Body
Köln: Erfolgsregisseur kritisiert Ausbildung für Opernsänger +++ Hamburg: Nutzungskonzept für Elbphilharmonie vorgestellt
Köln: Erfolgsregisseur kritisiert Ausbildung für Opernsänger
Köln (ddp). Erfolgsregisseur Martin Kusej kritisiert die szenische Ausbildung von Opernsängern. «Es ist extrem schwierig, mit darstellerisch mittelbegabten Sängern, die eventuell tolle Stimmen haben, irgendwo hinzukommen», sagte Kusej der in Köln erscheinenden Theaterzeitschrift «Die Deutsche Bühne». Er komme sich manchmal vor «wie ein hochgezüchtetes Rennpferd, das im Wald Baumstämme ziehen» müsse. Gleichwohl spüre er bei vielen Sängern «das ernsthafte Bemühen um Darstellung.» Kusej ist mit Inszenierungen in Berlin, Stuttgart und Salzburg derzeit einer der meistbeachteten Opernregisseure.
Auch die Mezzosopranistin Leandra Overmann beklagt, der Nachwuchs werde schlecht auf die Anforderungen einer zeitgemäßen Regie vorbereitet. «Manche Kollegen warnen die Studenten regelrecht vor den angeblich verrückten Regisseuren», sagte Overmann, die durch ihre Arbeit mit dem umstrittenen spanischen Regisseur Calixto Bieto bekannt wurde.
Hamburg: Nutzungskonzept für Elbphilharmonie vorgestellt
Die Hamburger Kultursenatorin Karin von Welck hat das Nutzungskonzept für den geplanten Saal der Elbphilharmonie und die vorhandene Laeiszhalle dem Senat zur Kenntnisnahme vorgelegt. Die Eckdaten für die Erstellung der Machbarkeitsstudie wurden darin festgelegt. Diese soll die Grundlage zur Entscheidungsfindung des Senates sein, der im Sommer darüber zu befinden hat.
Das Konzept: Der jährliche Etat wird auf rund 14 Millionen Euro geschätzt, abzüglich der Einnahmen durch Tickets und Vermietung soll ab dem vierten bis fünften Jahr ein "eingeschwungener Zustand" mit einem Defizit von etwa 3,6 Millionen Euro erreicht sein. Dabei hofft man auf Schmerzminderung in noch unklarer Größe z. B. durch Sponsoringkonzepte, Gastronomie, Merchandising oder Drittnutzung.
Das Nutzungskonzept sieht die Gründung der Gesellschaft HamburgMusik vor, die beide Konzerthäuser unter einer Generalintendanz vereint. Vorgesehen ist eine Personalausstattung von ca. 30 Personen. Ein voll funktionsfähiger, multifunktional nutzbarer Kammermusik-Saal (450-600 Plätze) ist neben dem Großen Saal (2200 Plätze) in der Elbphilharmonie vorgesehen. Der Kleine Saal der Laeiszhalle ist in den Berechnungen nicht enthalten, weil seine angestrebte Sanierung Voraussetzung für eine wirkliche Nutzung sei, dort sollen auch musikpädagogische Projekte für Kinder und Jugendliche angeboten werden. 660.000 Besucher pro Jahr werden jährlich erwartet. Die Anzahl der Konzerte: rund 600 pro Jahr - ca. 200 in der Laeiszhalle, 220 im Großen und 180 im Kleinen Saal der Elbphilharmonie. 25 Prozent davon sollen Eigenveranstaltungen sein.
Quelle: http://www.hamburg.de