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Berlin: Noch keine Einigung über Online-Selbstverpflichtung von ARD und ZDF +++ München: Augstein führt publizistische Linie des «Freitag» weiter +++ Brüssel: 40 Prozent der Europäer lieben Videospiele
Berlin: Noch keine Einigung über Online-Selbstverpflichtung von ARD und ZDF
Berlin (ddp). ARD und ZDF sind grundsätzlich zu einer Selbstverpflichtung bei ihren Online-Aktivitäten bereit. Es werde derzeit darüber diskutiert, ob eine solche Verpflichtung eine Möglichkeit wäre, sagte ARD-Sprecher Christian Bauer am Mittwoch auf ddp-Anfrage. Im Gegenzug müsste die Politik jedoch die vorgesehenen «kleinteiligen Regelungen» zur Beschränkung im Internet im 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrag fallen lassen. Eine Entscheidung gebe es aber noch nicht, sagte Bauer.
Auch das Zweite bestätigte grundsätzlich Gespräche über eine etwaige Selbstverpflichtung der öffentlich-rechtlichen Sender zu ihren Angeboten im Internet. Darüber hinaus wollte das ZDF die Verhandlungen aber nicht kommentieren.
Laut «Berliner Zeitung» (Donnerstagausgabe) legten die Sender bereits eine Aufstellung vor, auf welche Angebote sie im Internet bei einer entsprechenden Einigung verzichten würden.
Die private TV-Konkurrenz und die Zeitungsverleger hatten bislang die über Rundfunkgebühren finanzierten Internetangebote von ARD und ZDF, darunter Nachrichtenticker und Mediatheken, scharf kritisiert und beiden Sendern Wettbewerbsverzerrung vorgeworfen. Die Ministerpräsidenten der Bundesländer werden am 12. Juni bei ihrem Treffen in Berlin über den Staatsvertrag beraten. Im Kern setzt er nach einer Beschwerde der Privaten die Vorgaben der EU-Kommission zu den Online-Angeboten der öffentlich-rechtlichen Sender um.
München: Augstein führt publizistische Linie des «Freitag» weiter
München (ddp). Der neue Eigentümer der Wochenzeitung «Freitag», Jakob Augstein, will die publizistische Linie des linken Blattes weiterführen. Allerdings wolle er das Angebot verbreitern und die Zeitung auch stärker im Internet platzieren, sagte Augstein der «Süddeutschen Zeitung» (Donnerstagausgabe). Die Zeitung müsse «vor allem ein Forum für Themen des sozialen Wandels sein». Das sei für Ost und West gleichermaßen relevant. Die Tradition als Ost-West-Zeitung werde weiter sehr wichtig sein.
Allerdings wird der «Freitag» anders als bislang künftig auch Anzeigen enthalten. «Der \'Freitag\' wird sich auch über Anzeigen finanzieren müssen», sagte Augstein, der als Sohn des «Spiegel»-Gründers Rudolf Augstein mit der Erbengemeinschaft Minderheitsgesellschafter beim «Spiegel» ist.
Die bisherigen Eigentümer - die Journalisten Holger Schmale, Wolfgang Storz und Ursel Sieber sowie Frieder Otto Wolf - hatten am Montag den Verkauf des «Freitag» an Augstein bekannt gegeben. Am Mittwoch stellte sich der neue Besitzer der Redaktion vor. Als Herausgeber fungierten bislang Daniela Dahn, György Dalos, Frithjof Schmidt und Friedrich Schorlemmer. Neuer Chefredakteur wird der bisherige «Süddeutsche Zeitung»-Journalist Philip Grassmann.
Brüssel: 40 Prozent der Europäer lieben Videospiele
Brüssel (pte) - Videospiele zählen zu den beliebtesten Freizeitaktivitäten der Europäer. Von den 16- bis 49-Jährigen spielen rund 40 Prozent zwischen sechs und 14 Stunden pro Woche. Damit verbringen europäische Nutzer mittlerweile bereits fast gleich viel Zeit mit der Spielkonsole wie vor dem Fernseher, im Internet oder mit der gesellschaftlichen Kontaktpflege zu Familie und Freunden. Ausschlaggebendes Argument für die Konsole ist für viele Nutzer dabei vor allem der Spaßfaktor. Videospiele werden als eine lustige Art seine Freizeit zu verbringen wahrgenommen, die gleichzeitig auch die eigene Vorstellungskraft fördert und die geistige Gesundheit unterstützt. Zu diesen Ergebnissen kommt die von der Interactive Software Federation of Europe (ISFE) http://www.isfe-eu.org präsentierte Studie "Video Gamers in Europe 2008". Die ISFE untersucht darin anhand von 15 europäischen Teilmärkten die Nutzungsgewohnheiten und Einstellungen gegenüber Videospielen.
"Unsere Untersuchung untermauert das, was viele, die in der Branche tätig sind, schon lange wissen. Videospiele nehmen einen anerkannten Platz in der heutigen Unterhaltungskultur ein", erklärt Jens Uwe Intat, Vorstandsvorsitzender der ISFE, gegenüber der Videospielplattform GamesIndustry. Die Vorstellung, dass sich die Spieler-Community ausschließlich aus jungen, technikbegeisterten Männern zusammensetze, sei längst nicht mehr zutreffend. "Die Menschen, die sich heute mit Videospielen beschäftigen, kommen aus allen Altersgruppen, allen Nationen und sind auf kein spezifisches Geschlecht beschränkt", stellt Intat fest. Ausschlaggebend für die enorm gestiegene Beliebtheit von Videospielen seien in erster Linie deren zahlreiche interaktive Unterhaltungsfunktionen. "Als Industrie bieten wir den Nutzern eine Vielzahl von Entertainmentmöglichkeiten für jeden Geschmack und jeden Begabungslevel. Ob erwachsene Steuerzahler, Großeltern oder Kinder, alle spielen in der für sie passenden Art und Weise", meint Intat.
"Der Videospielmarkt ist nicht nur in Deutschland im Aufschwung begriffen, sondern entwickelt sich auch in anderen europäischen Ländern sehr dynamisch", erläutert Eric Jannot, Sprecher des Bundesverbands Interaktive Unterhaltungssoftware http://www.biu-online.de, im Gespräch mit pressetext. Einerseits sei das enorme Wachstum auf die technologische Entwicklung zurückzuführen, die durch viele innovative Ansätze zunehmend mehr Menschen für das Thema Videospiele begeistert habe. "Das Erscheinen der neuen Konsolen-Generation spielt in diesem Zusammenhang eine wesentliche Rolle. Diese hat Nutzern eine Reihe neuer Möglichkeiten gebracht und insgesamt das Interesse an Spielkonsolen steigen lassen", meint Jannot. Andererseits habe aber auch die öffentliche Akzeptanz gegenüber Videospielen deutlich zugenommen. "Die Spielebranche wird mittlerweile auch von der Politik unterstützt", schildert Jannot.
"Der europäische Videospielmarkt gewinnt auch global gesehen zunehmend an Bedeutung", betont Jannot. Dies bestätigt auch die aktuelle ISFE-Studie, derzufolge das Verkaufsvolumen in neun europäischen Teilmärkten zusammengerechnet bereits ein Niveau von 7,3 Mrd. Euro erreicht hat. Auch der Blick in die Zukunft sei laut Jannot vielversprechend. "Videospiele werden sich künftig vollständig als eigenständige Mediengruppe etablieren können und ihre feste Rolle innerhalb der Unterhaltungskultur einnehmen."