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München: Franz-Marc-Ausstellung verlängert Öffnungszeiten +++ Magdeburg: Ausstellung zeigt Fotos zur Stadtgeschichte +++ Rostock: Kunsthalle ab April wieder ohne Leitung +++ Apolda: Camille Claudel in Apolda - Ernst Barlach in Jena
München: Franz-Marc-Ausstellung verlängert Öffnungszeiten
München (ddp-bay). Wegen des großen Besucherandrangs verlängert die Franz-Marc-Ausstellung im Münchner Lenbachhaus wenige Tage vor dem Ende ihre Öffnungszeiten. Bis Sonntag ist die Exposition bis Mitternacht geöffnet, wie das Museum am Mittwoch mitteilte. Da die Warteschlangen an den Kassen momentan sehr lang seien, müssten die Besucher mit bis zu zwei Stunden Wartezeit rechnen.
Die noch bis Sonntag zu sehende Ausstellung ist die bislang größte Retrospektive des Werks von Franz Marc (1880-1916). «Bis jetzt haben schon rund 270 000 Menschen die Ausstellung gesehen, insgesamt rechnen wir mit etwa 300 000 Besuchern», sagte eine Sprecherin des Lenbachhauses auf ddp-Anfrage.
Lenbachhaus und Kunstbau zeigen mit knapp 100 Werken etwa die Hälfte aller erhaltenen Marc-Gemälde. Darüber hinaus sind 145 Arbeiten auf Papier sowie Skulpturen und Kunstgewerbe ausgestellt. Die Werke stammen von annähernd 100 Leihgebern. Die Schau wird seit 17. September nur in München gezeigt.
Im Kunstbau sind Marcs weltberühmte Werke aus den Jahren 1910 bis 1914 versammelt, darunter Hauptwerke wie «Blaues Pferd I», «Blaues Pferd II», «Die kleinen blauen Pferde», «Liegender Hund im Schnee», «Der Stier», «Affenfries», «Hund vor der Welt» und «Die Weltenkuh». Die Abfolge der Bilder zeigt anschaulich, wie sich durch die Begegnung mit August Macke, Wassily Kandinsky und später durch Impulse von Kubismus und italienischem Futurismus Marcs Stil stark veränderte. Allerdings blieben trotz zunehmender Abstraktion figürliche Tierdarstellungen bis zum Schluss fester Bestandteil seiner Werke.
http://www.franz-marc-2005.com
Magdeburg: Ausstellung zeigt Fotos zur Stadtgeschichte
Magdeburg (ddp-lsa). Eine Ausstellung im Magdeburger Alten Rathaus zeigt seit Mittwoch Fotos zur Stadtgeschichte. Zu sehen sind etwa 100 Schwarz-Weiß-Bilder des Magdeburger Amateurfotografen Hermann Brösel aus der Zeit von 1930 bis 1965. Bis zum 20. Januar werden die Bilder ausgestellt.
Brösel lebte von 1902 bis zu seinem Tod 1984 in Magdeburg. Bereits als Junge begann er mit fotografischen Arbeiten. Vor allem Stadtansichten sind aus den Jahren ab 1912 überliefert. 1922 gründete Brösel gemeinsam mit J. Gustav Metzler eine Farbenfabrik. Hier wurden Trockenfarben hergestellt und ein Großhandel dafür aufgebaut. Nach zwei Enteignungen ging Brösel 1972 in den Ruhestand, war aber weiterhin als Hobby-Fotograf in Magdeburg unterwegs.
Der fotografische Nachlass, der von Magdeburg erworben wurde und in die Bestände des Stadtarchivs eingehen wird, besteht aus 22 großformatigen Alben, in die sowohl die Kontaktabzüge in Klein- oder Mittelformat als auch die dazugehörigen Schwarz-Weiß-Negative eingeordnet sind. Insgesamt handelt es sich um rund 52 000 datierte und beschriftete Aufnahmen.
Rostock: Kunsthalle ab April wieder ohne Leitung
Rostock (ddp-nrd). Für die Rostocker Kunsthalle muss ab April erneut ein künstlerischer Leiter gesucht werden. Die Kulturwissenschaftlerin Katrin Arietta beendet nach fünf Jahren auf eigenen Wunsch ihre Tätigkeit, wie sie am Dienstag ankündigte. Als Grund nannte sie eine beruflichen Neuorientierung. Gleichzeitig kritisierte Arietta anhaltende öffentliche Diskussionen über Profilierung und Status der Kunsthalle. Außerdem habe ein über Jahre äußerst niedrig gehaltener Ankaufs- und Ausstellungsetat dem Erfolg des Hauses enge Grenzen gesetzt.
Arietta hatte die zu Weihnachten verstorbene Annie Bardon abgelöst, die 1999 nach achtjähriger Tätigkeit als Kunsthallen-Chefin ebenfalls das Amt niedergelegt hatte. Zu den erfolgreichsten Ausstellungen der vergangenen Jahre gehörte eine Picasso-Ausstellung, die Retrospektive zum 75. Geburtstag Jo Jastrams sowie die Jubiläumsausstellung «35 Jahre Kunsthalle». Im vergangenen Jahr kamen rund 15 000 Besucher in die Einrichtung.
Die Kunsthalle am Rostocker Schwanenteich wurde 1969 als einziger Museumsneubau der DDR eröffnet. Bis zur Wende erwarb sich die Kunsthalle einen guten Ruf als Einrichtung für zeitgenössische Kunst Nordeuropas. Das lag vor allem an der Biennale, die Kunst verschiedener Genres aus den Ostsee-Anrainerstaaten, Norwegen und Island vorstellte. An die Erfolge konnte die Kunsthalle nach der Wende nicht anknüpfen. Zum Fundus der Kunsthalle gehören rund 520 Gemälde, 6000 grafische Blätter und 200 Skulpturen.
Apolda: Camille Claudel in Apolda - Ernst Barlach in Jena
Apolda (ddp-lth). Das Kunsthaus Apolda Avantgarde bietet 2006 als einziges bundesweit eine Begegnung mit Werken von Camille Claudel (1864-1943). Anhand von rund 70 Skulpturen aus Privatbesitz und aus französischen Museen wolle die Schau vom 20. August bis 19. November nicht nur die Entwicklung der Bildhauerin zwischen 1882 und 1908 für Besucher nacherlebbar machen, sagte Kunsthaus-Mitarbeiterin Karin Kring der Nachrichtenagentur ddp. Die Ausstellung wolle auch zeigen, wie die Vorzugsschülerin, Modell, Muse, Geliebte und Mitarbeiterin von Auguste Rodin (1840-1917) diese problematische Mehrfachrolle künstlerisch verarbeitet hat.
Während die Apoldaer Galerie 2006 mit insgesamt vier Expositionen aufwartet, offeriert die Kunstsammlung der Städtischen Museen Jena ihren Besuchern neben den vier großen Schauen auch vier weitere im Kabinett. Dabei wartet das Museum erneut mit einem Vertreter der Klassischen Moderne auf. Die Retrospektive ist Ernst Barlach (1870-1938) gewidmet und will nach Worten von Kustos Erik Stephan insbesondere den Beziehungen des von den Nationalsozialisten verfemten Künstlers zu Thüringen nachspüren.
http://www.kunsthausapolda.de / http://www.jenakultur.de