Berlin (ddp-bln). Kulturstaatssekretär André Schmitz hat den Bau einer Berliner Kunsthalle angekündigt. «Das ist jetzt unsere Hausaufgabe als Berliner Kulturpolitiker. Das Geld in dieser Legislaturperiode zu besorgen, eine intellektuelle künstlerische Konzeption zu besorgen und einen Ort zu bekommen, der auch bezahlbar ist und der in Berlins Mitte sein muss, möglicherweise sogar in der Nähe des Hamburger Bahnhofs«, sagte Schmitz am Donnerstag im RBB-Inforadio. Er habe sich auch schon einen Standort hinter dem Bahnhof angeschaut und sich mit dem Investor getroffen. »Aber wir haben noch kein Finanzierungskonzept», räumte Schmitz ein.
Der Streit um den Hamburger Bahnhof habe darauf aufmerksam gemacht, dass es in der Hauptstadt keine Einrichtung gebe, in der die aktuellen Entwicklungen bildender Kunst gezeigt würden. Dies könne von den Museen nicht geleistet werden.

Berlin: Stiftung Preußischer Kulturbesitz bekennt sich zur Sammlung Marx
Berlin (ddp). Der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Klaus-Dieter Lehmann, hat sich klar zur Sammlung Marx im Hamburger Bahnhof bekannt. Im Inforadio vom RBB sagte er am Mittwoch, «wenn man den Hamburger Bahnhof betritt und sieht die großartige Skulptur von Anselm Kiefer, dann weiß man, das gehört dahin und das ist Erich Marx. Das ist seine Sammlung».
Der Hamburger Bahnhof sei kein Ort, «der von den Zeitgenossen ausschließlich okkupiert werden muss», fügte Lehmann hinzu. «Ich bin auch der klaren Auffassung, dass der Hamburger Bahnhof mehr ist als eine Kunsthalle. Es ist ein Museum.»
Der Kunstsammler Erich Marx hatte nach Angaben von Inforadio auf die Frage, ob er einen Rückzug seiner Sammlung aus dem Museum für Gegenwartskunst erwäge, am Mittwoch gesagt, «diese Frage möchte ich nicht beantworten«, er wolle »Spekulationen« keinen Raum geben.
Am Dienstag hatte Marx angekündigt, seine Sammlung aus dem «Hamburger Bahnhof» zurückziehen zu wollen. Dies war nach Medienberichten eine Reaktion auf den Rücktritt seines Kurators Heiner Bastian, der die Sammlung Marx aufgebaut und betreut hat. Am Dienstagabend war Marx dann mit Lehmann und dem Generaldirektor der Staatlichen Museen zu Berlin, Peter-Klaus Schuster, zu einem «Krisengipfel» zusammengekommen.
Bastian hatte am Wochenende die Verantwortlichen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und der Staatlichen Museen zu Berlin heftig kritisiert, weil sie sich zu wenig um Gegenwartskunst kümmerten. Die Sammlung Marx ist seit 1996 als Dauerleihgabe im Hamburger Bahnhof zu sehen und bildet die Basis der Schau. Sie besteht aus Hauptwerken von Andy Warhol, Joseph Beuys, Cy Twombly und Anselm Kiefer.

Oranienburg: «Station Z» in Sachsenhausen erhält Architekturpreis
Oranienburg (ddp). Der 2005 neu gestaltete zentrale Gedenkort in der Gedenkstätte Sachsenhausen, «Station Z», ist mit dem International Architecture Award 2007 ausgezeichnet worden. Der alljährlich durch das Chicago Athenaeum: Museum of Architecture and Design vergebene Preis gehöre zu den international bedeutendsten Ehrungen für Architekten und Designer, teilte die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten am Mittwoch mit. Mit der Auszeichnung werden weltweit herausragende Beispiele neuer Architektur gewürdigt. Aus Hunderten von Bewerbungen wurden neben der «Station Z» 56 weitere Projekte auf allen Kontinenten ausgezeichnet.
Es handelt sich bereits um den sechsten Preis für den zentralen Gedenkort bei den ehemaligen Vernichtungsanlagen des KZ Sachsenhausen.

Berlin: Initiative sammelt Unterschriften gegen Neubau auf Berliner
Museumsinsel

Berlin (ddp). Rund 3000 Unterschriften sind bisher für ein Volksbegehren gegen einen Neubau auf der Berliner Museumsinsel gesammelt worden. Das Volksbegehren, für das innerhalb von sechs Monaten 20 000 Stimmen benötigt werden, richte sich vor allem gegen den geplanten Neubau der «James Sidmon Galerie», die künftig als Eingangsbereich der Museumsinsel dienen soll, sagte Annette Ahme von der Initiative «Rettet die Museumsinsel» am Mittwoch.
Dieses Gebäude nach dem Entwurf des Architekten David Chipperfield, der auch den Umbau des Neuen Museums leitet, soll Servicebereiche wie Restaurant, Buchladen und Veranstaltungsflächen aufnehmen. Der Entwurf für den Neubau soll jedoch erst in einigen Monaten präsentiert werden.
Ein solcher Neubau würde das historische Ensemble empfindlich stören, sagte Ahme. Darüber hinaus werde das Neue Museum mit seiner Sanierung derzeit «völlig umgedeutet». Statt der weitgehenden Wiederherstellung des Originals sehe sie derzeit «eine zweifelhafte Ruinen-Romantik».

Dresden: Bauunternehmen für Waldschlößchenbrücke stehen fest
Dresden (ddp-lsc). Die Stadt Dresden hat alle Baufirmen angeschrieben, die bei der Ausschreibung für die Waldschlößchenbrücke leer ausgegangen sind. Wie die «Sächsische Zeitung» (Donnerstagausgabe) berichtet, stehen damit die Unternehmen fest, die das Großprojekt von rund 160 Millionen Euro realisieren sollen. Nach Angaben von Stadtsprecher Kai Schulz sind aber noch keine Zuschläge erteilt worden. Vier unterlegene Unternehmen hätten die Vergabe bei der Stadt gerügt.
Unterdessen habe das Dresdner Welterbekuratorium wie angekündigt Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und andere Spitzenpolitiker per Brief um Vermittlung in dem Streit um den UNESCO-Titel aufgefordert.

Kassel: documenta-Leiter Buergel findet Besucherzahl zweitrangig
Kassel (ddp). Für den künstlerischen Leiter der in knapp drei Monaten beginnenden documenta 12, Roger M. Buergel, ist die Besucherzahl zweitrangig. Er denke, dass sich die Kasseler Weltkunstausstellung an ein spezifisches Publikum wende, das sich tatsächlich angesprochen fühle, sagte Buergel der Zeitschrift «U_mag». Die Frage nach den Zuschauerzahlen finde er «eher stupide». Dass es in diesem Jahr an öffentlicher Aufmerksamkeit für die Schau fehle, sei nicht sein Problem, zitiert die Zeitschrift Buergel weiter. Er sei «ja nicht der Marketingonkel vom Dienst».
Die documenta 12 dauert vom 16. Juni bis 23. September.