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30.6.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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Worpswede mit Rilkes Augen sehen - Schau in Bremer Kunsthalle eröffnet +++ Halle zeigt Kunst zum Thema ?Altern? +++ Schau zu österreichischem Maler Emil Rizek +++ Start für Triennale - Norddeutsches Kunsthandwerk in Güstrow +++ Sächsische Grafik in Tschechien


Worpswede mit Rilkes Augen sehen - Schau in Bremer Kunsthalle eröffnet
Bremen (ddp). Rainer Maria Rilkes Buch «Worpswede» ist jetzt als Kombination aus Ausstellung und Inszenierung in einem ungewöhnlichen Projekt der Bremer Kunsthalle zu sehen. Am Sonntag wurde die Schau «Rilke. Worpswede» eröffnet. Diese verwandelt das Museum in eine Bühne und entführt Besucher in eine surreale Welt: Von der Decke regnen Rosenblüten, aus der Wand gleiten Torfkähne, und Birken haben Engelsflügel.
Vor 100 Jahren erschien Rilkes Monografie «Worpswede», in der er die Maler Fritz Mackensen, Otto Modersohn, Fritz Overbeck, Hans am Ende und Heinrich Vogeler anhand ihrer Werke porträtierte. Im Jubiläumsjahr zeigt nun Kunsthallen-Kustos Andreas Kreul alle im Buch dargestellten Bilder in einer Kulisse von Möbeln, Büchern und Fotografien.
Die Essener Bühnenbildnerin Nicola Reichert widmete jedem der fünf Künstler einen eigenen Raum. Modersohn zum Beispiel sammelte Tiere: In seinem Zimmer gibt es Schaukästen mit Schmetterlingen und Vitrinen mit ausgestopften Vögeln. In jedem Raum sind den Bildern und Zeichnungen Textauszüge aus dem Rilke-Buch an die Seite gestellt.
Insgesamt werden in der Ausstellung 80 Bilder gezeigt, 30 davon stammen aus Privatbesitz, 15 sind bislang noch nie gezeigt worden. Als Rilke im Frühjahr 1902 den Auftrag erhielt, über die Maler der Worpsweder Künstlerkolonie zu schreiben, lebte er selbst in der Nachbarschaft des kleinen Ortes. Er studierte in direktem Kontakt mit den Künstlern deren Werke und führte lange Gespräche in ihren Ateliers.

Halle zeigt Kunst zum Thema ?Altern?
mdr - Die Franckeschen Stiftungen in Halle zeigen seit Sonntag Kunst, die den Prozess des Alterns thematisiert. Rund 130 Arbeiten von 60 Künstlern lassen unter dem Titel "Alterskultur? Reflexionen - Zerrbilder - Visionen" unterschiedlichste Sichtweisen im Umgang mit dem Altern entdecken.
Unter den Ausstellungsstücken aus dem 16. bis 21. Jahrhundert sind Arbeiten von Peter Candid, Carl August Luecke, Ernst Barlach, Max Beckmann, Otto Dix, Bernhard Heisig und Max Klinger. Hinzu kommen Videofilme und Fotoserien, die in Altenheimen und Hospizen entstanden sind. Nach Angaben der Franckeschen Stiftungen will die Ausstellung besonders Kinder und Jugendliche ansprechen. Die Schau endet am 5. Oktober.

Schau zu österreichischem Maler Emil Rizek
Esens (ddp-nrd). Unter dem Titel «Nordsee-Impressionen» zeigt die Galerie «Müllerhaus» im ostfriesischen Esens seit Sonntag eine Auswahl aus der Hinterlassenschaft des österreichischen Malers Emil Rizek. Rizek (1901-1988) habe Ostfriesland 1945/46 als britischer Kriegsgefangener im Lager Lütetsburg III kennen und lieben gelernt, erklärte ein Sprecher der Stadt Esens. Fortan sei der Künstler regelmäßig an die Nordsee zurückgekehrt, um Land und Leute zu malen.
Die Küstenregion wurde für Rizek schließlich zu seiner zweiten Heimat. 1977 verlieh ihm der Kulturverband Ostfriesische Landschaft die Ehrenbürgerschaft. Die Werke des österreichischen «Ehren-Ostfriesen» sind bis zum 12. August in Esens zu sehen.

Start für Triennale - Norddeutsches Kunsthandwerk in Güstrow
Güstrow (ddp-nrd). Die Triennale des norddeutschen Kunsthandwerks ist am Sonntag auf Schloss Güstrow eröffnet worden. 68 ausgewählte Künstler aus Mecklenburg-Vorpommern, Bremen, Niedersachsen, Hamburg und Schleswig-Holstein stellen dort bis zum 17. August ihre Arbeiten aus Gold, Silber, Glas, Papier und Holz sowie Keramik vor. Die Triennale ist die größte Ausstellung des Kunsthandwerks im Norden Deutschlands. Die Exposition hat von Dienstag bis Sonntag zwischen 9 und 17 Uhr geöffnet.
http://www.schloss-guestrow.de

Sächsische Grafik in Tschechien
Chemnitz (ddp-lsc). Die Ausstellung «100 Sächsische Grafiken» wird im Sommer in Teplice gezeigt. Wie die Neue Sächsische Galerie in Chemnitz mitteilte, macht das sächsische Kunstprojekt damit erstmals in Tschechien Station. Die Schau biete einen Einblick in das zeitgenössische druckgrafische Schaffen im Freistaat, dessen Vielfalt und Qualität alle zwei Jahre in einem Wettbewerb unter Beweis
gestellt wird.
Die Ausstellung wird am Mittwoch in einem Seitenflügel des Regionalmuseums in der historischen Altstadt von Teplice eröffnet. Sie ist bis 24. August zu sehen.