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3.12.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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Picasso kommt im «Himmelreich» unter den Hammer +++ Pinakothek der Moderne erhält zwei Gemälde von Richard Oelze +++ Leipziger Bildermuseum wird feierlich eröffnet +++ Museum Junge Kunst Frankfurt/O. zeigt «Simplicissimus» +++ Grass und Goethe als Maler - Ausstellung in Dresdner Bank


Picasso kommt im «Himmelreich» unter den Hammer
Magdeburg (ddp-lsa). Eine Lithografie von Pablo Picasso kommt am Sonntag in der Magdeburger Galerie «Himmelreich» unter den Hammer. Das Bild «Deux piscadore et femme» gehört zu den teuersten Angeboten auf der zehnten Kunstauktion. Der Ausrufpreis liege bei 750 Euro, sagte Galerieleiterin Jutta Landgraf. Preiswerter sei dagegen der Siebdruck eines Plakates von Joseph Beuys, das 1979 für «Die Grünen» entstand.
Insgesamt stehen mehr als 120 Arbeiten der Malerei, Bildhauerei und Grafik zum Verkauf. Versteigert werden dabei Werke hauptsächlich von Künstlern aus ganz Deutschland. Vertreten sind unter anderem Fritz Cremer, Moritz Götze, Heinrich Apel, Helmut Brade, Klaus Vonderwerth und H.-Hendrik Grimmling. Auch eine Lithografie und eine Radierung des Hallensers Albert Ebert warten auf Höchstgebote.

Pinakothek der Moderne erhält zwei Gemälde von Richard Oelze
München (ddp-bay). Die Sammlung der Pinakothek der Moderne ist um zwei Gemälde von Richard Oelze (1900-1980) reicher. Wie das Museum am Donnerstag in München mitteilte, handelt es sich bei der Schenkung der Theo Wormland Stiftung um die Bilder «Der Schwager» und «Erfindung eines Traumes».
Oelzes Werk gilt als höchst eigenständig und nimmt nach Angaben der Pinakothek eine vermittelnde Position zwischen dem klassischen Surrealismus und einer neuen Figuration der 60er und 70er Jahre ein.
«Der Schwager» von 1935 gehört zu den nur zwölf erhalten gebliebenen Bildern Oelzes aus der Vorkriegszeit. Es ist in erdfarbenen Tönen gehalten und zeigt einen Mann mit Wettermantel und Hut sowie eine von einem dunklen Tuch eingehüllte Frau, die an antike Sarkophagfiguren erinnert.
«Erfindung eines Traumes» von 1966 verbindet menschen- und tierähnliche Gebilde zu einer wuchernden, im Nebel verschwimmenden Traumsequenz.

Leipziger Bildermuseum wird feierlich eröffnet
Leipzig (ddp). Das neue Leipziger Bildermuseum wird am Samstag (11.00 Uhr) feierlich eröffnet. Auf rund 7000 Quadratmetern beherbergt der einzige Neubau eines Kunstmuseums in Ostdeutschland seit 1990 eine der größten Bürgersammlungen der Bundesrepublik. Sie umfasst rund 3500 Gemälde vom Spätmittelalter bis zur Gegenwart, von denen jedoch nur zehn Prozent ausgestellt sind. Mittelpunkte der Dauerausstellung bilden die Werke der in Leipzig geborenen Künstler Max Klinger (1857-1920) und Max Beckmann (1884-1950).
Der Neubau war nötig geworden, weil das alte Domizil des Museums, das ehemalige Reichsgericht, nach der Wiedervereinigung vom Bundesverwaltungsgericht beansprucht worden war. Streit gab es in der Vergangenheit um die Kosten des Hauses, die um die Hälfte auf 75,5 Millionen angestiegen waren. Derzeit fehlt auch noch die aufwändige Glasfassade, die aus technischen Gründen noch nicht montiert werden konnte.

Museum Junge Kunst zeigt 122 Blätter aus dem «Simplicissimus»
Frankfurt (Oder) (ddp-lbg). Eine Ausstellung «Olaf Gulbransson und der Simplicissimus» wird am Sonntag (11.00 Uhr) im Museum Junge Kunst Frankfurt (Oder) eröffnet. Gezeigt werden 122 Blätter aus der von 1896 bis 1944 in München herausgegebenen satirischen Wochenzeitschrift «Simplicissimus», wie das Museum ankündigte. Zudem seien elf Handzeichnungen und Aquarelle, ein Gemälde und drei Plakate des Künstlers Olaf Gulbransson zu sehen.
Im «Simplicissimus» hatten Grafiker und Zeichner wie Gulbransson, Thomas Theodor Heine und Ernst Schilling die Zustände im Deutschen Reich mit Witz und Sarkasmus aufs Korn genommen, wie es weiter heißt. Auch Heinrich Zille, Käthe Kollwitz und Max Slevogt schufen Blätter für die Zeitschrift. Zur Eröffnung werde der Vorstandsvorsitzende der Olaf-Gulbransson-Gesellschaft Tegernsee, Ekkehard Storck, einen Einführungsvortrag halten. Die Ausstellung ist bis 20. Februar 2005 dienstags bis sonntags von 11.00 bis 17.00 Uhr in der Rathaushalle des Museums zu sehen.
http://www.museum-junge-kunst.de

Grass und Goethe als Maler - Ausstellung in Dresdner Bank
Berlin (ddp-bln). Kohlezeichnungen von Günter Grass und Aquarelle von Johann Wolfgang von Goethe hängen seit Donnerstag nebeneinander in einer Ausstellung im Gebäude der Dresdner Bank am Pariser Platz. Die Schau «Diesseits und jenseits von Arkadien - Goethe und Grass als Landschaftszeichner» zeigt 90 Landschaftszeichnungen des Dichterfürsten und des Literaturnobelpreisträgers und beleuchtet die Mehrfachbegabung der beiden Künstler.
Neben Grass-Bildern von seiner ersten Italienreise als Kunststudent 1951 bis zu den Dokumenten von Waldsterben und zerstörten Bergbaulandschaften sind Zeichnungen von Goethe während seiner Reisen durch das Herzogtum Sachsen-Weimar und Italien zu sehen.
Grass sagte zur Eröffnung der Ausstellung am Mittwochabend, er habe lange gebraucht, um ein kollegiales Verhältnis zu Goethe zu entwickeln. Dabei habe er gemerkt, dass es in Arbeitsweise und Handwerk viele Korrespondenzen gebe. Auf die Frage, ob er Zeichner oder Schreiber sei, antworte er immer, er sei beides. Er wolle auch weiterhin das eine nicht für das andere vernachlässigen, betonte Grass.
Prominenter Überraschungsgast zur Ausstellungseröffnung am Pariser Platz war der US-amerikanische Sänger Harry Belafonte. Er war in seiner Funktion als Unicef-Botschafter in der Hauptstadt unterwegs. Unicef ist künftig Partner der Reihe «Pariser Platz der Kulturen», die mit der Ausstellung ihre zehnte Ausgabe feierte.
«Diesseits und jenseits von Arkadien - Goethe und Grass als Landschaftszeichner» ist ein gemeinsames Projekt der Kulturstiftung Hansestadt Lübeck, des Günter-Grass-Hauses und der Stiftung Weimarer Klassik und Kunstsammlungen. Nach Lübeck und Weimar ist Berlin die dritte und vorerst letzte Station der Schau. In dieser Zusammenstellung wird sie aus konservatorischen Gründen in den nächsten zehn Jahren nicht mehr zu sehen sein, wie die Organisatoren mitteilten.
Die Ausstellung ist bis zum 8. Januar täglich von 10.00 bis 17.00 Uhr, samstags und sonntags sowie am 25., 26.12. und 1.1.2005 von 11.00 bis 18.00 Uhr zu sehen. Heiligabend und Silvester ist sie geschlossen.