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29.4.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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Herrenchiemsee: «Maler am Chiemsee» bekommen eigene Galerie +++ Berlin: Ausstellung mit Werken von Susanne Paesler +++ Jena: Schätze ans Licht holen - Kunstsammlung startet neue Reihe +++ Norwegen: Oslo will 86 Mio. Euro Schadenersatz für Munch-Bilder


Herrenchiemsee: «Maler am Chiemsee» bekommen eigene Galerie
Herrenchiemsee (ddp-bay). Die «Maler am Chiemsee» ziehen heute (10.30) in eine neu eröffnete Galerie auf Herrenchiemsee ein. Die über fünfzig Gemälde stammen von Malern aus der Region rund um den See, darunter Leo Putz und Karl Raupp. Sie werden künftig im ehemaligen Augustiner-Chorherrenstift zu sehen sein, und zwar im gerade erst erweiterten Museum im ersten Obergeschoss des Konventstocks.
Zur Eröffnung wird auch Bayerns Finanzminister Faltlhauser anwesend sein. Die neue Gemäldegalerie ist ein dauerhaftes Gemeinschaftsprojekt der Bayerischen Schlösserverwaltung und der Staatsgemäldesammlung München. Der Freistaat Bayern hat in die Baumaßnahmen rund 600 000 Euro investiert.

Berlin: Ausstellung mit Werken von Susanne Paesler
Berlin (ddp-bln). Die Berlinische Galerie zeigt ab heute eine Ausstellung der in Berlin lebenden Malerin Susanne Paesler. Zusammen mit Werken aus den vergangenen Jahren wird eine Gruppe neuer Arbeiten präsentiert, die eigens für die Ausstellung geschaffen wurden, wie die Galerie mitteilte.
Paesler malt ihre Bilder mit transparenten Lackfarben auf Aluminium. Viele ihrer Kompositionen basieren auf dem Einsatz von Schablonen, vermeintlich spontane malerische Gesten sind das Ergebnis einer sorgfältigen Bearbeitung am Computer. In Bildern wie den «Moonshine Paintings» werden abstrakte Formen zu bildhaften Elementen, gestische Pinselstriche werden zu Pflanzen und Kreise zu Monden.
Susanne Paesler (geboren 1963) studierte an der Städelschule in Frankfurt, bevor sie 1994 nach Berlin zog und am «Internationalen Atelierprogramm» des Künstlerhauses Bethanien teilnahm.
Die Schau wird heute um 19.00 Uhr eröffnet und ist bis zum 5. Juni in der Berlinischen Galerie in der Alten Jakobstraße 124 - 128 zu sehen.

Jena: Schätze ans Licht holen - Kunstsammlung startet neue Reihe
Jena (ddp-lth). Ihre zumeist verborgenen Schätze holt die Kunstsammlung Jena jetzt nach und nach ans Licht. In der am 4. Mai startenden neuen Reihe «Kunstwerk des Monats» werde das Museum Werke verschiedener Zeiten und Techniken vorstellen, kündigte Kustos Erik Stephan an. Zudem solle über bestimmte Aspekte der Sammlung informiert und damit auch Praktikanten und Studenten die Chance zu gezielten Werkinterpretationen gegeben werden.
Den Reigen eröffnet Erich Heckels (1883-1970) Ölgemälde «Gelbe Segel». Das 1913 entstandene Bild sei nicht zufällig gewählt, betonte Stephan. Heckel als Gründungsmitglied der Künstlervereinigung «Brücke» werde mit mehreren Bildern in der großen «Brücke»-Ausstellung vertreten sein, die das Museum ab 5. Juni präsentiert.
Mit der neuen Reihe will die Kunstsammlung Jena einer breiten Öffentlichkeit zudem die eigene Geschichte näher bringen. Schließlich sei vor 100 Jahren in Jena «große Kunstgeschichte» geschrieben worden, erläuterte Stephan. Immerhin waren im früheren Jenaer Kunstverein die großen Künstler der Moderne zu Gast. Nach Vincent van Gogh und Edvard Munch und neben Paul Klee, August Macke, Wassily Kandinsky und George Grosz waren es vor allem die Künstler der Brücke, die sich hier durch Ausstellungen, Aufenthalte und Freundschaften «dauerhaft und eng banden», hieß es. Auch Ernst Ludwig Kirchner war oft hier, Emil Nolde malte hier, Erich Heckel war ein oft gesehener Gast und Karl Schmidt-Rottluff kuratierte sogar die Ausstellungen des Kunstvereins.
1913/14 entschloss sich der frühere Jenaer Kunstverein zum Aufbau einer eigenen Kunstsammlung, deren Erbe später zum Grundstock der heutigen, zu den Städtischen Museen Jena gehörenden Sammlung wurde.

Norwegen: Oslo will 86 Mio. Euro Schadenersatz für Munch-Bilder
Die Stadt Oslo will von den Räubern der weltberühmten Gemälde "Der Schrei" und "Madonna" von Edvard Munch (1863-1944) umgerechnet 86 Millionen Euro (700 Mio. Kronen) Schadenersatz verlangen.
Wie ein Polizeisprecher heute in der Zeitung "VG" mitteilte, wird die Forderung sowohl für den Fall eines dauerhaften Verschwindens wie auch bei etwaigen schweren Beschädigungen geltend gemacht.
Beide Gemälde sind seit Ende August letzten Jahres verschwunden, als zwei bewaffnete Männer sie aus dem Osloer Munch-Museum raubten und mit einem dritten Mittäter als Fahrer flüchten konnten. Neben dem mutmaßlichen Fahrer des Fluchtwagens sind zwei weitere Norweger wegen Verdachts auf Beihilfe seit mehreren Wochen in Haft.
Nach Medienberichten könnten die Bilder von den Dieben verbrannt worden sein, um Beweise zu vernichten. Die Polizei widerspricht diesen Spekulationen und äußert sich weiter optimistisch über die Chancen auf Rettung der Kunstwerke.