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30.11.: theater und literatur aktuell +++ theater und literatur

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Richard Pietraß und Andreas Altmann erhalten Literaturpreis +++ Jelineks «Bambiland» als deutsche Erstaufführung in Weimar +++ Politkrimi: Ibsens «Ein Volksfeind» auf Zittauer Bühne +++ «Die Schöne und das Biest» - Premiere im Potsdamer Hans Otto Theater +++ «Ibericus» feiert auf dem Tollwood-Festival Premiere


Richard Pietraß und Andreas Altmann erhalten Literaturpreis
Potsdam (ddp-lbg). Die Lyriker Richard Pietraß und Andreas Altmann erhalten am Mittwoch in Potsdam den Erwin-Strittmatter-Preis. Mit der Auszeichnung würdigt das Brandenburger Umweltministerium literarische Arbeiten von Autoren, die sich für die Umwelt einsetzen. Die Laudatio halten Peter Gosse und Ulrike Hammerschmidt. Anschließend lesen die Preisträger aus ihren Gedichten.
Der Strittmatter-Preis des Brandenburger Umweltministeriums wird in diesem Jahr zum zehnten Mal vergeben. Während die Jury in den vergangenen Jahren Autoren vorschlug, die sich erzählend mit dem Thema Ökologie beschäftigen, galt das Votum in diesem Jahr der Lyrik. Andreas Altmann erhält den Preis für seine Gedichte, in denen er zu einer bewussten Annäherung an die Umwelt aufruft. Richard Pietraß wird für sein dichterisches Engagement gegen Umweltzerstörung geehrt.

Jelineks «Bambiland» als deutsche Erstaufführung in Weimar
Weimar (ddp). Elfriede Jelineks «Bambiland» kommt als deutsche Erstaufführung am Deutschen Nationaltheater (DNT) Weimar auf die Bühne. Das 2003 erschienene Stück erlebe seine Premiere am Donnerstag im Kesselsaal des e-werks, teilte das Theater mit. «Bambiland» sei ein einziger «Wir-Monolog» über den Krieg im Irak als Medienspektakel. Die diesjährige Literatur-Nobelpreisträgerin verknüpfe darin mediale Nachrichten und Berichterstattungen vor allem des US-Fernsehsenders CNN mit Zitaten aus der griechischen Tragödie «Die Perser» von Aischylos zu einem eigenen Text.
War mit Aischylos\' «Persern» die athenische Tragödie imstande, die großen zeitgenössischen Katastrophen zu verarbeiten und mittels des alten Mediums «Botenbericht» die Perspektive des Feindes anzunehmen, so reproduzieren die Stimmen im Theatertext der Österreicherin die gewaltdurchsetzten Sprach- und Bilderwelten heutiger Fernseh- und Printmedien. Die Inszenierung des jungen Regisseurs Marco Storman siedelt nach Theaterangaben das Geschehen in einem Seminarraum an, dem Raum des westlichen Wettbewerbs. Vier Personen - ein Sportler, ein Banker, eine Autorin und eine Arbeitslose - bewerben sich beim «Workshop für angehende Kriegsteilnehmer».
http://www.nationaltheater-weimar.de

Politkrimi: Ibsens «Ein Volksfeind» auf Zittauer Bühne
Zittau (ddp-lsc). Auf erstaunliche Parallelen zur Gegenwart will das Zittauer Gerhart-Hauptmann-Theater das Publikum in seiner jüngsten Inszenierung stoßen. Mit Henrik Ibsens (1828-1906) «Ein Volksfeind» kommt am Samstag ein Stück auf die Bühne, das eine Reihe überaus aktueller Themen behandelt. Intendant und Regisseur Roland May bezeichnet das Schauspiel als «Politkrimi», von dem man meinen könnte, er wäre heute geschrieben worden. Ibsens Werk zeichne das vielschichtige Porträt einer Kleinstadt mit hoher Arbeitslosigkeit, sozialer Unsicherheit, maroder Infrastruktur und leerer Stadtkasse. Alle Hoffnungen liegen auf dem Bau eines Heilbades, das die große Touristenattraktion werden soll.
Daher will die Bühne einen Bezug zu Zittau herstellen, wo gerade Spenden für die Rekonstruktion des Stadtbades zusammengetragen werden. Das Theater unterstützt das Vorhaben mit dem Verkauf des Programmheftes für «Ein Volksfeind». Derzeit bestehe die einmalige Chance, das Gebäude zu «sehr günstigen Fördermöglichkeiten» zu sanieren. Von jedem Heft, das einen Euro kostet, soll die Hälfte des Preises dem 1873 eröffneten Stadtbad zugute kommen.
http://www.theater-zittau.de

«Die Schöne und das Biest» - Premiere im Potsdamer Hans Otto Theater
Potsdam (ddp-lbg). Das Stück «Die Schöne und das Biest» feiert am Donnerstag im Potsdamer Hans Otto Theater (HOT) Premiere. Kinder ab sechs Jahre und Erwachsene können die Inszenierung unter Regie von Bettina Rehm im Theaterhaus am Alten Markt verfolgen, wie ein HOT-Sprecher sagte. Erzählt wird eine Geschichte über die Angst vor dem Unbekannten und vermeintlich Hässlichen sowie über Vorurteile und deren Überwindung. Anja Dreischmeier spielt die schöne «Belle», die sich um das Leben ihres Vaters zu retten in die Hände des «Biests» (Axel Strothmann) begibt.
Die Premiere beginnt um 10.00 Uhr. Karten können unter der Telefonnummer 0331/98 118 bestellt werden. Kinder zahlen 5 Euro, Erwachsene 10 Euro.

«Ibericus» feiert auf dem Tollwood-Festival Premiere
München (ddp-bay). Das Ein-Mann-Stück «Ibericus - Nicht alle Wege führen nach Rom» feiert heute (19.30 Uhr) auf dem Münchner Tollwood-Festival Premiere. Der «Komik-König» Alvaro Solar verkörpert den Römer Ibericus und die Figuren des Lucius Trabiculus, Bulla Felix und Gudrun in einer Person. Zugleich spielt er «viele Römer und drei Schweine und Hund Zesar», wie die Veranstalter mitteilten.
Alvaro Solar wurde 1955 in Chile geboren. Seit 1978 lebt er in Bremen. Er arbeitet als Schauspieler, Regisseur, Musiker und Grafiker. In München war er zwischen 1990 und 2000 Gastschauspieler im Volkstheater. Dort spielte er unter anderem die Hauptrolle in Cervantes\' «Don Quijote». Für das Tollwood-Festival inszenierte er in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal die «GauklerSonate».
«Ibericus» wird täglich bis 11. Dezember im «Theaterzelt» auf dem Tollwood-Festival aufgeführt. Die Karten kosten 18 Euro.