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Dortmund: Schau holt Netzkunst in den Ausstellungsraum +++ Köln: Biolek engagiert sich nicht mehr für Wowereit-Wahlinitiative +++ stern-Umfrage: Fast jeder zweite Deutsche glaubt, das TV-Programm sei schlechter geworden +++ München: Reitz vermisst freie Entfaltungsmöglichkeiten für Filmschaffende +++ Hamburg: 100 Filme aus 30 Ländern beim Filmfest
Dortmund: Schau holt Netzkunst in den Ausstellungsraum
Dortmund (ddp-nrw). Die internationale Netz- und Medienkunstgruppe «irational» präsentiert ab Mittwoch in der Phoenix-Halle in Dortmund ihre Werke. Nach Veranstalterangaben zeigen sechs Künstler aus Großbritannien, Spanien und Mexiko rund 50 Arbeiten. Zu sehen sind unter anderem Installationen, Fotos, Drucke, Videos und Dokumentationen.
«Dies ist die erste Ausstellung, die Netzkunst nicht nur auf Rechnern und Monitoren zeigt, sondern in Absprache mit den Künstlern viele Arbeiten für den Ausstellungsraum ganz neu erschafft», sagte die künstlerische Leiterin Inke Arns. Die Besucher laufen in der Ausstellung unter anderem auf einen riesigen «irrationalen Fragebogen» zu. Mit teils absurden Fragen soll die im Internet alltägliche umfangreiche Datenerhebung ironisiert werden.
«irational» ist eine lose Gruppierung von sechs internationalen Netz- und Medienkünstlern, die 1996 erstmals zusammenfand. Die Künstler kommentieren unter anderem die Aufgeregtheiten rund um das Internet. Dabei hinterfragen sie die Grenzen zwischen Realität und virtueller Realität.
Die Ausstellung dauert bis zum 29. Oktober und ist mittwochs von 11.00 bis 17.00 sowie donnerstags bis sonntags von 11.00 bis 20.00 Uhr geöffnet. Der Eintritt für einen Erwachsenen kostet vier Euro.
Köln: Biolek engagiert sich nicht mehr für Wowereit-Wahlinitiative
Köln (ddp). TV-Moderator Alfred Biolek wird sich auf Wunsch des Westdeutschen Rundfunks (WDR) nicht länger in der Wählerinitiative «Wir für Wowi» für Berlins Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) engagieren. Der Sender habe «das Gespräch mit ihm gesucht» und sei mit Biolek dementsprechend übereingekommen, sagte eine WDR-Sprecherin am Dienstag in Köln. Es gebe den Grundsatz, wonach sich Programm prägende Persönlichkeiten sechs Wochen vor Wahlen nicht mehr aktiv im Wahlkampf betätigen. Biolek moderiert in der ARD die vom WDR produzierte Kochsendung «alfredissimo».
Die Sprecherin bestätigte damit eine Meldung der «Süddeutschen Zeitung». Die Initiative für Wowereit ist seit Montag im Internet veröffentlicht. Als Unterstützer stehen dort unter anderen der Regisseur Wolfgang Petersen sowie die Schauspieler Judy Winter, Ursula Monn und Wolfgang Völz. In Berlin finden am 17. September Abgeordnetenhauswahlen statt.
Auf der Unterstützerliste fehlen wird entgegen ursprünglichen Plänen auch ZDF-Entertainer Thomas Gottschalk. Der «Wetten, dass...?»-Moderator hatte laut einem Pressebericht gesagt, dass er mit ZDF-Intendant Markus Schächter in dieser Sache einen «Konsens» gefunden habe.
stern-Umfrage: Fast jeder zweite Deutsche glaubt, das TV-Programm sei schlechter geworden
Hamburg (ots) - Ein großer Teil der Bundesbürger ist der Ansicht, dass das Fernsehprogramm im Vergleich zu früher schlechter geworden ist. In einer Umfrage für das Hamburger Magazin stern erklärten dies 44 Prozent der Befragten. 31 Prozent meinen, dass es heute genauso gut beziehungsweise schlecht ist wie früher. 19 Prozent sagten, dass das Fernsehprogramm heute alles in allem besser ist als früher.
Datenbasis: 1008 repräsentativ ausgewählte Bundesbürger am 24. und25. August 2006. Statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte, Auftraggeber: stern. Quelle jeweils: Forsa.
München: Reitz vermisst freie Entfaltungsmöglichkeiten für Filmschaffende
München (ddp). Der Regisseur und Filmproduzent Edgar Reitz («Heimat») hat die mangelnde Freiheit von Filmschaffenden großer Filme in Deutschland beklagt. Grund dafür sei die enge Bindung zum Fernsehen, sagte Reitz im Gespräch mit der Nachrichtenagentur ddp in München. «Es gibt im deutschen Film, sofern es sich um den so genannten Kinofilm handelt, überhaupt keine freie Entfaltung, weil ohne die Gelder des Fernsehens nichts läuft», fügte er hinzu.
Daher gebe es im eigentlichen Sinn keine Kinofilme mehr, denn sie würden alle in den Fernsehredaktionen entschieden. Weil es dabei nur noch um Einschaltquoten und die Bedürfnisse des deutschen Fernsehmarktes ginge, werde der weltweite Erfolg eines solchen Films bereits im Vorfeld verhindert. «Dieses Spiel können Fernsehleute nicht mitspielen, denn sie kennen den anderen Markt nicht und nicht die Denkgewohnheiten der internationalen Kritik», sagte Reitz.
Um «Endlosdiskussionen» um seine Arbeit zu vermeiden habe er seine neueste Produktion «Heimat-Fragmente - Die Frauen» gar nicht erst in einer Fernsehredaktion angeboten. Nahezu die kompletten Produktionskosten finanzierte er gemeinsam mit seinem Sohn und Mitproduzenten Christian aus eigener Tasche.
«Ich wollte die Freiheit haben, alles so zu entwickeln, wie es sich in meiner Phantasie abspielt», sagte Reitz. «In einer Produktion gibt es oft Zeiten, in denen kann man nicht erklären, da muss man einfach machen - und man muss auch Irrwege gehen.» Das sei nur in einer freien Produktion möglich gewesen. «Heimat-Fragmente - Die Frauen» wird am 2. September bei der Biennale in Venedig uraufgeführt.
Hamburg: 100 Filme aus 30 Ländern beim Filmfest
Hamburg (ddp). Rund 100 internationale Spielfilme stehen auf dem Programm des 14. Hamburger Filmfestes im Oktober. Außerdem sind vom 5. bis 12. Oktober an der Hamburger Kinomeile acht Tage lang 19 Dokumentationen und zahlreiche Kurzfilme aus mehr als 30 Ländern zu sehen, wie die Veranstalter am Dienstag in Hamburg mitteilten. Darunter sind neben zahlreichen Deutschland- auch Europa- und Weltpremieren.
Auf dem Festivalprogramm steht unter anderem der Film «Sommer \'04 an der Schlei» von Stefan Krohmer. Im Zentrum des Streifens mit Martina Gedeck und Newcomerin Svea Lohde steht ein Segelurlaub an dem Fluss in Schleswig-Holstein. Dabei geht es um ein zwölfjähriges Mädchen, das eine Affäre mit einem erwachsenen Mann beginnt. Gezeigt werden auch «Shortbus», der neue Film von US-Regisseur John Cameron Mitchell, und «Fast Food Nation» von Richard Linklater.
http://www.filmfesthamburg.de