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3.7.: theater und literatur aktuell +++ theater und literatur

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Wuttke inszeniert «Die Perser» auf Neuhardenberger Flugplatz +++ Umfrage - Düsseldorfer Schauspiel bei Kritik angesagt +++ Elefantenhochzeit im deutschen Buchmarkt geplatzt


Wuttke inszeniert «Die Perser» auf Neuhardenberger Flugplatz
Neuhardenberg (ddp-lbg). Auf dem früheren NVA-Flugplatz in Neuhardenberg wird auch in diesem Jahr wieder Theater gespielt. Im Großen Hangar feiert am 21. August eine Inszenierung des Stückes «Die Perser» von Aischylos Premiere, kündigte die Stiftung Schloss Neuhardenberg an. Regisseur Martin Wuttke bringe die zu den ältesten Trauerspielen der Welt zählende Tragödie auf die Bühne. Mit dabei sein werden unter anderen Sophie Rois, Hendrik Arnst, Stefan Lisewski und Volker Spengler.
Weitere Aufführungen sind vom 22. bis 24. August sowie 27. bis 29. August geplant, heißt es weiter. Wuttke hatte auf dem Flugplatz am Rande des Oderbruchs im vergangenen Jahr bereits das Stück «Podpolje» nach Fjodor Dostojewskijs «Aufzeichnungen aus dem Kellerloch» (1863) inszeniert.
(Tickets zu 16 Euro und ermäßigt 10 Euro unter Telefon 0180/517-0-517 oder www.schlossneuhardenberg.de)

Umfrage - Düsseldorfer Schauspiel bei Kritik angesagt
Düsseldorf (ddp-nrw). Das Düsseldorfer Schauspielhaus steht bei den Kritikern im Land hoch im Kurs. Bei einer Umfrage der Zeitschrift «theater pur» unter elf Theaterkritikern aus Nordrhein-Westfalen schnitt die Bühne überdurchschnittlich gut ab. Acht Nennungen gab es in der Kategorie «bestes Schauspielhaus» und ebensoviele in der Sparte «beste Regie», wie das Schauspielhaus am Mittwoch mitteilte. In der Kategorie «beste Ausstattung» gaben neun Kritiker Düsseldorf Bestnoten. Das wichtigste aufgeführte deutsche Stück war für die Rezensenten «Vorher/Nachher» von Roland Schimmelpfennig und «Die Liebhaberinnen» von Elfriede Jelinek.

Elefantenhochzeit im dt. Buchmarkt geplatzt
orf - Die größte Fusion der letzten Jahrzehnte auf dem deutschen Buchmarkt ist vorerst geplatzt: Bertelsmann verzichtet auf Druck des Bundeskartellamtes vorläufig auf die Übernahme der Springer-Verlage Ullstein, List, Econ, Claasen und Propylaen. Das betätigte am Mittwoch der Sprecher der Bertelsmann-Verlagstochter Random House, Tim Arnold, der APA. Lediglich der Taschenbuchverlag Heyne soll wie geplant von Random House übernommen werden. Der Sprecher bestätigte damit einen Bericht der Donnerstagausgabe des "Handelsblattes".
Random House, schon heute Deutschlands größter Publikumsverlag, hatte im Februar die Übernahme des Buchgeschäftes des Axel Springer Verlages angekündigt. Dieser Schritt war jedoch auf den Widerstand des Bundeskartellamtes gestoßen, da die Unternehmen zusammen nach Berechnungen der Wettbewerbshüter auf dem deutschen Taschenbuchmarkt einen Marktanteil von fast 40 Prozent gehabt hätten. Das Kartellamt hatte deshalb angekündigt, es werde den Taschenbuch-Giganten verhindern.
Verlagssprecher Arnold betonte, bei dem neuen Vorschlag sinke der Marktanteil auf rund 28 Prozent. Bertelsmann habe seinen Vorschlag nach informellen Gesprächen mit dem Kartellamt am Dienstagabend vorgelegt. Nun hätten die konkurrierenden Verlage - Holtzbrinck, Weltbild, dtv, Hoffmann & Campe sowie Lübbe - zwei Wochen Zeit für eine Stellungnahme. Danach werde das Kartellamt seine endgültige Entscheidung treffen. "Wir rechnen mit einer Freigabe des Teil-Kaufs", zitierte das "Handelsblatt" einen Random-House-Sprecher.
Offen ist aber Arnold zufolge noch, was anschließend mit den übrigen ehemaligen Springer-Verlagen geschieht. Bertelsmann hatte beim Kauf auch das Kartellrisiko übernommen. Der Sprecher sagte, entweder würden die Verlage verkauft - falls sich überhaupt ein Käufer finde - oder sie könnten in eine Treuhänderschaft gegeben werden und Bertelsmann könne versuchen, vor Gericht das Recht zur Übernahme zu erstreiten.
Der Heyne-Verlag, der nach den Plänen von Bertelsmann auf jeden Fall bei Random House landen soll, ist allerdings ohnehin - zumindest umsatzmäßig - der gewichtigste Teil der Springer-Verlagsgruppe. Auf ihn entfällt laut "Handelsblatt" mehr als die Hälfte des Jahresumsatzes von 158 Mio. Euro. Der Umsatz der Verlage Ullstein, List, Econ, Claasen und Propyläen, auf die Random House nun verzichten will, werde in der Branche auf 20 bis 30 Mio. Euro geschätzt, berichtete das Blatt. Weltweit setzt Random House jährlich knapp zwei Mrd. Euro um.