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Oberhausen: 50. Kurzfilmtage feierlich eröffnet +++ Berlin: Evangelischer Medienpreis für «Luther» +++ Stuttgart: fmx/04 gewährt erste Blicke auf kommende Filmeffekte
Oberhausen: 50. Kurzfilmtage feierlich eröffnet
Oberhausen (ddp). Die 50. Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen sind am Donnerstagabend feierlich eröffnet worden. Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD), der als erster Regierungschef an der Eröffnung des ältesten Kurzfilmfestivals der Welt teilnahm, nannte den Kurzfilm die erfolgreichste Gattung des deutschen Filmschaffens. Erfolgreiche Filme seien eine wichtige Sympathiewerbung für Deutschland. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Peer Steinbrück (SPD) sagte, die Kurzfilmtage seien «mit Abstand» das wichtigste Filmfestival für die kurze Form und für die gestalterische
Entwicklung in diesem Genre.
Festivalchef Lars Henrik Gass verwies auf die «kompromisslose Verpflichtung" der Kurzfilmtage zur Erneuerung: «Andere mögen mehr Stars zu bieten haben, doch wenige nur haben dem Kino mehr Autoren geschenkt, die Stars wurden.»
Für die 50. Kurzfilmtage, die bis 3. Mai dauern, wurde die Rekordzahl von 5 250 Filmen angemeldet. 153 Beiträge aus 46 Ländern überwanden die Auswahlhürden und laufen nun in den vier Wettbewerbssektionen. Die Werke konkurrieren um Preise im Gesamtwert von 38 000 Euro. Insgesamt werden in diesem Jahr 375 Kurzfilme gezeigt.
Auf mehrere prominente Regisseure wie Wim Wenders, Sönke Wortmann und Eija-Liisa Ahtila aus Finnland musste das Festival verzichten. Sie hatten ihre Teilnahme kurzfristig wegen anderer wichtiger Verpflichtungen abgesagt. Dagegen stellten Romuald Karmakar, Christoph Schlingensief, Matthias Müller und Charles Wilp jeweils einen Kurzfilm aus den Anfängen ihres Schaffens vor. Ihren Geburtstag feiern die Kurzfilmtage mit Filmen von «Altstars» wie Roman Polanski, George Lucas, Werner Herzog und Rosa von Praunheim, deren frühe Arbeiten seinerzeit in Oberhausen liefen. Über 100 wichtige Filme aus der Festivalgeschichte sind in der umfangreichen Retrospektive «Eine andere Geschichte: 50 Jahre Kurzfilme in Oberhausen» zu sehen.
Aus deutscher Sicht sind gleich zwei Filme auch im internationalen Wettbewerb vertreten: Matthias Müller und Christoph Girardet mit «Mirror» und Jan Verbeek mit «On an Wednesday Night in Tokyo». Der deutsche Wettbewerb zeigt 27 Beiträge, die eine Kommission aus mehr als 1 000 Einreichungen ausgewählt hat.
http://www.kurzfilmtage.de
Berlin: Evangelischer Medienpreis für «Luther»
Berlin (ddp). Der deutsche Erfolgsstreifen «Luther» ist mit dem Medienpreis «Goldener Kompass» der Konferenz Evangelikaler Publizisten (KEP) ausgezeichnet worden. In seiner Laudatio nannte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (CDU) den Regisseur Eric Till am Donnerstag in Berlin einen «Glücksgriff». Der Mut, ein religiöses Thema in die Kinos zu bringen, sei honoriert worden. Ein Beleg dafür sei, dass den Film in den deutschen Kinos bislang fast drei Millionen Menschen gesehen hätten, betonte der Regierungschef.
Der evangelische Medienpreis geht an Personen, die durch ihr Wirken dazu beitragen, dass sich Menschen mit der Bibel auseinandersetzen und christlicher Glaube im öffentlichen Gespräch bleibt. Neben Till wurden für ihre Mitarbeit an dem Film auch die Produzenten Dennis Clauss und Alexander Thies sowie der Schauspieler Bruno Ganz geehrt.
Stuttgart: fmx/04 gewährt erste Blicke auf kommende Filmeffekte
Stuttgart (ddp-bwb). International renommierte Special-Effects-Animateure treffen sich Anfang Mai auf der Stuttgarter Fachmesse «fmx/04». Dort werden auch erste Ausschnitte aus kommenden europäischen Filmproduktionen wie «Der Ring der Nibelungen» von Uli Edel zu sehen sein, wie der Animationsprofessor der Ludwigsburger Filmakademie Baden-Württemberg, Thomas Haegele, am Donnerstag bekannt gab. Bei amerikanischen Filmen sei das leider seit einiger Zeit nicht mehr möglich, bedauerte Haegele. Die Veranstalter erwarten wie in den Vorjahren mehrere tausend Besucher.
Bei der fmx/04, die vom 6. bis 9. Mai im Stuttgarter Haus der Wirtschaft stattfindet, wird vorrangig über neueste technische Entwicklungen wie die Echtzeitproduktion von Animationsfilmen informiert. Leistungsfähige Computer machen es inzwischen möglich, programmierte Animationen sofort zu betrachten. Daneben soll es auch um den Trend der Zeichentrickfilm-Studios zur Animation dreidimensionaler Körper statt der Arbeit mit zweidimensionalen Bildern gehen. Disney habe angekündigt, künftig nur noch mit der neuen Technik zu arbeiten, sagte Haegele.
Animationstechnik ist daneben für Computerspiele, Internet und Telekommunikationsanwendungen immer wichtiger geworden. Auch dieser Bereich werde bei der Messe gebührend berücksichtigt, sagte Organisatorin Andrea Buchholz. Neben Workshops und Diskussionen gibt es bei der fmx/04 erstmals eine Jobbörse, bei der Filmhochschulstudenten und Absolventen internationalen FX-Firmen ihre Arbeiten vorführen können. Am 7. Mai werden die «Animago Awards» für die besten Computergrafik-Produktionen vergeben.
http://www.fmx.de