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Gera: «Positionen» Ostthüringer Kunst in der Galerie der Sparkasse +++ Dessau: Mies van der Rohes «Haus Wolf» in Dessau zu sehen +++ Alfeld: Gropius-Möbel künftig im Faguswerk zu sehen
Gera: «Positionen» Ostthüringer Kunst in der Galerie der Sparkasse
Gera (ddp-lth). Rund 100 Werke von 39 Ostthüringer Künstlern präsentiert die Ausstellung «Positionen» ab Donnerstag in der Geraer Galerie der Sparkasse Gera-Greiz. Es ist bereits die dritte derartige Biennale des Kreditinstituts, die dessen Vorstandsvorsitzender Wolfgang Reichert am Dienstag in Gera als «Panorama regionaler Gegenwartskunst» charakterisierte. «Wir wollen eine Lanze brechen für regionale Kunst, für das Gespräch zwischen Künstler und Publikum, für den Gedankenaustausch der Künstler untereinander«, nannte er als Beweggrund für die Expositionen, die im Wechsel im Foto- und Personalausstellungen stattfinden.
Die Schau zeige, was vorwiegend in den vergangenen beiden Jahren an Neuem entstanden sei und vermittle so den aktuellsten Überblick auf diesem Gebiet der bildenden Kunst. Thematisch offen, vereint sie etwa 100 Gemälde, Grafiken und Skulpturen von jungen wie arrivierten Künstlern aus Gera sowie den Landkreisen Greiz und Altenburg. Zu den ersteren zählen Katja Byhan-Radewagen, Therese Heller und Kay Voigtmann, zu letzteren Alexandra Müller-Jonteschewa und Hans-Peter Müller, Kurt Pesl und Horst Sakulowski.
Mit dem Südafrikaner Arnaud Malan und dem Briten Anthony Lowe sind auch zwei Künstler darunter, die in der Region eine neue Heimat gefunden haben. Eingebettet in die »Positionen« ist eine Retrospektive auf das Werk des Geraer Malers und Grafikers Eberhard Dietzsch (1938-2006).
Die Ausstellung »Positionen. Kunst in Ostthüringen» ist bis zum 3. November jeweils während der Öffnungszeiten der Sparkasse zu besichtigen.
http://www.spk-gera-greiz.de
Dessau: Mies van der Rohes «Haus Wolf» in Dessau zu sehen
Dessau (ddp-lsa). Eine Wanderausstellung erinnert in Dessau an das von Ludwig Mies van der Rohe (1886-1969) entworfene erste moderne Landhaus in Guben. Eröffnet wird die Ausstellung am 7. September, wie die Internationale Bauausstellung (IBA) als Organisator ankündigte. Der spätere Dessauer Bauhaus-Direktor hatte von 1925 bis 1927 in Guben eine Villa für den Textilfabrikanten Erich Wolf gebaut, mit der er seine Visionen vom modernen Bauen erstmals verwirklichen konnte. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Haus stark zerstört und später abgetragen.
Heute befinde sich am Standort im polnischen Teil der Doppelstadt Guben-Gubin ein kleiner Park mit den Fundamentresten des Hauses. Diese seien erst 2002 auf Initiative der Internationalen Bauausstellung ausgegraben und durch das New Yorker Museum of Modern Art vermessen worden, das den Mies-Nachlass besitzt. Mit der Wanderausstellung erinnere die IBA an diesen Meilenstein der Architekturgeschichte.
Der gut drei mal drei Meter große mobile Kubus aus halbtransparentem Werkstoff zeige in seinem Inneren Scherben, die bei den Grabungen gefunden wurden, sowie historische und zum Teil noch nie gezeigte Fotos aus dem Besitz des Museums of Modern Art und der Familie Wolf. Die Ausstellung in der Dessauer Meisterhaussiedlung am Standort der ehemaligen Trinkhalle in der Ebertallee ist bis zum 3. Oktober täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr zu sehen. Der Eintritt ist frei.
http://www.meisterhaeuser.de
Alfeld: Gropius-Möbel künftig im Faguswerk zu sehen
Alfeld (ddp). Ein Stück Designgeschichte ist an ihren Ursprungsort nach Alfeld bei Hildesheim zurückgekehrt. Die 1923 vom Bauhaus-Architekten Walter Gropius für die Industriellenfamilie Benscheidt entworfenen und hergestellten Küchenmöbel sind seit Dienstag im Faguswerk Alfeld zu besichtigen, wie die Niedersächsische Sparkassenstiftung am Dienstag mitteilte.
Die Stiftung sowie die Sparkasse Hildesheim hatten die Möbel, die 1987 an einen Sammler verkauft worden waren, für 65 000 Euro erworben. Dabei handelt es sich um ein Buffet, eine Anrichte, einen Tisch und Stühle. Die Küchenmöbel sind weiß lackiert, die stark beanspruchten Arbeits- und Sitzflächen blieben hingegen holzsichtig.
Nachdem Gropius bereits von 1911 bis 1914 für den Unternehmer Carl Benscheidt den damals revolutionären Industriebau des Faguswerkes entworfen hatte, bat Benscheidt Junior Jahre später den mittlerweile zum Bauhaus-Direktor in Dessau berufenen Architekten, ihm sein Alfelder Privathaus umzugestalten, darunter auch die Küche. Es entstand ein Ensemble aus Küchenmöbeln, die bis heute sehr gut erhalten sind und zu den weltweit wenigen noch existierenden originalen Gropius-Möbeln gehören.
http://www.fagus-gropius.com