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Nürnberger Pocket Opera startet Kunstprojekt gegen Todesstrafe +++ 36. Kunstmesse Art Cologne beginnt in Köln +++ Neue Ausstellung zum 90. Geburtstag des Illustrators Goßmann +++ Fürth eröffnet neue «kunst galerie» mit Ausstellung «WährungTausch»
Nürnberger Pocket Opera startet Kunstprojekt gegen Todesstrafe
Nürnberg (ddp-bay). Ein Kunstprojekt gegen die Todesstrafe ist am Dienstag in Nürnberg mit dem Online Event «Live for Life» gestartet. Im Mittelpunkt des einwöchigen Projekts steht eine von Andrea Molino «komponierte» Auswahl von Videomaterial, das der Künstler und Fotograf Oliviero Toscani (Benetton) in verschiedenen Gefängnissen der USA gedreht hat, wie der künstlerische Leiter der Pocket Opera, Peter Wyrsch, sagte. Molinos Musiktheater trägt den Titel «Those Who Speak In A Faint Voice» und wird am 2. und 3. November in der Nürnberger Galerie «Lindig in Paludetto» (20.30 Uhr) aufgeführt. Am 7. November folgt das Musiktheater von Phil Glass «In the Penal Colony», das sich an Kafkas Erzählung «In der Strafkolonie» anlehnt.
Molinos Stück nutzt die bei Interviews aufgezeichneten Stimmen von Todeszellen-Insassen. Die Stimmen werden bei der Aufführung von Musikinstrumenten live begleitet. Dabei stützt sich die Komposition teilweise auf die Rhythmen und Melodien des Gesprochenen. Außerdem fließen Texte von William Shakespeare, Kahlil Gibran, Erich Fromm und Karl Chamberlain in die Darbietung ein.
Die Pocket Opera wolle den Kampf gegen die Todesstrafe mit künstlerischen Mitteln unterstützen, sagte Wyrsch. Die als Veranstaltungsort dienende Galerie liegt in einem Milchhof der 20er Jahr und eignet sich besonders, weil sie der Architektur der von Toscani besuchten Gefängnisbauten ähnele, erläuterte Wyrsch.
Zum Auftakt der Kunstaktion «Live from Death Row» wurde am Dienstag ein Internet-Forum online geschaltet. Die italienische EU-Parlamentarierin und frühere Menschenrechtsbeauftragte der Europäischen Union, Emma Bonino, bekundete zur Eröffnung die Unterstützung des Projekts durch die EU, die «Live from Death Row»bezuschusst. Miss Schweden, Sofia Hedmark, war zum Projektstart ebenfalls in der Stadt der Menschenrechte Nürnberg. Sie will sich laut Wyrsch bei einer Misswahl am 7. Dezember in Nigeria für die Aufhebung einer von der nigerianischen Justiz verhängten Todesstrafe gegen die Nigerianerin Amina Laval einsetzen, die wegen Ehebruchs gesteinigt werden soll.
(www.pocket-opera.com)
36. Kunstmesse Art Cologne beginnt in Köln
Köln (ddp). Die Kölner Messehallen stehen ab heute ganz im Zeichen der Gegenwartskunst. Auf der 36. Art Cologne präsentieren bis zum 3. November rund 260 Galerien aus 20 Ländern einen Querschnitt ihrer Programme. Die Bandbreite der ausgestellten Arbeiten reicht von der Klassischen Modernen bis zu aktuellsten Kunstproduktionen. Im Rahmen von Förderprogrammen werden junge Galerien und Nachwuchskünstler auf der Messe unterstützt. Erwartet werden 70 000 Besucher.
Im Rahmen der Messe wird der Sammler und Mäzen Frieder Burda mit dem diesjährigen ART COLOGNE-Preis ausgezeichnet. Der Verlegersohn hat seit den 70er Jahren über 500 Exponate zeitgenössischer Kunst angekauft. Seine Sammlung soll ab 2004 in einem von ihm gestifteten Burda-Museum in Baden-Baden ausgestellt werden. Die Baukosten in Höhe von 15 Millionen Euro will Burda ebenso wie alle Folgekosten aus eigener Tasche zahlen.
Neue Ausstellung zum 90. Geburtstag des Illustrators Goßmann
Fürstenwalde (ddp-lbg). Zum 90. Geburtstag von Gerhard Goßmann (1912-1994) öffnet am Freitag (19.00 Uhr) in Fürstenwalde eine neue Ausstellung. Gezeigt werden Illustrationen, Grafiken und Malereien des Künstlers, der 1991 sein Werk der Stadt überlassen hatte, kündigte das Städtische Museum an. Der in Guben geborene Goßmann hatte seit 1917 in Fürstenwalde gelebt. Zur Eröffnung stellt der Findling-Verlag Neuenhagen das in diesem Jahr erschienene Goßmann-Buch «Geboren 1912» vor.
Der Kunstlehrer und Mitbegründer des «Kulturbunds zur Erneuerung Deutschlands» im Land Brandenburg hatte sich vor allem durch Illustrationen zu Werken von E.T.A. Hoffmann, Tolstoi, Dickens sowie von Jugendliteratur einen Namen gemacht. 18 der von ihm illustrierten Bände waren als «Schönste Bücher des Jahres» ausgezeichnet worden. 1982 erhielt er den Nationalpreis der DDR.
Die Gerhard-Goßmann-Galerie im Museum Fürstenwalde ist dienstags bis freitags und sonntags von 10.00 bis 12.00 Uhr und 13.00 bis 16.00 Uhr geöffnet.
Fürth eröffnet neue «kunst galerie» mit Ausstellung «WährungTausch»
Fürth (ddp-bay). Fürth macht Platz für zeitgenössische Kunst. Nach dem rund einjährigen Umbau der ehemaligen Kreissparkasse eröffnet in einer Woche die «kunst galerie fürth» erstmals ihre Pforten, wie die Stadt am Mittwoch mitteilte. Zum Auftakt wird die Schau «WährungTausch» gezeigt. Sie thematisiert die Beziehung von Geld und Kunst und «soll damit den Bezug zum Standort herstellen».
Die städtische Galerie ist auf rund 300 Quadratmetern untergebracht. In mehreren Wechselausstellungen sollen regionale und überregionale Künstler ihre Werke präsentieren können. Galerieleiter Hans-Peter Miksch hofft, durch das neue Angebot die Fürther Kulturmeile mit Stadttheater, Kulturforum Schlachthof, Stadthalle und Berolzheimerianum um ein weiteres Element erweitern.
«WährungTausch» zeigt Werke der Frankfurter Vollrad Kutscher und Sabine Zimmermann, des Düsseldorfers Thomas Huber und der Berliner Künstler Stephan Kurr und Susanne Bosch, die zuletzt mit ihrer «Restpfennigaktion» in Großstädten Aufsehen erregte. Oberbürgermeister Thomas Jung (SPD) wird die Galerie am 7. November um 19.00 Uhr eröffnen.
www.kunst-galerie-fuerth.de