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29.3.: theater und literatur aktuell +++ theater und literatur

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Saarbrücken: Staatstheater muss weniger einsparen +++ Oldenburg: Staatstheater bietet 31 Premieren in neuer Spielzeit +++ Rudolstadt: Theater stellt neue Spielzeit unter das Motto «Sehnsucht» +++ Halberstadt: Gleimhaus feiert Dichter-Geburtstag


Saarbrücken: Staatstheater muss weniger einsparen
Saarbrücken (ddp-rps). Das saarländische Staatstheater muss weniger einsparen als bisher angenommen. Wie das Kultusministerium am Montag in Saarbrücken mitteilte, muss das Theater statt der vorgesehenen sechs Millionen Euro bis 2009 nur noch 4,8 Millionen Euro einsparen. Neben Musiktheater und Schauspiel solle auch das Ballett als dritte Sparte erhalten bleiben. Der Landeszuschuss beträgt den Angaben zufolge rund 20 Millionen Euro pro Jahr.
Laut Ministerium sind nach dem finanziellen Entgegenkommen des Landes nun die Gewerkschaften am Zug. Ziel müsse es sein, auch weiterhin bei der Sanierung des Theaters ohne betriebsbedingte Kündigungen auszukommen, sagte Kultusminister Jürgen Schreier (CDU). «Unabdingbare Voraussetzung» dafür sei jedoch der Abschluss von Haustarifverträgen.

Oldenburg: Staatstheater bietet 31 Premieren in neuer Spielzeit
Oldenburg (ddp-nrd). 31 Premieren bietet das Oldenburgische Staatstheater in der Spielzeit 2006/07. Neben Oper, Schauspiel und Tanz wird das Haus auch die Sparten Kinder- und Jugendtheater, Konzert und Niederdeutsches Schauspiel unter seinem Dach vereinen, wie der künftige Generalintendant Markus Müller am Dienstag in Oldenburg sagte.
Die Oper eröffnet die Spielzeit anlässlich des 100. Geburtstags von Dmitrij Schostakowitsch mit dessen satirischer Komödie «Moskau, Tscherjomuschki» am 24. September. Das Schauspiel bietet am 22. September die Familiensaga «Weiter leben» von Judith Herzberg und am 23. September Goethes «Wahlverwandtschaften». Das Kinder- und Jugendtheater inszeniert die deutschsprachige Erstaufführung von Sera Moore Williams Stück «Crash«.
»Mit der Gründung der Sparte Niederdeutsches Schauspiel will das Staatstheater ein Zeichen für die Zukunft der Niederdeutschen Sprache setzen«, sagte Müller. So sei eine Übersetzung von Axel Hellstenius\' »Elling« ins Niederdeutsche geplant. Auch F.K. Waechters Kinderstück »Kiebich und Dutz« wird erstmals auf plattdeutsch zu sehen sein.
Getreu dem Spielzeitmotto »Sehnsucht nach Utopien» sind den Angaben zufolge Projekte geplant, die in die Zukunft weisen. So werde im Frühjahr 2007 eine neue Spielstätte eröffnet. In Planung sei der Umbau der Exerzierhalle am Pferdemarkt zu einem Theater- und Probenkomplex. Ein Schwerpunkt liege auf dem Ausbau des Kinder- und Jugendtheaters.

Rudolstadt: Theater stellt neue Spielzeit unter das Motto «Sehnsucht»
Rudolstadt (ddp-lth). Mit 18 neuen Inszenierungen wartet das Theater Rudolstadt in der kommenden Spielzeit auf. Mit «Sehnsucht» stehe die Saison erstmals unter einem Motto, sagte Intendant und Geschäftsführer Axel Vornam am Dienstag in Rudolstadt. Unter diesem Thema wolle das Ensemble «Geschichten erzählen, die die Wirklichkeit befragen, sie zu unserer eigenen Gegenwart ins Verhältnis stellen». Das könne «vielleicht verstörend, vielleicht aber auch betörend» sein.
Das Spektrum des Spielplans reicht erneut von der Klassik bis zur Gegenwartsdramatik. Zu sehen sind auch Musiktheaterinszenierungen sowie besondere Offerten für Kinder und Jugendliche. Letztere können sich unter anderem auf das Märchen «Der Lebkuchenmann» freuen.
Zum Saisonauftakt steht neben Lessings Klassiker «Emilia Galotti» die Deutsche Erstaufführung von Armin Petras «Hafen der Sehnsucht» auf dem Programm. «Es ist schon etwas besonderes, dass der Autor unserem kleinen Theater das anvertraut», betonte Vornam. Wedekinds «Frühlings Erwachen» und «Kleiner Mann was nun?» nach Hans Fallada markieren zwei weitere wichtige Positionen.
Als ein «sehr spannendes Projekt» kündigte Chefdramaturg Christian Marten-Molnar «Die Weise von Liebe und Tod des Cornet Christoph Rilke» nach Rainer Maria Rilke an. Dieses Musiktheater realisieren Schauspiel und Orchester sowohl mit der Musik von Frank Martin als auch der von Viktor Ullmann. Weitere Produktionen im Musiktheater steuere in bewährter Weise das Theater Nordhausen bei, hieß es. So kommen Donizettis «Liebestrank», Bizets «Carmen» und das Ballett «TanzMiro» auf die Rudolstädter Bühne.
Die Thüringer Symphoniker Saalfeld-Rudolstadt warten mit 21 Angeboten auf. Neben den großen Sinfoniekonzerten gehören dazu Schloss-, Orgel- und Kammerkonzerte, aber auch solche für Kinder und Jugendliche. Chefdirigent Oliver Weder avisierte ein «dramaturgisch anspruchsvolles Programm und große Namen».
http://www.theater-rudolstadt.com

Halberstadt: Gleimhaus feiert Dichter-Geburtstag
Halberstadt (ddp-lsa). Zu einem ganztägigen Programm anlässlich des Geburtstages von Johann Wilhelm Ludwig Gleim (1719-1803) lädt das Halberstädter Literaturmuseum für Sonntag ein. Der Tag stehe ganz im Zeichen von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791), der auch das vierstrophige Gedicht «Ich möchte wohl der Kaiser sein!» von Gleim vertont hat, teilte das Gleimhaus am Dienstag in Halberstadt mit.
An Mal- und Zeichenplätzen im Foyer wird vor allem jungen Museumsbesuchern an diesem Tag die Möglichkeit geboten, ihr Bild von einem Kaiser oder einer Kaiserin aufs Papier zu bringen. Herrscher-Bildnisse aus der Sammlung des Gleimhauses können dabei zur Anregung betrachtet werden. Um 15.00 Uhr werden in einer öffentlichen Führung die Hintergründe des Gedichts rund um Kaiser Joseph II. und den Türkenkrieg beleuchtet. Der Eintritt ist am Sonntag frei.
1747 wurde Gleim zum Sekretär des Domkapitels in Halberstadt ernannt und konnte dank seiner Einkünfte junge Künstler fördern und vielfältige Kontakte aufbauen. Das frühere Wohnhaus des Dichters beherbergt eine der bedeutendsten literarischen Sammlungen des 18. Jahrhunderts von nationalem Rang. Im laufenden Jahr werden wieder Hofabende bei Gleim, familienkundliche Abende und Sonderausstellungen angeboten.
http://www.gleimhaus.de