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29.8.: film und tv aktuell +++ film und tv

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Ausstellung für Werner Herzog im Berliner Filmmuseum +++ Online-Angebote von ARD und ZDF erneut unter Beschuss

Berlin (ddp-bln). Das Filmmuseum Berlin widmet dem Regisseur Werner Herzog eine große Sonderausstellung. Anlässlich des 60. Geburtstages von Herzog am 5. September gibt «Jeder für sich und Gott gegen alle» einen Einblick in das Schaffen eines der wichtigsten Regisseure des neuen deutschen Films, wie Projektleiter Peter Mänz vom Filmmuseum am Mittwoch sagte. Zu sehen sind Drehbücher, Filmplakate, Stand- und Werkfotos von einer Vielzahl der mehr als 40 Spiel- und Dokumentarfilme aus den vergangenen 40 Jahren, darunter auch bisher nicht veröffentlichtes Material. Ausschnitte aus Filmen und Interviews ergänzen die Schau am Potsdamer Platz.
Die Ausstellung gruppiert sich um großflächige Lichtbildkästen, die zusammengesetzte farbige Einzelbilder mit Landschaftsaufnahmen aus Filmen von Herzog zeigen. Wiederkehrende Elemente sind dabei Feuer und Nebel, die der Regisseur als Metapher für den Zustand der Welt immer wieder in seinen Filmen einsetzt. Mit der Installation sollen Stimmungsbilder dieser Arbeit wiedergegeben werden, betonte Kristina Jaspers, die die Ausstellung konzipierte.
Neben den Landschaftstableaus hängen Porträts wichtiger Protagonisten aus Filmen von Herzog, darunter Klaus Kinski, Eva Matthes und Clemens Scheitz. Mit Kinski drehte der Regisseur unter anderem «Aguirre, der Zorn Gottes (1972), »Nosferatu - Phantom der Nacht« (1978) und »Fitzcarraldo« (1981). Der Schweizer Fotograf Beat Presser hielt diese enge, bis an die physischen und psychischen Grenzen beider gehende Zusammenarbeit mit seiner Kamera fest. Die Ausstellung zeigt etliche dieser Fotografien. Zu sehen sind zudem von Gisela Storch entworfene Filmkleider, die Isabelle Adjani und Claudia Cardinale in Herzog-Filmen getragen haben.
Die Ausstellung wird im September und Oktober von einer Retrospektive mit Herzog-Filmen im Kino Arsenal begleitet. Den Auftakt macht der Spielfilm »Auch Zwerge haben klein angefangen« (1970) am 2. September. Gezeigt wird auch das preisgekrönte Werk »Jeder für sich und Gott gegen alle" (1974), das der Ausstellung ihren Namen gab. Die Schau ist vom 29. August bis 30. November von Dienstag bis Sonntag zwischen 10.00 Uhr und 18.00 Uhr geöffnet, donnerstags bis 20.00 Uhr. Der Eintritt kostet drei, ermäßigt zwei Euro.

Online-Angebote von ARD und ZDF erneut unter Beschuss
Die Online-Angebote von ARD und ZDF stehen erneut im Mittelpunkt der Kritik. Wie Bernhard Rohleder, Geschäftsführer des Fachverbandes der Informationswirtschaft (Bitkom) erklärte, werde mit den gebührenfinanzierten Internet-Auftritten der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Wettbewerb in eklatanter Weise verzerrt. Beispielsweise gehören mittlerweile zahlreiche Online-Shops, virtuelle Marktplätze sowie Chat-Räume oder Gratis-SMS zum Internet-Angebot der Öffentlich-Rechtlichen. Im Unterschied zur Privatwirtschaft würden diese Online-Auftritte durch Rundfunkgebühren finanziert, so Rohleder weiter. "Jeder muss zahlen - unabhängig davon, ob er dieses Angebot auch nutzt." Wie in der Vergangenheit bereits mehrfach auch von anderen Stellen angemahnt, fordert der Vorsitzende der Bitkom-Geschäftsführung die Sendeanstalten ebenfalls auf, ihre Online-Angebote stark einzuschränken und verlangte eine entsprechende Änderung des Rundfunk-Staatsvertrags. Es müsse klar gestellt werden, dass die öffentlich-rechtlichen Sender im Internet allein programmbezogene Informationen verbreiten dürfen. Im Februar hatte unter anderem der baden-württembergische Staatsminister Palmer wie auch der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger die Öffentlich-Rechtlichen aufgefordert, ihre Angebote auf programmbezogene Inhalte zu begrenzen. Die ARD hatte Ende 2001 bekannt gegeben, für ihre Internetaktivitäten mehr Geld zu benötigen. Die Kosten des jetzigen Auftrittes von jährlich bis zu 28 Millionen Euro überschreiten nach Ansicht Rohleders jedoch längst das aus dem Grundversorgungsauftrag herrührende zulässige Maß.