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Chemnitz: Theater Chemnitz planen mehr neue Stücke +++ Berlin: Hochhuth-Erstaufführung in Berlin zum Geburtstag des Autors +++ Nürnberg: »Theater & Medien« - 8. Kongress der Gesellschaft für Theaterwissenschaft
Chemnitz: Theater Chemnitz planen mehr neue Stücke
Chemnitz (ddp-lsc). Mit mehr neuen Inszenierungen und weniger Übernahmen wollen die Theater Chemnitz in der kommenden Spielzeit für die Besucher noch attraktiver werden. In der Oper und im Schauspiel seien vier Premieren mehr als in der laufenden Saison geplant, sagte der künftige Generalintendant Bernhard Helmich am Mittwoch in Chemnitz. Der Spielplan sei trotz eines um 500 000 Euro geschrumpften Etats anspruchsvoll und abwechslungsreich.
Zu den Neuinszenierungen zählten die auf deutschen Bühnen fast vergessene Oper «Iris» von Pietro Mascagni und das Musical «Jekyll & Hyde» als bundesweit erste Stadttheateraufführung. Der Wagner-Tradition bleibe das Theater mit dem kompletten «Ring des Nibelungen» und «Lohengrin» verpflichtet. Darüber hinaus würden erfolgreiche Musicals wie «My fair Lady» und «Falco meets Amadeus» weitergespielt. Das Schauspiel plane drei Uraufführungen, darunter eine so genannte Chemnitz-Soap von Daniel Call.
Helmich will nach eigenen Angaben vor allem mehr junge Leute für das Theater gewinnen. Dies solle durch Schulstoffe wie «Kabale und Liebe» ebenso gelingen wie mit zeitgemäßen Jugendthemen etwa in «Big Mouth & Ugly Girl» nach einem Roman von Carol Oates. Das Figurentheater widme sich vermehrt dem ganz jungen Publikum im Vorschulalter. So müssten bei «Der gestiefelte Kater» mit nur einem Darsteller die Kinder selbst mit auf die Bühne.
Völlig neu aufgestellt wird das Ballett. Mit 22 jungen und erfahrenen Akteuren soll das «hier etablierte Niveau noch einmal deutlich steigen», wie Helmich sagte. Auch im Tanzbereich werde mit dem «Karneval der Tiere» ein Projekt mit Kindern verwirklicht.
http://www.theater-chemnitz.de
Berlin: Hochhuth-Erstaufführung in Berlin zum Geburtstag des Autors
Berlin (ddp). Zum 75. Geburtstag des Dramatikers Rolf Hochhuth erlebt sein Theaterstück «Nachtmusik» seine deutsche Erstaufführung in Berlin. Am Samstag ist Premiere für den «Mozart-Krimi um Liebe und Tod» im privaten Schlossparktheater. Uraufgeführt wurde das Stück bereits vor viereinhalb Jahren im schottischen Glasgow, danach war es auch in Salzburg zu sehen, wie Hochhuth am Mittwoch in Berlin sagte.
Die Regie für die Berliner Aufführung übernimmt der Leiter des Theaters, Andreas Gergen. Auf der Bühne werden drei Schauspieler und ein kommentierender A-Capella-Chor stehen.
«Nachtmusik» folgt einer der Theorien zum Tode des Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart und dramatisiert in einem Psychogramm zwischenmenschlicher Gefühle die Tragödie der Magdalena Hofdemel, einer der drei Frauen, die dem Sarg des toten Mozart folgten. Am Tag von Mozarts Beisetzung gerät seine Geliebte und Schülerin Magdalena in eine Streit mit ihrem Mann. Sie gesteht ihre Untreue, er den Mord an dem berühmten Komponisten. Rasend vor Eifersucht geht er mit dem Messer auf sie los und tötet sich dann selbst.
«Hochhuths Kammerspiel kreist nicht nur um die Theorie, dass Mozart umgebracht wurde, es zeigt vor allem Mozart aus der Perspektive dreier Menschen, die ihm nahe standen: die liebende Frau, der eifersüchtige Freund, der kunstsinnige Kaiser», sagte Gergen. Sie alle offenbarten inmitten ihrer Verstrickungen ihr ganz privates Bild des Künstlers.
Nürnberg: »Theater & Medien« - 8. Kongress der Gesellschaft für Theaterwissenschaft
Unter dem Thema »Theater & Medien« veranstaltet das Institut für Theater- und Medienwissenschaft im Oktober 2006 in Erlangen ihren 8. Kongress der Gesellschaft für Theaterwissenschaft.
Hauptaufgabe des Kongresses ist die vergleichende Analyse von Theater (inkl. Drama und Performance) und audiovisuellen Medien, sowie die Analyse der Beziehungen von Theater und technischen Mitteln mehr allgemein. Das Thema »Theater & Medien« wurde sehr umfassend gewählt, sodass - neben der grundsätzlichen Frage, ob es sich bei Theater um eine Medium handelt - der Einsatz audiovisueller und digitaler Medien im Theater genauso untersucht werden kann wie die Funktion von Theater in einer mediatisierten Gesellschaft. Eine Beschränkung in der Thematik soll sein, dass bei allen Vergleichen immer Theater (bzw. Performance oder Dramentext) den Bezugspunkt der Analysen bildet.
Für den Kongress wurden vier thematische Schwerpunkte gewählt, die auch die Sektionen der Veranstaltung bilden werden:
Sektion 1: Theater und Medien. Grundlagen, Definitionen, Aufgaben
Sektion 2: Theater in (anderen) Medien
Sektion 3: Medien im Theater
Sektion 4: Funktionen theatraler Künste in einer Medienwelt
Quelle: http://www.theater-medien.de/