Hauptrubrik
Banner Full-Size

31.7.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

Publikationsdatum
Body

Sammlung Gunzenhauser kommt voraussichtlich nach Chemnitz +++ Salzburgs "Männeken Piss" wird abgebaut +++ Tiefgreifender Wandel - Neue Ausstellung im Lehmbruck Museum

Sammlung Gunzenhauser kommt voraussichtlich nach Chemnitz
Chemnitz (ddp). Die Münchner Kunstsammlung Gunzenhauser findet voraussichtlich eine neue Heimat in Chemnitz. Der Vertrag über die Ausstellung der Sammlung sei von Chemnitz\' Oberbürgermeister Peter Seifert (SPD) und Sammler Alfred Gunzenhauser paraphiert worden, sagte der Pressesprecher der Stadt am Mittwoch auf ddp-Anfrage. Die Abstimmung im Stadtrat sei für den 27. August geplant. Die Sammlung umfasst mehr als 2200 Einzelwerke, unter anderem von Alexej Jawlensky, Max Beckmann, Ernst Ludwig Kirchner und Andy Warhol.
Der Umbau der für die Ausstellung vorgesehenen Räume soll 2004 beginnen, das Museum ein Jahr später eröffnet werden. Die Stadt hat bereits eine Finanzierungsgarantie über 5,7 Millionen Euro zum Ausbau des zwischen 1928 und 1930 im Stil der neuen Sachlichkeit errichteten Sparkassengebäudes gegeben. Außerdem seien Stifter gefunden worden, die sich finanziell beteiligten.
Bei der Sammlung Gunzenhauser handelt es sich den Angaben zufolge um eine der wichtigsten deutschen Kunstsammlungen der Moderne. Der Wert wird mit mehr als 200 Millionen Euro beziffert. Gunzenhauser hatte sich bei der Entscheidung für Chemnitz unter anderem gegen Leipzig entschieden. Die Betreuung der Ausstellung sollen die Kunstsammlungen Chemnitz übernehmen.

Salzburgs "Männeken Piss" wird abgebaut
Salzburg (ddp-bay). Die umstrittene «Penis-Skulptur» im Salzburger Stadtzentrum wird abgebaut. Diese Entscheidung gab das Museum der Moderne Rupertinum Salzburg am Mittwoch bekannt. Das Kunstwerk, das einen pinkelnden Männerkörper zeigt, soll spätestens bis zum 5. August verschwinden. Man komme damit einer Weisung des Salzburger Landeshauptmanns Franz Schausberger nach, sagte eine Sprecherin auf ddp-Anfrage. Außerdem sei der Abbau aus konservatorischen Gründen notwendig geworden. Die von der Stadt Salzburg veranlasste Einhausung könne dem aus Plastilin gefertigten Kunstwerk Schaden zufügen. Das Land Salzburg, das von einer ÖVP-Regierung unter Schausberger regiert wird, ist Träger des Rupertinums.
Die Skulptur «Arc de Triomphe» der Künstlergruppe «Gelatin» hatte in Salzburg für öffentlichen Aufruhr gesorgt. Vor allem das Rathaus hatte gegen das «obszöne» Kunstwerk nahe des Festspielhauses Front gemacht, die Skulptur mit gelben Platten vor den Blicken der Passanten abschotten lassen und sogar eine «Besitzstörungsklage» gegen das Museum angestrengt. Das Rupertinum wehrte sich dagegen mit einem Antrag auf eine einstweilige Verfügung, mit der erreicht werden sollte, dass die von der Stadt veranlasste Einhausung wieder verschwindet. Was mit der Klage geschehen soll, werde derzeit noch mit einem Rechtsanwalt beraten, sagte die Sprecherin des Museums.

Tiefgreifender Wandel - Neue Ausstellung im Lehmbruck Museum
Duisburg (ddp-nrw). Das Duisburger Wilhelm Lehmbruck Museum zeigt seit Mittwoch in einer neuen Ausstellung Zeichnungen zum plastischen Werk des Künstlers in den Jahren 1908 bis 1914. In dieser Zeit habe sich im Werk Lehmbrucks ein tiefgreifender Wandel vollzogen, teilte das Museum zur Ausstellungseröffnung mit. Er habe die menschliche Gestalt mittels subtiler Differenzierungen in der Körperhaltung gestaltet, die zum Ausdrucksträger geworden sei. Schwerpunkt der Schau ist die großfigurige Frauengestalt, ausgehend von der ganzen Form bis zur Reduktion im Torso.
Die Ausstellung nimmt dabei Bezug auf das Werk des französischen Künstlers Aristide Maillol, das in Lehmbrucks Pariser Jahren ab 1910 eine große Rolle gespielt habe. Das Museum hat vor kurzem eine Bronzeskulptur von Maillol erstanden. Die Ausstellung ist bis zum 11. Januar 2004 zu sehen.