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31.3.: theater und literatur aktuell +++ theater und literatur

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Autor Hilsenrath schenkt Archiv an Akademie der Künste +++ Hochkarätige Inszenierungen und Experimentelles bei «BONNTANZT!»


Autor Hilsenrath schenkt Archiv an Akademie der Künste
Berlin (ddp-bln). Der Schriftsteller Edgar Hilsenrath schenkt sein literarisches Archiv der Berliner Akademie der Künste. Es umfasst Briefe und Werkmanuskripte, darunter zwölf handschriftliche Ringbücher mit der Urschrift seines ersten Romans «Nacht», teilte die Akademie am Dienstag mit. Auch eine Reihe unveröffentlichter Texte aus den Jahren 1948 bis 1951 sowie tagebuchartige Aufzeichnungen, die in der Zeit, die er im Ghetto verbringen mußte, entstanden sind, gehören dazu.
Der Lebensweg des in Leipzig geborenen Autors ist geprägt von den Gräueltaten des 20. Jahrhunderts: Die Familie flüchtete 1938 nach Rumänien, 1941 wurde Edgar Hilsenrath in das von Rumänien für Juden errichtete Ghetto in Moghilew-Podelsk deportiert. Von sowjetischen Truppen im März 1944 befreit, emigrierte er bald darauf nach Palästina, lebte ab 1947 in Frankreich, wanderte dann 1951 in die USA aus. Seit 1975 hat Edgar Hilsenrath seinen Wohnsitz in Berlin.
Schonungslos und in einer fast naturalistischen Detailtreue erzählt er vom Überlebens- und Todeskampf der Ghettoinsassen und der Dehumanisierung aller Sozialbeziehungen, heißt es in der Mitteilung weiter. Seine späteren Texte haben zwar ihre Wurzeln nach wie vor in der eigenen Biographie, die Erzählhaltung jedoch wird distanzierter.
Erfahrungen, die Edgar Hilsenrath seit seiner Rückkehr nach Deutschland macht, fasst er in thematisch sehr unterschiedlich ausgerichteten, kabarettistisch pointierten Dialogen zusammen.
Im Rahmen einer Veranstaltung anlässlich seines 78. Geburtstags wird das Archiv am 2. April (20.00 Uhr) im Clubraum der Akademie der Künste übergeben. Otto Sander liest aus dem Roman «Jossel Wassermanns Heimkehr» die «Geschichte vom österreichischen Kaiser und vom jüdischen Salzhering». Otto Braun stellt die im Dittrich-Verlag editierte Edgar-Hilsenrath-Werkausgabe vor.

Hochkarätige Inszenierungen und Experimentelles bei «BONNTANZT!»
Bonn (ddp). Mit der vierten Auflage des internationalen Festivals «BONNTANZT!» arbeitet die Stadt Bonn weiter an ihrem Ruf als Zentrum des zeitgenössischen Tanztheaters. Vom 23. April bis 6. Mai werden im Bonner Opernhaus und auf verschiedenen Bühnen der Stadt 16 Veranstaltungen gezeigt, wie die Organisatoren am Dienstag mitteilten. Dabei sollen neben dem klassischen Tanztheater auch experimentelle Performances und Inszenierungen präsentiert werden.
Die Compagnie Arthur Kuggelyn wird das Festival mit der Produktion «Heizkörper» eröffnen. Johann Kresnik, der Direktor des Choreogafischen Theaters Bonn, ist mit zwei Arbeiten vertreten, seiner neuesten Produktion «100 Jahre Einsamkeit» nach Gabriel Garcia Marquez und dem Erfolgsstück «Frida Kahlo». Weitere Gäste sind unter anderem Wim Vandekeybus & Ultima Vez, die ihre Produktion «Blush» zeigen, sowie Oleg Soulimenko und Markus Schinwald.