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Berlin: Kein Interesse an Rückabwicklung des DDR-Rundfunkgeländes +++ Berlin: Beginn der 46. Funkausstellung +++ Köln: «WDR 3 Kulturpartnerfest» bietet über 200 Stunden Programm
Berlin: Kein Interesse an Rückabwicklung des DDR-Rundfunkgeländes
Berlin (ddp) - Der Senat lehnt eine Rückabwicklung des Erstverkaufs des ehemaligen DDR-Rundfunkgeländes Nalepastraße ab. Das sagte Klaus Teichert, Staatssekretär für Finanzen, gestern vor dem Medienausschuss des Abgeordnetenhauses. Grund sei vor allem die Weigerung der anderen ostdeutschen Länder, sich als ehemalige Miteigentümer an möglichen Gerichtskosten zu beteiligen. Das Gelände war Ende 2005 durch die landeseigene Immobiliengesellschaft Sachsen-Anhalts Limsa für 350.000 Euro an die Jessener Firma "Bau und Praktik" veräußert worden. Angesichts des im Juli 2006 erzielten Weiterverkaufserlöses von 3,9 Millionen Euro für einen Teil des gedrittelten Geländes sprechen Politiker von "entgangenen Einnahmen für Steuerzahler" und fordern eine Rückabwicklung.
Der neue Besitzer des veräußerten Teilgeländes, die Keshet GmbH des Griechen Albert Ben-David, versprach den Mietern der Studios inzwischen langfristige Verträge. Ein Investitionsplan für die kommenden fünf Jahre werde ausgearbeitet, sagt er. Genaue Investitionssummen könne er aber noch nicht nennen. Rund 60 Prozent aller vermietbaren Flächen seien ungenutzt. Ben David will Mieter aus dem Umkreis der Medienbranche gewinnen. Für die Studios und Sendesäle lägen bereits Angebote von Firmen aus den USA und Spanien vor. Mit Partnern betreibt der Bauingenieur Ben-David Hotels, Parkhäuser und Bürogebäude in Europa. Das Rundfunkzentrum ist sein erstes Projekt in Deutschland.
(Quellen: ddp, Tagesspiegel, Welt)
Berlin: Beginn der 46. Funkausstellung
Bundeskanzlerin Angela Merkel eröffnet am Abend in Berlin die 46. Internationale Funkausstellung/IFA. Bis zum 6. September zeigen 1.049 Aussteller aus über 30 Ländern ihre Neuheiten. Im Mittelpunkt stehen das hoch auflösende Fernsehen HDTV, Flachbildschirme und die Präsentation der nächsten DVD-Generation. Zudem können sich die Besucher ab morgen über das Internetfernsehen und Fernsehempfang unterwegs informieren. Die Unterhaltungselektronik-Branche rechnet damit, dass Aufträge im Wert von 2,5 Mrd. Euro gezeichnet werden.
Köln: «WDR 3 Kulturpartnerfest» bietet über 200 Stunden Programm
Köln (ddp-nrw). Auch 50 Jahre nach seiner Gründung ist der WDR immer noch für Premieren gut. So wird es am Samstag erstmals nur für die Kultur eine Konferenzschaltung im Stil der populären Bundesliga-Radiokonferenz geben. Anlass ist das «WDR 3 Kulturpartnerfest», das von 12.00 Uhr bis Mitternacht auf 20 Bühnen in sechs Städten stattfindet. Mehr als 50 Kultureinrichtungen Nordrhein-Westfalens laden in Detmold, Duisburg, Essen, Köln, Marl und Münster zu insgesamt 200 Stunden kostenlosem Programm ein.
«NRW verfügt über die dichteste Kulturlandschaft Europas, und das \'WDR 3 Kulturpartnerfest\' wird dies für alle sichtbar und hörbar vermitteln», betont WDR-Intendant Fritz Pleitgen. Für WDR-3- Programmchef Karl Karst ist die Veranstaltung «eines der größten Kulturfestivals in Deutschland». Damit feiert der Kölner Sender nicht nur seinen runden Geburtstag, sondern auch das fünfjährige Bestehen eines Kooperationsmodells, das in der deutschen Kultur- und Medienszene einzigartig ist.
Unter dem Motto «Partnerschaft für mehr Kultur» arbeitet der Sender kontinuierlich mit den großen Theatern, Museen, Konzerthäusern und Kultureinrichtungen in Nordrhein-Westfalen zusammen. Ziel sei eine stärkere Vernetzung, sagt Karst. So weist WDR 3 mit Radiospots auf Veranstaltungen seiner Kulturpartner hin. Diese wiederum informieren in ihren Publikationen und Räumen über das Kulturradio WDR 3, so dass eine gegenseitige Unterstützung ohne Geldfluss stattfindet. Nutznießer sind beide, die Kulturpartner verzeichnen eine höhere Auslastung und der Radiosender mehr Hörer.
Die Kooperation schließe dabei nicht aus, dass WDR 3 falls erforderlich auch kritisch über Projekte der beteiligten Kulturpartner berichtet, betont Karst: «Diese Glaubwürdigkeit und Unabhängigkeit des WDR wird von den Partner auch eingefordert.»
Zu den Angeboten des Kulturpartnerfestes gehören der Kölner Auftritt der Jugend-Tanz-Company Pina Bausch sowie des WDR-Rundfunkorchesters. Im Duisburger Lehmbruck Museum sind das Theater an der Ruhr und das Theater Oberhausen zu Gast. In Essen als künftiger Kulturhauptstadt Europas beteiligen sich die Stiftung Zeche Zollverein, die Folkwang Hochschule und die RuhrTriennale.
In Marl wird im Rahmen des Kulturpartnerfestes die Ausstellung zum «Deutschen Klangkunst-Preis» eröffnet. Auf dem Programm in Münster stehen Theater, Literatur und Kabarett, während in Detmold die Musik überwiegt.
Die Hörer von WDR 3 können die kompletten zwölf Stunden des Kulturpartnerfestes als Liveschaltung verfolgen. Prominent besetzte Podiumsdiskussionen werden aufgezeichnet und in den kommenden Wochen ausgestrahlt. Dazu gibt es eine ergänzende Berichterstattung im WDR-Fernsehen und dem Internet.
Für das bislang einmalige Projekt setzt der Sender nahezu seine komplette Übertragungswagen-Flotte ein. Allein rund 40 Moderatoren sollen durch das Programm führen. «Kultur hat Zukunft, und wir wollen in die Zukunft investieren», erklärt WDR-Chef Pleitgen. Er sei überzeugt, dass es ein größeres Interesse an der Kultur gebe, als in einschlägigen Umfragen zur Mediennutzung ausgewiesen werde. http://www.kulturpartner.wdr3.de
Markus Peters