Body
Berlin: Antonowa sieht im Beutekunststreit «keine Ansprüche» mehr +++ Dessau-Roßlau: Gelbes Farbfest der Stiftung Bauhaus und des Theaters +++ Berlin: Schau französischer Meisterwerke bis Mitternacht zu sehen +++ Berlin: Künstler öffnen im Berliner Kunstherbst Ateliers für Besucher +++ Bonn: Kunstmuseum Bonn erhält Macke-Gemälde
Berlin: Antonowa sieht im Beutekunststreit «keine Ansprüche» mehr
Berlin (ddp). Die Direktorin des Puschkin-Museums in Moskau, Irina Antonowa, will den Streit zwischen Russland und Deutschland um die Beutekunst offenbar für erledigt erklären. «Ich denke, wir haben eine neue Ebene in unseren Beziehungen erreicht«, sagte Antonowa dem Magazin «Cicero». Diese bestehe darin, dass »wir keine Ansprüche gegeneinander erheben, sondern zusammenarbeiten, um diese Objekte der Öffentlichkeit zu zeigen - und das ist alles.» Sie betonte: «Ich jedenfalls verstehe das als Absage an Ansprüche.»
Auf deutscher Seite galt der Streit um die Beutekunst bisher immer als festgefahren. Krux ist auch die Rechtslage: Laut internationalem Völkerrecht ist die Beschlagnahmung von Gütern aus einem besiegten Land nicht erlaubt. Damit würde die in Russland lagernde Beutekunst Deutschland gehören. Das russische Parlament erklärte die Kunstwerke dagegen per Gesetz zum nationalen Eigentum. Antonowa gilt zudem als einflussreiche Hardlinerin, die eine Rückgabe der Beutekunst bislang immer ausschloss.
Dessau-Roßlau: Gelbes Farbfest der Stiftung Bauhaus und des Theaters
Dessau-Roßlau (ddp-lsa). Die Stadt Dessau-Roßlau feiert am Samstag zum zehnten Mal ein Farbfest. In diesem Jahr stehe die Farbe Gelb im Mittelpunkt, teilten die Stiftung Bauhaus, die Stadt Dessau-Roßlau und das Anhaltische Theater als gemeinsame Organisatoren am Mittwoch mit.
Zum Auftakt präsentiert das Anhaltische Theater auf dem Theatervorplatz Ausschnitte aus Produktionen des Hauses. Anschließend wird ein «gelber Umzug» vom Theater zum Bauhaus ziehen. Das gelbe Fest am Bauhaus ist dann eine Mischung aus Kunst- Installationen, Theater, Performance und Musik. Das Bauhaus wird in gelbem Licht erstrahlen, gelbe Figuren wandeln umher, ein gelbes Würfelballett wird tanzen.
Die Tradition der Bauhaus Farbfeste begann in den 1920er Jahren. Die Feste sollten den Austausch zwischen den Meistern, den Studenten und der Bevölkerung in Weimar, später in Dessau fördern. Seit 1997 wird in Dessau an diese Tradition wieder angeknüpft. In jedem Jahr steht eine andere Farbe im Mittelpunkt.
Das Bauhaus wurde 1919 in Weimar gegründet. 1926 erfolgte der Umzug nach Dessau, 1932 nach Berlin. Ein Jahr später musste das Bauhaus schließen. Das Bauhaus in Dessau gehört gemeinsam mit den Meisterhäusern zum UNESCO-Weltkulturerbe.
http://www.farbfest-dessau.de
Berlin: Schau französischer Meisterwerke bis Mitternacht zu sehen
Berlin (ddp-bln). Die Ausstellung «Die schönsten Franzosen kommen aus New York» in Berlin ist ab 1. September donnerstags, freitags und samstags bis Mitternacht zu sehen. Damit reagieren die Veranstalter auf die große Resonanz mit mehr als 450 000 Besuchern seit der Eröffnung der Schau am 1. Juni, wie ein Sprecherin am Mittwoch in Berlin mitteilte. Täglich kommen durchschnittlich 5600 Menschen in die Exposition. Der 500 000. Gast wird in der ersten September-Woche erwartet - früher als ursprünglich von den Organisatoren angenommen.
In der Neuen Nationalgalerie am Potsdamer Platz sind rund 150 französische Meisterwerke des 19. Jahrhunderts aus dem New Yorker Metropolitan Museum of Art zu bewundern. Wegen Umbau und Erweiterung der Galerien im Metropolitan Museum bietet sich die einmalige Möglichkeit, diese Kunstwerke bis zum 7. Oktober in Berlin zu sehen. Die Neue Nationalgalerie ist die einzige europäische Station der Ausstellung, in der Werke von Künstlern wie Gustave Courbet, Claude Monet, Paul Cézanne, Vincent van Gogh und Auguste Renoir präsentiert werden.
Ein neues Eintrittskartensystem mit individuellen Einlassnummern vermeidet lange Warteschlangen. Die Besucher können anhand der Nummern erkennen, wann sie an der Reihe sind.
http://www.metinberlin.org
Berlin: Künstler öffnen im Berliner Kunstherbst Ateliers für Besucher
Berlin (ddp-bln). Der elfte Berliner Kunstherbst steht unter dem Motto «Kunst für alle». Das Programm mit rund 60 Veranstaltungen sei das bisher umfangreichste, sagte der Geschäftsführer der Berlin Partner GmbH, René Gurka, am Mittwoch. Der Kunstherbst spiegele auf einzigartige Weise die dynamische Entwicklung der «Kunst-Hauptstadt» Berlin wider. Das Event solle auch helfen, «die Kreativwirtschaft in Berlin weiter nach vorn zu bringen» und junge Künstler bekannt zu machen. Der Kunstherbst dauert vom 7. September bis 7. Oktober.
Neben Diskussionsrunden, Führungen und Workshops werden in diesem Jahr erstmals auch einige Künstler ihre Ateliers für die Besucher öffnen - darunter die Kunstfabrik am Flutgraben, das Künstlerhaus Betanien sowie das Atelier des New Yorker Künstlers Greg Murr. Zum zweiten Mal findet das Ausstellungsprojekt «boulevART2» statt. Unter dem Titel «Glänzender Asphalt - Räume der Großstadt» werden auf mehreren Etagen des Europa-Centers Videokunst, Skulpturen, Fotoarbeiten, Performances und Malerei gezeigt. Malschulen wie die der Kunsthalle Emden und die neu dazu gewonnene Malschule der Emil-Nolde-Stiftung aus Seebüll bieten für alle Altersgruppen Workshops an.
Seit 1997 widmet sich der Berliner Kunstherbst den Angaben zufolge aktuellen Themen und Entwicklungen der zeitgenössischen Kunst in Berlin, um diese einem breiteren Publikum vorzustellen. Konzipiert und organisiert wird das Programm vom Institut für Kultur- und Medienmanagement (IKM) der Freien Universität Berlin. Das Programmheft ist kostenfrei in vielen Kunst- und Kultureinrichtungen in Berlin und Potsdam erhältlich. Da die Teilnehmerzahl bei fast allen Veranstaltungen begrenzt ist, ist eine Anmeldung erforderlich.
http://www.kunstherbst.de
Bonn: Kunstmuseum Bonn erhält Macke-Gemälde
Bonn (ddp). Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) hat am Mittwoch sechs Werke des Malers August Macke (1887 - 1914) dem Kunstmuseum Bonn als Dauerleihgabe übergeben. Das Land hatte die Werke im vergangenen Jahr von einem privaten Sammler zur Begleichung einer Steuerschuld übernommen.
In den vergangenen sechs Jahrzehnten sei im Kunstmuseum Bonn eine viel beachtete, auch international hoch angesehene Sammlung der Werke August Mackes entstanden, erklärte Rüttgers. Das Aquarell «Blick auf unsere Straße im Frühling» von 1912 und die in Pastell und Gouache ausgeführte «Farbkomposition» von 1913 sowie die Zeichnungen «Junger Pierrot» (1913), «Kran im Hafen» (1914), «Araberjunge» (1914) und «Esel und Dromedare» (1914) seien für das Schaffen von August Macke von exemplarischer Bedeutung.
Das Kunstmuseum Bonn besitzt eine der größten Sammlungen der Werke Mackes. Neben Münster hat sich vor allem in Bonn, der Stadt, in der August Macke aufgewachsen ist und wo seine Familie Jahrzehnte gelebt hat, ein Zentrum der Sammlung und Erforschung seines Oeuvres herausgebildet. Der Künstler gilt als wichtigster Vertreter des rheinischen Expressionismus. Trotz seiner kurzen Schaffenszeit hat er an die 1000 Gemälde und Aquarelle gemalt.