Hauptrubrik
Banner Full-Size

3.3.: theater aktuell +++ theaterfestival

Publikationsdatum
Body

Düsseldorf: Schauspielhaus und FFT präsentieren deutsche Erstaufführung +++ Dresden: Besucherrekord im Schauspielhaus seit Renovierung +++ Weimar: 4. Internationale Tanztheater-Tage

Düsseldorf: Schauspielhaus und FFT präsentieren deutsche Erstaufführung
Düsseldorf (ddp-nrw). Eine deutsche Erstaufführung eröffnet die diesjährige Kooperation zwischen dem Düsseldorfer Schauspielhaus und dem Forum Freies Theater (FFT). Am Donnerstag ist in den Kammerspielen das Theaterstück «Flimmern» des japanischen Dramatikers Toshiro Suzue zu sehen. Die Regie führt Gustav Rueb.
«Flimmern» wurde mit dem «Kishida»-Dramatikerpreis ausgezeichnet und beschreibt das Aufeinandertreffen unterschiedlicher Generationen in einer Sommernacht in Japan. Ihr Erlebnishunger und ihre Trauer werden dabei zum Kontrast zu einer auf Effizienz und Erfolg ausgerichteten Gesellschaft, wie eine Pressesprecherin am Mittwoch erläuterte. «Flimmern» ist die erste von zwei Inszenierungen, die in dieser Spielzeit vom Düsseldorfer Schauspielhaus und dem FFT produziert wird.
Mit der Eröffnung des «Forum Freies Theater» (FFT) im September 1999 wurde in Anlehnung an Institutionen in Hamburg, Berlin, Frankfurt ein neuer Typus von Theater in Düsseldorf eingeführt. Einem schlanken und sehr effektiven Organisationsapparat unter der Leitung von Niels Ewerbeck ist es gelungen, ein Zentrum für freies Theater und interdisziplinäre Projekte zu etablieren. Ohne fest engagiertes Schauspielensemble bietet das FFT zahlreichen herausragenden Künstlern geeignete Produktions- und Präsentationsbedingungen.
Mit der Reihe «Foreign Affairs» hat das FFT Produktionen aus Polen, Flandern und zuletzt aus Afrika in Düsseldorf möglich gemacht.

Dresden: Besucherrekord im Schauspielhaus seit Renovierung
Dresden (ddp-lsc). Das Dresdner Schauspielhaus hat im Februar 2004 einen Besucherrekord seit der Renovierung 1996 erreicht. Die Aufführungen im Theater besuchten im zweiten Monat des Jahres 14 417 Gäste, wie das Schauspielhaus am Dienstag mitteilte. Gegenüber den Vergleichsmonaten der vergangenen neun Jahre entspreche dies einem Anstieg der Besucherzahlen von 15,9 Prozent. Die Auslastung des Schauspielhauses in diesem Februar lag bei 68,7 Prozent.
An allen Spielstätten des Staatschauspiels wurden den Angaben nach insgesamt 19 169 Gäste gezählt. Das Schlosstheater registrierte dabei 2327 Besucher. Aufführungen im Theater in der Fabrik (TIF) sahen 822 Gäste.
Der Intendant des Staatschauspiels, Holk Freytag, betonte, die 28 Aufführungen des Schauspielhauses im Februar seien hervorragend angenommen worden. «Für den März und die weiteren Monate der laufenden Spielzeit erwarte ich eine Bestätigung der steigenden Besucherzahlen», fügte er hinzu. Im März feiert Hendrik Ibsens «Ein Volksfeind», im April Shakespears «Romeo und Julia» Premiere.

Weimar: 4. Internationale Tanztheater-Tage
Weimar (ddp). Grenzüberschreitend präsentieren sich ab Freitag die 4. Internationalen Tanztheater-Tage Weimar. Dies sei nicht nur geografisch gemeint, sondern auch in ästhetischer Hinsicht, sagte die Tanztheater-Kuratorin des Deutschen Nationaltheaters (DNT), Francesca Spinazzi, am Dienstag in Weimar. Für die Programmauswahl seien Internationalität und Kompromisslosigkeit entscheidend gewesen.
Die Ensembles sind erstmals in der Klassikerstadt zu erleben. Sie kommen aus fünf Ländern Europas, Afrikas und Südamerikas. Allesamt seien sie Grenzgänger zwischen den künstlerischen Genres, ließen sie sich doch von Musik, Literatur und bildender Kunst beeinflussen. So warten die Brasilianerin Lia Rodrigues und die Französin Catherine Diverres mit einer Hommage an den Bauhaus-Künstler Oskar Schlemmer (1888-1943) auf. Während sich Rodrigues in «Formas Breves» von dessen Werk inspirieren ließ, folgt Diverres in «San» einer imaginären Biografie des Künstlers.
In der «Compagnie Gaara» aus Nairobi arbeiten fünf kenianische Tänzer verschiedener ethnischer und künstlerischer Herkunft mit einem Videokünstler und zwei Musikern aus Europa zusammen. Ihr «Abila» spürt den Begegnungen zwischen den Generationen einerseits sowie wachsenden Konflikten zwischen Volksgruppen und sozialen Schichten andererseits nach. Ein modernes Afrika jenseits von Klischees präsentiert auch das «Floating Outfit Project» aus dem südafrikanischen Durban. Diese Truppe thematisiert in «ja, nee» Aids und Kinderschändung in ihrer Heimat. Zwei der Tänzer zeigen zudem ihr Duo «Cut» als europäische Erstaufführung in Weimar.
Den Schlusspunkt setzt am 12. März Choreograf Wim Vandekeybus sowie Ultima Vez & KVS/de bottelarij aus Brüssel. Mit «Blush» würden sie vital und kompromisslos die Sehgewohnheiten Purzelbäume schlagen lassen, macht Kuratorin Spinazzi neugierig. Ergänzt wird das einwöchige Tanztheater-Festival von genrespezifischen Filmen und Diskussionen um Choreografien und Filme.
http://www.nationaltheater-weimar.de