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Bonn: Ausstellung für Fotografen-Dynastie Schafgans +++ Moskau: Rückführung des Rubens-Gemäldes "Tarquinius und Lucretia" +++ Greifswald: Erstmals Ausstellung zu Harry und Georg Hardenberg Dresden: Internationale Sommerakademie in der Kunstwerkstatt +++ Gera: Medium Papier - Werke von Marita Kühn-Leihbecher +++ Berlin: MoMA-Ausstellung verlängert Besucherzeiten
Bonn: Ausstellung für Fotografen-Dynastie Schafgans
Bonn (ddp-nrw). Mit einer großen Ausstellung würdigt das Rheinische Landesmuseum in Bonn ab Donnerstag das Werk der Fotografen-Dynastie Schafgans. Die Schau «Schafgans - 150 Jahre Fotografie» beleuchtet die Geschichte des Bonner Lichtbild-Ateliers, das zu den ältesten seiner Art in Deutschland zählt.
Im kontinuierlichen Schaffen des Schafgans-Quartetts lassen sich anhand von rund 350 Fotografien die maßgeblichen technischen und stilistischen Entwicklungen von 150 Jahren Fotografie aufzeigen. Daneben machen etliche Kameras und eine Atelier-Inszenierung mit einer Original-Kopfhalterung aus dem 19. Jahrhundert die historischen Arbeitsweisen deutlich.
Begründet wurde das Foto-Atelier 1854 vom Bonner Porzellanmaler Johannes Schafgans (1828-1905). Hans Schafgans, der 1927 geborene jüngste Sproß der Fotografenfamilie, hat sich mit seinen Portraits von Bundespräsidenten, Kanzlern und anderer Politprominenz bundesweit einen Namen gemacht.
Moskau: Rückführung des Rubens-Gemäldes "Tarquinius und Lucretia"
Anlässlich von Berichten in den russischen Medien zu neuesten Entwicklungen im Rückführungsfall des Rubens-Gemäldes "Tarquinius und Lucretia" erklärt ein Sprecher von Kulturstaatsministerin Christina Weiss:
"Der deutsche Rückführungsanspruch in dieser Sache wird aufrechterhalten und auf politischer Ebene weiter verfolgt. Staatsministerin Weiss wird das Thema auch bei den am 2. bis 4. April stattfindenden deutsch-russischen Kulturkonsultationen in Moskau gegenüber dem russischen Kulturminister Alexander Sokolov ansprechen.
Nach den Erkenntnissen der deutschen Staatsanwaltschaft muss weiterhin davon ausgegangen werden, dass der derzeitige Besitzer kein Eigentum an dem Gemälde erwerben konnte. Das Gemälde steht also nach wie vor im Eigentum der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg und muss dorthin zurückgegeben werden.
Das Rechtshilfeersuchen ist von deutscher Seite formell und inhaltlich korrekt und überzeugend durchgeführt worden. Behauptungen in der russischen Presse, die deutsche Seite habe die lange Dauer der staatsanwaltlichen Ermittlungen zu vertreten, treffen nicht zu, da die zuständige deutsche Staatsanwaltschaft alle Fristen eingehalten hat."
Das Rubens-Bild "Tarquinius und Lucretia", das seit Kriegsende als verschollen galt, war erst im September 2003 von den russischen Behörden sichergestellt worden. Der Beschlagnahme ging ein offizielles Rechtshilfeersuchen der Bundesregierung voraus, das sich auf Vorwürfe wegen Hehlerei gegen den bisherigen Besitzer stützt. Nach Berichten in den russischen Medien hat nun die russische Generalstaatsanwaltschaft das Rechtshilfeersuchen der deutschen Seite entschieden und festgestellt, dass Wladimir Logwinenko das beschlagnahmte Rubens-Gemälde gutgläubig und damit legitim erworben habe.
Quelle: bundesregierung.de
Greifswald: Erstmals Ausstellung zu Harry und Georg Hardenberg
Greifswald (ddp-nrd). Arbeiten der norddeutschen Fotografen Harry und Georg Hardenberg zeigt seit Dienstag eine Ausstellung im Greifswalder Max-Planck-Institut für Plasmaphysik. Unter dem Thema «Fotografische Fusion» präsentieren Vater und Sohn zum ersten Mal in einer gemeinsamen Ausstellung Belege ihres unterschiedlich geprägten Künstlerschaffens, wie eine Institutssprecherin sagte.
Der 1935 in Stralsund geborene Harry Hardenberg fotografiert seit fast 50 Jahren. Er studierte an der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst. Hardenberg beschäftigt sich unter anderem mit Sach- und Architekturfotografie, arbeitet für Bildbände und Werbung und war bereits mit Ausstellungen in Deutschland, Ungarn, Rumänien und Polen erfolgreich. Sein 1955 geborener Sohn arbeitet seit 18 Jahren mit der Kamera, darunter seit 1994 als Bildredakteur für das Nachrichtenmagazin «Focus». Die Ausstellung ist bis zum 7. Mai geöffnet.
Dresden: Internationale Sommerakademie in der Kunstwerkstatt
Dresden (ddp-lsc). Dresden verwandelt sich im Juli und August wieder zur Werkstatt für bildende Künstler. Bei der siebenten Sommerakademie von 26. Juli bis 6. August bieten insgesamt 14 internationale Künstler ein- bis zweiwöchigen Unterricht unter anderem in Malerei, Radierung, Holzschnitt, Installation, Fotografie und Steinbildhauerei, wie die Leiterin der Sommerakademie, Yvonne Schütze, am Dienstag in Dresden sagte.
Als Veranstaltungsorte der Kurse, Vorträge, Filme und Exkursionen seien bisher Werkstätten und Räume des veranstaltenden Kulturvereins riesa efau geplant. Zum Auftakt der Sommerakademie gebe es eine Gemeinschaftsausstellung aller Künstler in einer Motorenhalle. Für Kurs-Interessierte erscheint den Angaben zufolge im April ein ausführliches Programmheft.
http://www.sommerakademie-dresden.de
Gera: Medium Papier - Werke von Marita Kühn-Leihbecher
Gera (ddp-lth). Eine Ausstellung zum «Medium Papier» präsentiert die Kunstsammlung Gera in ihrem Otto-Dix-Haus. Die Schau vereint handgeschöpfte Papiere, Zeichnungen und Collagen von Marita Kühn-Leihbecher zu deren 60. Geburtstag. Die ausgewählten Werke böten einen charakteristischen Überblick über das Schaffen der Künstlerin, sagte Kurator Holger Saupe. Das Spektrum reicht dabei von empfindsamen Porträtzeichnungen der 80er Jahre, über experimentelle Collagen aus unterschiedlichen Seiden- und Tonpapieren bis hin zu Kompositionen aus handgeschöpften Papieren der jüngsten Werkphase.
Diese handgeschöpften Papiere verwende die Künstlerin, die im unweit von Gera gelegenen Wünschendorf zu Hause ist, nicht allein als Bildträger, sagte Saupe. Vielmehr würden sie selbst zu Ausdruckselementen, bestimmten die Farbigkeit der übereinander gegautschten Flächen, erhielten durch die lebendige Oberflächenstruktur des Materials eine ganz eigenwillige Wirkung. Dabei zaubere die Schöpferin mit ihren mal sehr expressiv-farbigen, zumeist jedoch hauchzart-transparenten, sehr noblen Collagen eine Bildwelt, in der Kunst und Wirklichkeit verschwimmen.
Die 1944 in Gera geborene Marita Kühn-Leihbecher absolvierte zunächst eine Lehre als Gebrauchswerberin. In diesem Beruf arbeitete sie bis 1971, zuletzt als Lehrausbilderin. Danach war sie 21 Jahre lang als Textilzeichnerin und Designerin im Geraer Modedruck tätig. In dieser Zeit absolvierte sie nicht nur ein externes Studium an der Fachhochschule für Angewandte Kunst in Schneeberg, sondern absolvierte auch die Förderklasse Malerei/Grafik des damaligen Bezirkes Gera. 1992 gründete sie mit ihrem späteren Mann Volkmar Kühn die Ateliergalerie Kloster Mildenfurth sowie den dortigen Arbeitskreis «Kunst und Kultur». Sie leitete einen Kinder- und Jugendzirkel für Malerei und Grafik in Gera sowie ein soziokulturelles Projekt für diese Altersgruppe.
Die Ausstellung «Medium Papier», die am Dienstagabend eröffnet werden sollte, wird bis 13. Juni gezeigt. Das Otto-Dix-Haus erwartet seine Besucher dienstags von 13.00 bis 20.00 Uhr, mittwochs bis freitags von 10.00 bis 17.00 Uhr, an Wochenenden und Feiertagen von 10.00 bis 18.00 Uhr.
http://www.kunstsammlung-gera.de
Berlin: MoMA-Ausstellung verlängert Besucherzeiten
Wegen des großen Andrangs ist die MoMA-Ausstellung in der Berliner Neuen Nationalgalerie über Ostern bis Mitternacht geöffnet. Von Karfreitag bis Ostermontag können sich die Besucher von 10.00 bis 24.00 Uhr die Bilder aus dem New Yorker Museum of Modern Art ansehen. Am Dienstag nach Ostern wird die Ausstellung erst um 13.00 Uhr geöffnet. Zusätzlich wird die Ausstellung ab 1. Mai an Sonntagen nicht mehr wie bisher um 18.00 Uhr, sondern erst um 20.00 Uhr schließen.
Bisher wurden 190.000 Besucher gezählt. Die aktuelle Wartezeit beträgt zwei bis drei Stunden, teilte das Museum gestern in Berlin mit. Über 200 Meisterwerke aus dem New Yorker MoMA sind in der Berliner Ausstellung zu sehen. Der US-Kunsttempel besitzt die weltweit größte Sammlung des 20. Jahrhunderts und schickte noch nie so viele Schätze nach Europa. 13 Werke von Picasso sind dabei, ein ganzer Raum widmet sich Matisse. Das Berliner "Who\'s who" der modernen Kunst zeigt weiters Cezanne, Dali, Hopper, Magritte, Matisse, Modigliani, Monet, Pollock und van Gogh.