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30.3.: theater und literatur aktuell +++ theater und literatur

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Gera: Internationales Tanz-Festival blickt auf Partnerstädte +++ Neuss: Faszination Theater - Shakespeare-Festival ab Juni +++ Berlin: Heinrich-Mann-Preis 2005 für Ivan Nagel +++ Frankfurt/M. : Südkorea-Auftritt zur Buchmesse schlecht vorbereitet


Gera: Internationales Tanz-Festival blickt auf Partnerstädte
Gera (ddp-lth). Die 27. Ballett-Tage in Gera besinnen sich wieder stärker auf die Tanzkunst in ihren Partnerstädten. Das internationale Tanz-Festival Thüringen bringt unter diesem Aspekt Begegnungen mit Ensembles aus dem niederländischen Arnhem und dem tschechischen Plzen, wie der Ballettdirektor des Theaters Altenburg-Gera, Wolfgang Ranke, bei der Präsentation des Programms am Mittwoch sagte. Das wartet vom 6. bis 16. Mai mit insgesamt sieben Offerten auf.
Den Auftakt bestreitet traditionell die gastgebende Company mit einer Premiere. Für den zweiteiligen Ballett-Abend nach Musik von Igor Strawinsky konnte erneut der renommierte niederländische Choreograf Nils Christe gewonnen werden. Laut Ranke wird die «Sinfonie in drei Sätzen» ein «typischer Christe», nämlich Tanz ohne Handlung sein. Ganz anders hingegen das Ballett «Pulcinella», dessen turbulente Handlung den Helden der neapolitanischen Commedia dell\'arte in den Mittelpunkt stellt. Damit habe Christe eine «wunderschöne, spritzige und phantasiereiche Ballett-Komödie geschaffen, sagte der Ballettdirektor. Die sehr aufwändigen Kostüme übernimmt die Altenburg-Geraer Bühne von der Arnhemer Gruppe »Introdans«.
Diese Truppe gastiert mit ihren »Emotions in music and dance« beim Tanz-Festival Thüringen. Dahinter verbergen sich Stücke von fünf namhaften Choreografen, darunter Ton Wiggers und Hans van Manen, die den Bogen vom neoklassizistischen Tanzstil bis zum Modern Dance spannen. Außenseitern in der menschlichen Gesellschaft widmet sich das J.K. Tyl-Theater Plzen. Der zweiteilige Abend bringt zum einen eine Begegnung mit »Der kleine Herr Friedemann« nach Thomas Mann und mit »Psycho« nach Alfred Hitchcooks gleichnamigem Film.
Anders als in früheren Jahren konnten die Geraer dieses Mal keine Ballettschule für ein Gastspiel gewinnen. Dennoch werden ganz junge Ballettfreunde samt Familie auf ihre Kosten kommen, wenn die Deutsche Tanzkompanie aus Neustrelitz »Max und Moritz« auf der Bühne auferstehen lässt. Die tänzerischen Angebote werden von einem filmischen ergänzt. Der Dokumentarstreifen »Rhythm is it« stellt das Berliner Tanzprojekt »Le Sacgre du Printemps" des Choreografen Royston Maldoom vor, an dem 250 junge Leute aus 25 Nationen beteiligt waren.
http://www.theater.altenburg.gera.de

Neuss: Faszination Theater - Shakespeare-Festival ab Juni
Neuss (ddp-nrw). Beim diesjährigen Shakespeare-Festival in Neuss wollen die Veranstalter Schauspielinteressierte in die Welt des «elisabethanischen Theaters» entführen. Erstmalig sollen während des gesamten Happenings im Globe-Theater vom 8. Juni bis 5. Juli neben zahlreichen Aufführungen «die komplexen Werke» des britischen Dramatikers in Werkstätten inhaltlich auch besprochen werden, wie es am Mittwoch hieß.
Geplant ist zudem, mit interaktiven Einführungen im Globe-Theater sowie an Schulen in das Schauspiel der Shakespeare-Zeit einzuführen. In Workshops sollen dramaturgische Elemente vorgestellt werden, bei «Talkshops» stehen Regisseure, Schauspieler und Dramaturgen für Diskussionen bereit. Wer sich vor den Vorstellungen einen besseren Überblick über das jeweilige Stück verschaffen möchte, kann an 45-minütigen Einführungen teilnehmen.
Auch in der 15. Auflage wartet das Festival mit Shakespeare-Evergreens und selten Inszeniertem auf. Die «bremer shakespeare company» ist mit drei Stücken vertreten: «König Johann» sowie «Coriolan» und «Was Ihr wollt». Zur Aufführung kommen unter anderem auch «A Winter\'s Tale», «Viel Lärm um Nichts», «Romeo und Julia», «Der Kaufmann von Venedig» und «Hamlet».
Als Weltpremiere kündigten die Veranstalter die moderne Macbethversion «Kill Bill Shakespeare» an. Der Regisseur Malachi Bogdanov will das Stück als eine Art Zusammenschluss von Shakespeares bekannter Tragödie und Quentin Tarantinos Kinofilm auf die Bühne bringen.
http://www.shakespearefestival.de

Berlin: Heinrich-Mann-Preis 2005 für Ivan Nagel
Berlin (ddp). Ivan Nagel bekommt den mit 8000 Euro dotierten Heinrich-Mann-Preis 2005 der Akademie der Künste. Die Jury lobte Nagel als «einen großen Essayisten, den homme engagé, der den europäischen Holocaust überlebte, ohne Europa und das Lob seiner Kultur aufzugeben, ganz im Sinne des Namensgebers des Preises». Wie die Akademie der Künste am Dienstag weiter mitteilte, wird die Auszeichnung am 10. April von Präsident Adolf Muschg in Berlin verliehen. In den Vorjahren ging der Preis für Essayistik an Claudia Schmölders, Wolfgang Schivelbusch und Götz Aly.
http://www.adk.de

Frankfurt/M.: Südkorea-Auftritt zur Buchmesse schlecht vorbereitet
Südkoreas Gastland-Auftritt auf der Frankfurter Buchmesse im Oktober ist schlecht vorbereitet. Dies beklagt der Präsident der südkoreanischen Künstlerververeinigung und Schriftsteller Hwang Sok-yong. Die für den Auftritt ausgewählten und übersetzten Bücher vermittelten ein völlig unzureichendes Bild des Landes. Statt auf zeitgenössischer Literatur liege der Schwerpunkt auf Jahrzehnte alten, belehrenden Büchern, so Sok-yong. Aus Geldmangel musste Südkorea das geplante Rahmenprogramm während der Buchmesse schon stark reduzieren. Das Land erhofft sich aber dennoch eine Imageverbesserung und eine Belebung des koreanischen Buchmarktes. Nordkorea hatte eine Einladung Südkoreas zur gemeinsamen Präsentation auf der Messe abgelehnt.
Quelle: 3sat