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Potsdam: Babelsberg-Studio kurz vor Verkauf +++ München: 197 Filme aus fünf Kontinenten auf dem 22. Münchner Filmfest +++ Köln: 16. medienforum.nrw im Zeichen der Digitalisierung
Potsdam: Babelsberg-Studio kurz vor Verkauf
Potsdam (pte) - Der Verkauf des Potsdamer Babelsberg-Studios steht offenbar kurz bevor, mit einer baldigen Entscheidung wird gerechnet. "Entweder, es passiert noch im Juni etwas, oder es dauert bis Jahresende", sagte der Betriebsrat Jan-Peter Schmarje zur Financial Times Deutschland (FTD).
Vivendi Universal, dem seit 1992 die Studios gehören, sucht schon länger einen Käufer, bisher haben drei Käufer Interesse gezeigt. Zum einen das Babelsberg-Management um Thierry Potok, zum anderen die ARD mit ihrem Studio Hamburg, sowie zwei Münchner Investoren aus der Branche. Über den Verkaufspreis wird noch wenig verraten, fest steht jedoch, dass es sich um einen "Negativ-Kaufpreis" handelt. Sowohl Steuerschuld als auch Auflagen der Treuhandanstalt zur Geländenutzung belasten das Studio. Die FTD spricht von 40 Mio. Euro für die ARD als Käufer bzw. 20 Mio. Euro für die Münchner Investoren oder Babelsberg-Management.
Egal wer das Studio übernehmen wird, von den derzeitigen 250 Mitarbeitern werden mit Sicherheit einige entlassen werden. "Für die Belegschaft ist es momentan wie zu Trauhandzeiten", sagte Schmarje.
In den legendären Babelsberger Studios wurden Filmklassiker wie "Der Blaue Engel" mit Marlene Dietrich oder Fritz Langs "Metropolis" produziert. Profitabel waren die Studios jedoch schon lange nicht mehr.
Quelle: pte.de
197 Filme aus fünf Kontinenten auf dem 22. Münchner Filmfest
München (ddp-bay). Auf dem 22. Münchner Filmfest sind in diesem Jahr 197 Filme aus allen fünf Kontinenten zu sehen. Abgesehen von wenigen Ausnahmen handelt es sich hierbei um deutsche Erstaufführungen, wie die Veranstalter am Donnerstag in München mitteilten. Das Filmfest dauert vom 26. Juni bis 3. Juli.
Der Eröffnungsfilm ist «Das Mädchen mit dem Perlenohrring» von Peter Webber mit Colin Firth und Scarlett Johansson in den Hauptrollen. Die fiktive Geschichte über die Entstehung des gleichnamigen Gemäldes des niederländischen Malers Jan Vermeer war für Oscars in den Kategorien Kamera, Ausstattung und Kostüme nominiert.
In der Retrospektive sind 45 Filme der finnischen Brüder Aki und Mika Kaurismäki zu sehen, darunter einige Frühwerke wie «The Liar» (1981) von Mika oder «Calamari Union» (1985) von Aki.
Das Internationale Programm präsentiert in 61 Filmen einen Qurschnitt der aktuellen Filmszene. Darunter sind Werke von Walter Salles, Julio Medem, John Sayles, Irwin Winkler, Martin Scorsese.
Den Schwerpunkt des Filmfests stellt den Angaben zufolge in diesem Jahr das unabhängige asiatische Kino dar, das ein eigenes Forum bekommt. Die Sparte «American Independents» bietet mit 20 Filmen einen Überblick über das Schaffen amerikanischer Filmemacher, die sich nicht am Mainstream orientieren.
Altmeister und junge Hoffnungen vereint den Angaben der Veranstalter zufolge die Reihe «Nouveau Cinèma Francais» in ingesamt zehn Filmen. Das Kinderfilmfest ist in zwei Teile, einerseits neue Jugendfilme, andererseits Klassiker, aufgeteilt.
In der Reihe Deutsche Fernsehfilme werden 13 TV-Produktionen gezeigt. In der Reihe Neue Deutsche Kinofilme sind unter anderem die beiden deutschen Cannes-Teilnehmer «Die fetten Jahre sind vorbei» von Hans Weingartner und «Marseille» von Angela Schanelec zu sehen.
Dem britischen Regisseur Sir Alan Parker wird der CineMerit Award verliehen. Der Musikfilm «The Commitments» wird ihm zu Ehren aufgeführt. Mit dem «Bernhard Wicki Preis - Die Brücke - Der Friedenspreis des Deutschen Films» wird Oscar-Preisträger Volker Schlöndorff geehrt. Aus diesem Anlass wird Schlöndorffs jüngster Film «Der neunte Tag» auf dem Filmfest vorgeführt.
(Das komplette Programm kann ab dem 7. Juni unter http://www.filmfest-muenchen.de abgerufen werden)
Köln: 16. medienforum.nrw im Zeichen der Digitalisierung
Köln (ddp-nrw). Die umfassende Digitalisierung der Medienwelt soll das zentrale Thema beim 16. medienforum.nrw werden. Nach der Einführung des Dualen Rundfunkssystems und dem Siegeszug des Internets sei die Digitalisierung die «dritte Medienrevolution», erläuterte NRW-Medien-Staatssekretärin Miriam Meckel am Donnerstag in Köln. Diese Revolution erfasse alle Lebensbereiche des Menschen. Das Medienforum findet vom 20. bis 23. Juni in der Domstadt statt.
Auch in diesem Jahr ist die Veranstaltung in die drei Bereiche Medien und Politik, Film und Fernsehen sowie Aus- und Weiterbildung gegliedert. Allerdings werde die 16. Auflage des Branchentreffs «gestrafft, inhaltlich fokussiert und entrümpelt», erklärte Meckel weiter.
«Wir setzen strikt auf Internationalisierung. Neue Medienentwicklungen in den USA, dem diesjährigen Partnerland des medienforum.nrw, werden für lebhafte und kontroverse Diskussionen sorgen», betonte Norbert Schneider, Direktor der Landesanstalt für Medien (LfM). Er bezeichnete das Meeting als eine «ständige Baustelle». Um den Bedürfnissen des Besuchers noch stärker entgegen zu kommen, sollen besonders die Kontakt- und Dialogmöglichkeiten stärker ausgebaut werden.
Im Film und Fernseh-Teil der Medienforums sind zahlreiche Premieren und Vorschauen auf das Herbstprogramm vorgesehen. Auch das Konzept der «Generation M», dem Aus- und Weiterbildungsangebot, wurde überarbeitet. Erstmals bietet die Veranstaltung für Schüler und Studenten Touren durch 45 TV- und Fernsehstudios und andere Produktionsstandorte an. Mit fast 1000 Anmeldungen sei dieses Angebot bereits überbucht.
Finanziert wird das medienforum.nrw mit 900 000 Euro aus der Kasse der Landesanstalt für Medien (LfM) und 3,5 Millionen Euro aus Landesmitteln.
Markus Peters