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30.11.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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Hamburg: Neo Rauch wirft deutschen Museen kulturpessimistischen Kleinmut vor +++ Berlin: Museen wollen Bewegung in Beutekunst-Gespräche bringen +++ Berlin: Werke von Christian Hahn in der Konrad-Adenauer-Stiftung +++ Straßburg: 30 Prozent mehr Verkäufe bei der Kunstmesse «St\'Art» +++ Dresden: Festival CYNETart mit Gästeplus +++ Berlin: 100 000. Besucher zur Picasso-Ausstellung erwartet


Hamburg: Neo Rauch wirft deutschen Museen kulturpessimistischen Kleinmut vor
Hamburg (ots) - Der Leipziger Maler Neo Rauch, dessen Werke vor allem in den USA Höchstpreise erzielen, hat im Gespräch mit der ZEIT den deutschen Museen mangelnde Begeisterungsfähigkeit und kulturpessimistischen Kleinmut vorgeworfen: "Wie blöd – erst kritisieren sie die naiven US-Sammler. Aber dann, wenn deutsche Kunst dort Erfolg hat, schielen sie nach Amerika. Sie geben ihr Zaudern erst auf, wenn es für sie zu teuer geworden ist."
Über Amerika sagt Rauch: "Die Amerikaner haben diese fast kindliche, mir so sympathische Begeisterungsfähigkeit. Die Deutschen schlagen erst im kulturpessimistischen Handbuch nach, ob sie etwas mögen dürfen."

Berlin: Museen wollen Bewegung in Beutekunst-Gespräche bringen
Berlin (dpa) - Mit einem Kooperationsangebot an russische Museen wollen rund 70 deutsche Museen Bewegung in die Verhandlungen um «Beutekunst» bringen. «Wir sehen, dass auf der Fachebene manches möglich ist, was auf der Regierungsebene nicht leistbar ist», sagte der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Klaus-Dieter Lehmann, am Dienstag in Berlin. Die neue «Initiative Deutsch- Russischer Museumsdialog» setze sich dafür ein, dass bisher verschlossene Depots von im Krieg nach Russland gebrachten Kunstobjekten gemeinsam erschlossen werden.
Mehr als 60 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs ist nach Lehmanns Angaben weiter unklar, wie viele Stücke aus deutschen Beständen zerstört wurden und welche in Russland lagern. «Wir wissen letztlich noch immer nicht, worüber wir verhandeln.» Nach offiziellen Zahlen der früheren Sowjetunion seien rund eine Million Kunstobjekte nicht an Deutschland zurückgegeben worden, sagte Günther Schauerte von den Staatlichen Museen zu Berlin.
Die so genannten «Beutekunst»-Verhandlungen zwischen Russland und Deutschland kommen auf politischer Ebene seit Jahren kaum voran. Kunsthistoriker beider Länder hatten sich jedoch im Oktober erstmals darauf verständigt, antike Kunstwerke, die aus Berlin in das Moskauer Puschkin-Museum gelangt sind, gemeinsam zu erfassen und zu restaurieren. Geplant sind auch gemeinsame Ausstellungen in Russland. «Wir trennen die Eigentumsfrage von Gesprächen über das Vorhandensein, die Restaurierung und die Veröffentlichung», sagte Schauerte.
Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) begrüßte das Vorhaben. Es sei eine «sinnvolle Ergänzung» der auf politischer Ebene geführten deutsch-russischen Gespräche und trage zu einer vertrauensvollen und verlässlichen Grundlage bei. Ständige Mitglieder der Initiative sind die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, die Kunsthalle Bremen, die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, die Stiftung Schloss Friedenstein Gotha, die Kunstsammlungen Staatliches Museum Schwerin und die Staatlichen Museen zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz.

Berlin: Werke von Christian Hahn in der Konrad-Adenauer-Stiftung
Berlin (ddp-bln). Die Konrad-Adenauer-Stiftung präsentiert ab heute Werke von Christian Hahn. Unter dem Titel «Gewaltenteilung» rückt die Schau die gewaltige Bildsprache des Stipendiaten-Künstlers in den Mittelpunkt des Interesses, wie ein Sprecher der Stiftung sagte. Hahn besteche durch extrem großformatige, farbige Arbeiten, die unterschiedlichste Gestaltungselemente zu einer aufregenden Bildwelt zusammenfügten.
Seine Arbeiten waren bereits in der diesjährigen Gruppenausstellung des Else-Heiliger-Fonds, dem Art Forum und in Ausstellungen in Bonn und Hamburg zu sehen.
Die Exposition ist bis 6. Januar 2006 in der Konrad-Adenauer-Stiftung in der Tiergartenstraße 35 zu sehen. Geöffnet ist montags bis freitags von 09.00 bis 17.00 Uhr.

Straßburg: 30 Prozent mehr Verkäufe bei der Kunstmesse «St\'Art»
Straßburg (dpa) - Die Straßburger Messe für zeitgenössische Kunst, «St\'Art», hat an ihrem zehnten Geburtstag Anlass zum Feiern: Die Verkäufe konnten im Vergleich zur Vorjahres-Messe um 30 Prozent gesteigert werden, teilte die Messeleitung am Dienstag mit. Die Besucherzahl blieb mit rund 28 000 konstant.
Nach Angaben des künstlerischen Leiters Olivier Billiard zeige das Ergebnis, dass sich die Terminverschiebung von Ende Januar auf Ende November gelohnt habe: «Es ist tatsächlich eine kauffreudigere Jahreszeit. Wir werden diesen Termin auch künftig beibehalten.»
An der zehnten «St\'Art», die Montagabend nach vier Tagen zu Ende gegangen war, hatten 87 Galerien aus 14 Ländern teilgenommen. Als zweitgrößte französische Messe für zeitgenössische Kunst zeigt die «St\'Art» Malerei, Skulptur, Foto, Video, Installationen und Drucke. Ein besonderer Schwerpunkt ist traditionell die Glaskunst. Die 11. Straßburger «St\'Art» findet vom 24. bis 27. November 2006 statt.

Dresden: Festival CYNETart mit Gästeplus
Dresden (ddp-lsc). Das Dresdner Festival CYNETart für computergestützte Kunst ist mit einer Bilanz von 2155 Besuchern zu Ende gegangen. 1175 Gäste besuchten die Tanzperformances, Kompositionen, audiovisuelle Konzerte und Live-Acts sowie das Forum und den Mediensalon, wie die Trans-Media-Akademie Hellerau am Montag mitteilte. Weitere 980 Besucher hätten die Gelegenheit genutzt, die Installationen im Zoo Dresden, am Interaktiven Pavillon sowie im Deutschen Hygiene-Museum zu sehen. 2004 hatten lediglich 1600 Gäste das Festival besucht.
Insgesamt wurden dem Publikum in diesem Jahr 20 Projekte von 30 Künstlern aus zehn Ländern vorgestellt. Das Festival von Donnerstag bis vergangenen Sonntag fand zum 9. Mal statt und befasste sich mit dem Prozess der Transformation von Natur in Kunst und Künstlichkeit.
http://www.cynetart.de

Berlin: 100 000. Besucher zur Picasso-Ausstellung erwartet
Berlin (ddp). Rund zwei Monate nach Ausstellungsbeginn wird für Donnerstag der 100 000. Besucher der Schau «Pablo. Der private Picasso» in der Neuen Nationalgalerie erwartet. Der Jubiläumsgast werde von dem Kunstsammler Heinz Berggruen und den Verantwortlichen der Ausstellung begrüßt, wie ein Museumssprecher am Dienstag in Berlin sagte.
Die am 30. September eröffnete Exposition ist noch bis zum 22. Januar in der Neuen Nationalgalerie am Potsdamer Platz zu sehen. Präsentiert wird die eigene Sammlung des Malers und Bildhauers Pablo Picasso (1881-1973) mit 90 Gemälden und Skulpturen sowie über 80 Arbeiten auf Papier, die heute dem Musee Picasso in Paris gehört.
http://www.picassoinberlin.org