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41. Goldene Kamera in Berlin verliehen

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Rudi Carrell für Lebenswerk geehrt - «Die Luftbrücke» bester Film - «Live Aid»-Gründer Bob Geldof mit dem «Ehrenpreis Musik» ausgezeichnet


Berlin (ddp). Mit einem großen Staraufgebot sind am Donnerstagabend in Berlin zum 41. Mal die Goldenen Kameras verliehen worden. Bei der Gala der Film- und Fernsehauszeichnung mit rund 900 Gästen erhielt TV-Entertainer Rudi Carrell den Ehrenpreis für sein Lebenswerk und wurde mit stehenden Ovationen gefeiert. Der an Krebs erkrankte Showmaster betonte, für ihn sei und bleibe das Fernsehen immer etwas Wunderbares. Geehrt wurden auch Oscar-Preisträgerin Charlize Theron («Monster») in der Kategorie «Film international» sowie Musiker und «Live Aid»-Gründer Bob Geldof mit dem «Ehrenpreis Musik».

Die von Thomas Gottschalk moderierte Goldene Kamera wurde in 13 Kategorien in der Ullstein-Halle des Berliner Axel-Springer-Hauses von der Programmzeitschrift «Hörzu» vergeben. Rund 300 Fans bejubelten die Stars aus Film und Fernsehen am roten Teppich - die Gerüchte über einen Überraschungsauftritt des neuen Hollywood-Traumpaares Angelina Jolie und Brad Pitt bewahrheiteten sich allerdings nicht. Als Gaststar trat US-Komiker Jerry Lewis auf, der 2005 eine Goldene Kamera für sein Lebenswerk erhalten hatte.

Die Sat.1-Produktion «Die Luftbrücke - Nur der Himmel war frei» wurde als «Bester deutscher Fernsehfilm» ausgezeichnet. Der Zweiteiler von Regisseur Dror Zahavi setzte sich gegen «Mord am Meer» (ZDF) und «Silberhochzeit» (ARD/Arte) durch.

Schauspielerin Barbara Rudnik wurde als «Beste deutsche Schauspielerin» unter anderem für ihre Darstellung in der ZDF-Krimireihe «Solo für Schwarz» geehrt. Ebenfalls nominiert waren Marie Bäumer und Johanna Wokalek.

Als «Bester deutscher Schauspieler» wurde Ulrich Noethen gekürt, der gegen Matthias Brandt und Jan Josef Liefers gewann. Noethen wurde unter anderem für seine Rolle in «Die Luftbrücke» ausgezeichnet.

Showmaster Carrell, dessen Stimme hörbar geschwächt war, hielt eine Dankesrede mit viel Humor und Ironie. Er sei gerade aus dem Urlaub zurückgekommen und habe vier Wochen auf einer unbewohnten Insel ohne Internet, Fernsehen und deutsche Zeitung gelebt. «Es war entsetzlich!», verriet der 71-jährige Carrell den Zuschauern. Er habe in 40 Jahren im deutschen Fernsehen wahnsinnig viel erlebt, betonte Carrell. Die Ehren-Kamera sei nun der Höhepunkt.

Geldof betonte, die reichen Führer der Welt hätten dank «Live 8» Unterstützung für arme Länder zugesagt. Die Veranstaltung habe im Kampf gegen Armut etwas bewirkt. Der Brite hatte 1985 mit dem Benefizereignis «Live Aid» auf den Hunger in Afrika aufmerksam gemacht. 2005 wiederholte er seinen Aufruf mit dem weltumspannenden Konzertmarathon «Live 8».

Die US-Popband Pussycat Dolls («Don\'t Cha») bekam die Trophäe in Form einer kleinen Kamera aus vergoldetem Sterlingsilber im Bereich «Pop International». In der Kategorie «Beste Fernsehunterhaltung» wurden Carmen Nebel, Hugo Egon Balder sowie Jörg Pilawa gemeinsam geehrt. Sänger Xavier Naidoo erhielt die Goldene Kamera in der Kategorie «Pop National».

Die Lilli-Palmer & Curd Jürgens-Gedächtniskamera für den Schauspielnachwuchs ging an Anna Maria Mühe («Was nützt die Liebe in Gedanken»). Den Leserpreis für die «Beste Koch-Show» erhielt Tim Mälzer («Schmeckt nicht, gibt\'s nicht» auf Vox). Schauspielerin Simone Thomalla und ihr Lebensgefährte, Schalke-Manager Rudi Assauer, bekamen den Preis für den besten Prominenten-Werbespot. Comedian Thomas Hermanns wurde für seinen «Quatsch Comedy Club» in der Kategorie «Comedy» geehrt.

Nathalie Waehlisch