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30.11.: theater und literatur aktuell +++ theater und literatur

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Quedlinburg: Nordharzer Städtebundtheater muss auswärtiges Potenzial stärken +++ Hamburg: Günter Grass will neue GRUPPE 47 gründen


Quedlinburg: Nordharzer Städtebundtheater muss auswärtiges Potenzial stärken
Quedlinburg (ddp-lsa). Das Nordharzer Städtebundtheater will seine Vorstellungs- und Besucherzahlen weiter stabilisieren. Im vergangenen Jahr habe es auf den Bühnen in Halberstadt und Quedlinburg einen Zuschauerzuwachs von fast 16 Prozent gegeben, während im Harzer Bergtheater Thale und in weiteren auswärtigen Spielstätten insgesamt ein Rückgang um fast 20 Prozent verzeichnet wurde, sagte Intendant André Bücker am Dienstagabend zur Verbandsversammlung in Quedlinburg. Insgesamt wurden 2004 rund 121 000 Theaterkarten verkauft, acht Prozent weniger als im Vorjahr. Die Tendenz habe sich auch 2005 fortgesetzt.
Schuld seien die Witterung und Einsparungen bei den Gastspielkommunen. Im neuen Jahr soll neben einer attraktiven Spielplangestaltung die überregionale Werbung ausgeweitet werden. Bis 2008 sei das Theater, wenn auch finanziell äußerst angespannt, dank der Verträge mit dem Land Sachsen-Anhalt sowie mit den Trägerkommunen und -landkreisen Halberstadt und Wernigerode gesichert. Mittelfristig müsse angestrebt werden, im Rahmen des neuen Harzkreises die Beteiligungsbasis zu verbreitern.
http://www.nordharzer-staedtebundtheater.de

Hamburg: Günter Grass will neue GRUPPE 47 gründen
Hamburg (ots) - Literaturnobelpreisträger Günter Grass plant regelmäßige Treffen mit jüngeren Schriftstellern nach dem Vorbild der Gruppe 47. "Ich habe vorgeschlagen, da wir in erster Linie Schriftsteller sind, über Literatur zu reden und auch vorzulesen, aus dem Manuskript, ein Werkstattgespräch zu machen... Sicher werden wir aber auch über Politik reden", sagt Grass in der ZEIT. Das erste Treffen findet in der kommenden Woche in Grass\' Lübecker Büro statt. "Ich habe natürlich ein Interesse daran, dass das, was ich mit Autoren meiner Generation jahrzehntelang gemacht habe – sich politisch einzumischen -, nicht abbricht."
Grass sagt, er wolle den "Stafettenstab" des engagierten Schriftstellers an eine jüngere Generation übergeben: "Das Bedürfnis nach politischer Einmischung wird bleiben. Es wird sogar noch zunehmen in dem Maße wie die Parteien und auch die Regierung an Macht verlieren. Der Neoliberalismus produziert immer neue Ohnmachtsgesten des Staates. Das Jonglieren mit dem Begriff der Vollbeschäftigung halte ich zum Beispiel für kriminell. Und der shareholder ist eine sakrosankte Person. Da wird der Druck von der Straße weiterzunehmen."
Außerdem sollen die Treffen den Schriftstellern helfen, aus der "Verstreuung" über das ganze Land herauszukommen. Zum Vorbildcharakter der Gruppe 47 sagte Grass: "Wenn sich die Jüngeren weiterhin treffen sollten, kann ich vor allem eins zur Nachahmung empfehlen: Die Gruppe 47 ... war eine Vereinigung ohne feste Mitgliedschaft, ohne Vorstandswahlen, ohne Kassenwart. Es gab absolut nichts schriftlich Festgelegtes außer der Einladung auf einer Postkarte, von Hans Werner Richter unterschrieben. Die Grundlage der Gruppe war, was auch unser Treffen prägen soll: kollegiales Verhalten. Was ich nicht ausstehen kann, sind Genies."