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3.12.: film und tv aktuell +++ film und tv

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"Bravo TV" läuft ab 2003 im Zweiten +++ FAZ-Radio Berlin abgeschaltet +++ ARD-Fernsehpreis Civiseurope 2002 wird verliehen +++ Der ganze Bunuel - Berlin zeigt alle Filme des Meisterregisseurs

"Bravo TV" läuft ab 2003 im Zweiten
München (ddp). Das ZDF bekommt für den Samstagnachmittag ein neues junges Format. Wie der Branchendienst "Der Kontakter" am Wochenende berichtete, wird "Bravo TV" ab 2003 im Zweiten zu sehen sein. Bisher lief das Fernseh-Pendant der Jugendzeitschrift aus dem Heinrich Bauer Verlag bei RTL II. Der neue ?Bravo TV?-Produzent Oliver Mielke werde das Format zu einer Real-Life-Soap-Opera umbauen, die im Club- und Musiker-Milieu spiele. "Bravo TV" wird beim ZDF um 15.30 Uhr auf Sendung gehen. Die Entscheidung, das Teenie-Format ins Programm zu nehmen, passe zur Ankündigung von ZDF-Intendant Markus Schächter, das Zweite verjüngen zu wollen.

FAZ-Radio Berlin abgeschaltet
Die einzige Hörfunkalternative zum öffentlich-rechtlichen Inforadio in Berlin, das FAZ-Radio wurde zum 1. Dezember abgeschaltet, wie die Berliner Morgenpost heute meldet. Mehr als 50 Mitarbeiter werden dadurch arbeitslos. Das Businessradio hat nach zweieinhalb Jahren seine Lizenz an die Medienanstalt Berlin Brandenburg zurückgegeben. Das ist die zweite Pleite der FAZ in Berlin in einem Jahr. Zuerst hatte sie ihre «Berliner Seiten» eingestellt, jetzt den Radiosender. Dabei hatte Eberhard Diepgen die FAZ-Initiative zum Sendestart noch gelobt: «Es war eine gute und richtige Entscheidung, an diesem Ort als privater Nachrichtensender für die Stadt und über die Stadt Radio zu machen: brandneu, punktgenau, lebhaft, abwechslungsreich, Tag und Nacht».
Doch der neue Mann an der FAZ- Spitze, Wolfgang Bernhardt, in Frankfurt sieht das anders: «Es geht bei uns - wie bei anderen - um die Verabschiedung von Randbereichen und die Bündelung der Kräfte auf das Kerngeschäft.». Unabhängigkeit sei das größte Kapital der Zeitung. Die FAZ hatte 2001 ein Minus von 27 Millionen Euro erwirtschaftet. Bernhardt: «Wir müssen uns von den FAZ-Businessradios verabschieden.». Dazu meint die Politikredakeurin Angelika Nikionok, «Wir hatten eine große Hörerresonanz, aber keinen Rückhalt von der Muttergesellschaft».

ARD-Fernsehpreis Civiseurope 2002 wird verliehen
Köln (ddp). Der europäische ARD-Fernsehpreis Civiseurope 2002 wird am Dienstag im Europäischen Parlament in Brüssel verliehen. Mit dem Civiseurope werden Fernsehbeiträge ausgezeichnet, die sich gegen Rassismus einsetzen und das Zusammenleben in kultureller Vielfalt beispielhaft darstellen, teilte der WDR am Montag in Köln mit. Dotiert sind die Preise mit jeweils 5000 Euro. Überreicht werden die Auszeichnungen von EU-Parlamentsvizepräsident Ingo Friedrich und WDR-Intendant Fritz Pleitgen.
Preisträger in der Kategorie Information ist Kamil Taylan für seine Dokumentation «Die Feuerfalle von Rostock». Der Film zeichne die Geschehnisse im Sommer 1992 in Rostock-Lichtenhagen minutiös nach und zeige auch die Täter, die damals Brandsätze in ein Wohnheim von Bürgern vietnamesischer Herkunft geworfen haben, heißt es in der Mitteilung. Der Preis in der Kategorie Unterhaltung geht an Denijal Hasanovic für seinen Fernsehfilm «List. The Letter». Der Film erzählt die Geschichte eines Zehnjährigen in einem Flüchtlingscamp in Bosnien-Herzegowina.
Die Kategorie Civis Jugendpreis teilen sich der 19-jährige John Kon Kelei und der 18 Jahre alte Nicknora Gongich Chol für ihren Dokumentarfilm «Tussentijd/ Meantime». John und sein Cousin Nicknora fliehen vor dem Bürgerkrieg im Sudan in die Niederlande. Dort bekommen sie kein Asyl, doch John erhält eine Hauptrolle in dem niederländischen Film «Tussenland». Der Film zeigt die Sicht eines Neulings auf die westliche Welt.
Das Erste überträgt die Preisverleihung am Mittwoch von 0.30 Uhr bis 1.00 Uhr. Das Satellitenfernsehen 3sat sendet die Preisverleihung am Samstag von 14.30 bis 15.00 Uhr und der ARD/ZDF Ereignis- und Dokumentationskanal Phönix am 9. Dezember von 11.00 Uhr bis 11.30 Uhr.
http://civis.wdr.de und http://www.wdr.de/online/europaforum/d/index.phtml

Der ganze Bunuel - Berlin zeigt alle Filme des Meisterregisseurs
Berlin (ddp). Alle 37 Filme des spanischen Meisterregisseurs Luis Bunuel (1900-1983) sind demnächst in Berlin zu sehen. Vom 21. Dezember 2002 bis 28. Februar 2003 zeigt das Kino Arsenal im Filmhaus am Potsdamer Platz in chronologischer Reihung die Arbeiten des Regisseurs, «der in keinem seiner Filme Kompromisse einging und selbst in seinen \'kommerziellen\' Werken noch die Handschrift des sozialen Rebellen» sichtbar machte. Die Freunde der Deutschen Kinemathek als Veranstalter würdigten Bunuel als eine «einmalige Figur» der Filmgeschichte. Alle seine Arbeiten hätten ihre formale Neuartigkeit und soziale Sprengkraft bewahrt. Sie stellten etablierte Werte in Frage und gingen dabei mit Humor, Schärfe und Ironie vor.
Auftakt zu der gemeinsam mit der Bonner Bundeskunsthalle ermöglichten Komplett-Retrospektive ist Bunuels erster Film, der surrealistische Klassiker «Der andalusische Hund» aus dem Jahr 1929. Seinen letzten Streifen «Das obskure Objekt der Begierde» drehte Bunuel 1977. Gezeigt werden unter anderen auch «Der Würgeengel» (1962), «Der diskrete Charme der Bourgeoisie» (1972) sowie wenig bekannte Werke aus den 30er und 40er Jahren, die Bunuel in Spanien, Frankreich und Mexiko drehte.
http://www.fdk-berlin.de