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Leipzig: Konwitschny plant zwei Operninszenierungen pro Saison +++ Leipzig: «Hörbar» im Gewandhaus will 16- bis 30-Jährige ansprechen
Leipzig: Konwitschny plant zwei Inszenierungen pro Saison
München (ddp). Der künftige Chefregisseur der Oper Leipzig, Peter Konwitschny, sieht sich im richtigen Alter für die langfristige Bindung an die Oper. «Das freie Inszenieren, das hätte ich ja bis ans Lebensende machen können, aber ich ziehe jetzt die Bindung an ein Haus vor», sagte der 63-Jährige der «Süddeutschen Zeitung» (Montagausgabe). Er selbst werde in den kommenden sechs Jahren zwei Inszenierungen pro Saison leiten. Er wolle auch verstärkt auf junge Regisseure setzen.
Den zum Intendanten der Oper ernannten Alexander von Maravic schätze er für sein inhaltliches Denken: «Für ihn ist die Richtung, die Substanz eines Hauses entscheidend, nicht nur die Publikumsauslastung.» Die Typisierung des Publikums nach seiner lokalen Herkunft amüsiere ihn, sagte Konwitschny: «So verschieden ist das gar nicht, es gibt Kenner, Liebhaber, Idioten da und dort.» Entscheidend für die Oper sei, Zuschauer zu gewinnen, die sich noch nicht oder nicht mehr für die Oper interessierten.
Peter Konwitschny tritt sein Amt zum 1. August an. Sein Vertrag läuft über sechs Jahre.
Leipzig: «Hörbar» im Gewandhaus will 16- bis 30-Jährige ansprechen
Leipzig (ddp-lsc). Das Leipziger Gewandhaus will mehr junge Menschen in Konzerte mit klassischer Musik locken. Vor allem die 16- bis 30-Jährigen sollten mit der Projektreihe «Hörbar» angesprochen werden, sagte Gewandhaussprecher Dirk Steiner in Leipzig. Die Reihe umfasst neben den «Gewandhaus-Charts» die «Soundchecker», eine «Hörbar» und die Veranstaltungen «In guter Gesellschaft».
Was Jugendliche und junge Erwachsene in der Gewandhaus-Saison für hörenswert halten, wird per Umfrage ermittelt und in die sogenannten Gewandhaus-Charts aufgenommen. Bei «In guter Gesellschaft» begleiten Leipziger Persönlichkeiten an fünf Abenden je 15 Jugendliche zu einem Gewandhaus-Konzert.
Im Eingangsbereich des Konzerthauses ist die «Hörbar» installiert. Dort können sich Interessierte über Kopfhörer einen Eindruck von den Konzerten des Spielplans verschaffen. Einmal in der Saison schickt das Gewandhaus «Soundchecker» aus. Sie sprechen gezielt Jugendliche an und geben ihnen eine Hörprobe aus dem aktuellen Spielplan.
Mit den «Soundchecker»-Angeboten wurden nach Angaben des Gewandhauses seit der Spielzeit 2004/2005 mehr als 1000 Jugendliche im Alter zwischen 16 bis 30 Jahren erreicht. Diese Zielgruppe sei schwierig anzusprechen, weil sie in vielen Fällen nicht mehr über den «Multiplikator Lehrer» zu erreichen ist. Weder die Dresdner Semperoper noch die Oper Chemnitz bieten ein vergleichbares Konzept. Diese beiden Häuser konzentrierten sich auf die Zielgruppe der Schüler und setzten auf eine Kooperation mit Lehrern, bestätigten Sprecher der Semperoper und der Oper Chemnitz.
Seit Einführung des Konzepts in der Saison 2004/2005 stieg der Ticketverkauf nach Angaben des Gewandhauses in der Altersgruppe der 16- bis 30-Jährigen von 6570 auf 7780. Insgesamt verkauft das Haus 180 000 Einzeltickets pro Spielzeit.