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Berlin: Theater-Highlights 2006/07im Deutschen Theaterverzeichnis zusammengefasst +++ Berlin: Uraufführung von Reza-Stück im Deutschen Theater +++ Halle/Görlitz: Grass bleibt bei Ablehnung des Görlitzer Brücke-Preises +++ Hamburg: Erstauflage des neuen Grass-Buchs bereits ausverkauft
Berlin: Theater-Highlights 2006/07im Deutschen Theaterverzeichnis zusammengefasst
Berlin (ots) - Pünktlich zum Start der neuen Theaterspielzeit stehen im Internetportal http://www.theaterverzeichnis.de die neuen Spielpläne der deutschen Theater bereit. Die Programmankündigungen versprechen eine interessante Spielzeit: Vom Theaterskandal bis zur koreanischen Kinderoper ist alles vertreten.
Anspruchsvolle Klassiker, neue Autoren und Cross-Over-Projekte sorgen dafür, dass auch der letzte Kulturmuffel Lust auf Schauspiel bekommt. Gespannt dürfen Kulturinteressierte beispielsweise auf die Wagner-Operninszenierung von Frank Castorf an der Berliner Volksbühne sein. Ausgerechnet die "Meistersinger" will der Skandal-Regisseur inszenieren (Premiere: 21.9.). Schon jetzt rätseln die Medien, wie die radikale Volksbühne den pathetischen Wagner interpretiert. Bei der innovativen Stückauswahl stehen Düsseldorf und Bochum wie immer ganz vorn, letztere bringen Haruki Murakamis "Afterdark" zur Uraufführung. Düsseldorf inszeniert Erik Gedeons\' "Große Koalition - das Kanzleramt wie es singt und lacht". Auch das Maxim Gorki Theater Berlin wartet mit einem zeitgemäß politisch brisanten Spielplan auf.
Zunehmend sprechen Bühnen auch die gesamte Familie an. Käpt\'n Blaubär wird in Köln zum zotteligen Musical-Star. Ein Mix von Shanty bis Punk wird die fantasiereichen Episoden seiner 13,5 Leben in Szene setzen. Premiere ist im Oktober im ureigenen Blaubär-Musical-Palast. Märchenhaft wird auch die Weltpremiere der Oper "Alice im Wunderland", die aus der Feder der koreanischen Komponistin Unsuk Chin stammt (am 30.6.2007 in München).
Neu auf www.theaterverzeichnis.de ist zudem ein eigener Bereich zur Hauptstadt, der vom Hauptportal verlinkt oder auch direkt anwählbar ist: http://www.theaterberlin.de bündelt Hintergründe, Programme, Spielpläne und Wissenswertes zu den Berliner Bühnen.
Das Deutsche Theaterverzeichnis ist ein Angebot der Deutschland24.de GmbH. Es besteht seit 1999 und wurde 2004 vollständig neu gestaltet. Die Datenbank umfasst mehr als 2.000 Einträge aus 713 Städten und bildet die deutsche Theaterlandschaft nahezu vollständig ab. Theaterlexikon, Buchtipps, Ticketservice, aktuelle Beiträge sowie Kulturnachrichten runden das Angebot ab.
Berlin: Uraufführung von Reza-Stück im Deutschen Theater
Berlin (ddp-bln). Als erste Premiere der neuen Spielzeit präsentiert das Deutsche Theater heute in seinen Kammerspielen eine Uraufführung von Yasmina Reza. «Im Schlitten Arthur Schopenhauers» zeigt Ulrich Matthes und Corinna Harfouch als Ehepaar in philosophischen Nöten. Das Vier-Personen-Stück ist eine von drei Inszenierungen Jürgen Goschs in dieser Spielzeit am Deutschen Theater. Die Französin Reza gehört seit ihren Stücken «Kunst» und «Dreimal Leben» zu den meistgespielten Autoren der Gegenwart.
Mit ihrem neuen Werk ist Reza nach Angaben des Theaters eine «grausame Farce über die Unzulänglichkeit der Menschen» geglückt. Matthes und Harfouch waren an der Berliner Bühne zuletzt sehr erfolgreich in Edward Albees «Wer hat Angst vor Virginia Woolf?» zu sehen.
Halle/Görlitz: Grass bleibt bei Ablehnung des Görlitzer Brücke-Preises
Halle/Görlitz (ddp-lsc). Günter Grass bleibt auch nach dem Gespräch mit der Jury des Brücke-Preises bei seiner Ablehnung der Auszeichnung. Das sagte der Präsident der Gesellschaft zur Vergabe des Preises, Willi Xylander, am Donnerstag in Halle dem Sender «MDR Figaro». Der Literaturnobelpreisträger habe seine Entscheidung mit dem derzeit sehr angespannten Verhältnis zwischen Polen und Deutschland begründet. Die Brückenpreisvergabe an ihn sei ein Zeichen, das falsch verstanden werden könnte. Auch wolle er weder Görlitz noch den Preis diskreditieren. Zudem befürchte Grass Proteste während der Preisverleihung.
Xylander verteidigte die Entscheidung, an der Vergabe des Preises an Grass trotz dessen Enthüllungen über seine Mitgliedschaft in der Waffen-SS festzuhalten. Kriterium für den Preis sei, dass sich jemand in besonderem Maße und mit besonderem Einsatz für die Völkerverständigung stark gemacht habe. Das treffe für den Grass nach 1945 in besonderer Weise zu. Grass sei einer der herausragenden deutschen Schriftsteller, der das Bild der Polen in Deutschland geprägt hat und umgekehrt. Mit der Danziger Trilogie hätten viele Deutsche mehr über Polen gelernt als im Geschichtsunterricht oder in Geografie.
Am Mittwoch war bekannt geworden, dass Grass wegen der anhaltenden Diskussion über seine Vergangenheit als Jugendlicher bei der Waffen-SS den Görlitzer Brücke-Preis nicht annehmen wolle.
Hamburg: Erstauflage des neuen Grass-Buchs bereits ausverkauft
Hamburg (ddp). Das neue Buch von Literaturnobelpreisträger Günter Grass ist zum Bestseller geworden. Die Erstauflage von 150 000 Exemplaren des Werkes «Beim Häuten der Zwiebel» sei bereits zwei Wochen nach Erscheinen ausverkauft, berichtet die «Bild»-Zeitung (Donnerstagausgabe) vorab. Die zweite Auflage in Höhe von 100 000 Exemplaren liefere der Göttinger Steidl-Verlag bereits aus.
Aufsehen hatte das Buch erregt, weil Grass darin erstmals einräumt, als Jugendlicher Mitglied der Waffen-SS gewesen zu sein.