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4.1.: theater und literatur aktuell +++ theater und literatur

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Deutscher Bühnenverein: Spitzenplatz für Fürther Stadttheater +++ Burgtheater-Regisseurin Andrea Breth kritisiert Umgang mit Klassikern +++ Theater-Debüt von Andrej Stasiuk in Düsseldorf zu sehen +++ Goethe und Schiller - Internationale Tagung in Weimar geplant


Deutscher Bühnenverein: Spitzenplatz für Fürther Stadttheater
Das Stadttheater Fürth belegt in der neuen Theaterstatistik des Deutschen Bühnenvereins für die Spielzeit 2002/ 2003 einen Spitzenplatz. Besonders erfolgreich sei das Theater in der Sparte Oper gewesen, hieß es in Fürth. Mit einer Auslastung von 95 Prozent habe Fürth den ersten Platz eingenommen. Zudem habe das Stadttheater fast 40 Prozent seines Gesamtetats selbst eingespielt und damit Platz 7 belegt. Insgesamt seien in der Saison 2002/2003 knapp 104.000 Besucher zu den 180 Vorstellungen gekommen.

Burgtheater-Regisseurin kritisiert Umgang mit Klassikern
Hamburg (ddp). Die Wiener Burgtheater-Regisseurin Andrea Breth übt am Beginn des Schiller-Jahres 2005 heftige Kritik am deutschen Theater und seinem Umgang mit Klassikern. «So wie derzeit bei den Theatern eingespart wird, werden viele große literarische Werke auf der Bühne gar nicht mehr machbar sein», sagt die 52-Jährige der Hamburger Wochenzeitung «Die Zeit». Entweder würden die Theater selbst verschwinden, oder es werde die Ensembles nicht mehr geben, die nötig sind, um solche Werke zu spielen.
Allerdings zweifelt Breth, die 2006 am Wiener Burgtheater den «Wallenstein» von Friedrich Schiller inszenieren wird, auch an der Fähigkeit des Publikums, sich mit Schiller überhaupt noch auseinander zu setzen. «Angesichts der zunehmenden Trivialisierung der Gesellschaft fragt man sich ohnehin, ob man Schiller noch machen kann, ob den noch jemand wirklich versteht», sagte sie. «Wir können heute nicht mehr sagen, wir sind das Land der Dichter und Denker.»
Auch mit den jungen Theaterautoren und -regisseuren geht Breth hart ins Gericht: «Das heutige Theater ist ein Supernaschmarkt ohne Zielsetzung.» Die jungen Theaterregisseure würden von den Medien gepeitscht, sie würden «von seltsamen, kapitalistisch veranlagten Intendanten gepeitscht, aufzufallen, unverwechselbar zu sein». «Ich bin der Meinung, dass der Regisseur ein Handwerker ist, kein Primärkünstler», betonte sie.

Theater-Debüt von Andrej Stasiuk in Düsseldorf zu sehen
Düsseldorf (ddp-nrw). Innerhalb des Theater-Projekts «Das Neue Europa - Warten auf die Barbaren?» zeigt das Düsseldorfer Schauspielhaus die Uraufführung von «Nacht» des polnischen Schriftstellers Andrej Stasiuk. Das Stück hat am Samstag Premiere und ist eine Koproduktion mit dem Stary Teatr in Krakau, wie die Veranstalter am Dienstag mitteilten.
Schauspieler des Stary Teatr und des Düsseldorfer Schauspielhauses erarbeiten die poetische Groteske von Stasiuk gemeinsam und zweisprachig. Regie führt Mikolaj Grabowski, Intendant des Stary Teatr in Krakau. «Nacht» ist ein Oratorium und zugleich eine moderne Variante eines Dramas von Adam Mickiewicz, dem berühmten polnischen Dichter der Romantik. Ironisch spielt Stasiuk mit nationalen Klischees. Andrzej Stasiuk gilt als wichtigster Autor der polnischen Gegenwartsliteratur und gibt mit der Auftragsarbeit «Nacht» sein Debüt als Dramatiker.
http://www.duesseldorfer-schauspielhaus.de

Goethe und Schiller - Internationale Tagung in Weimar geplant
Weimar (ddp). Die Goethe-Gesellschaft wird zum Schillerjahr 2005 in Weimar eine internationale Konferenz ausrichten. Vom 18. bis 21. Mai würden etwa 800 Gäste zu der Tagung unter dem Titel «Goethes Schiller - Schillers Goethe» erwartet, teilte die Gesellschaft am Montag in Weimar mit. In Arbeitsgruppen wollen sich die Teilnehmer unter anderem mit den Auswirkungen der Freundschaft zwischen beiden Dichtern auf ihr literarisches Schaffen auseinandersetzen.
Mit dem Schillerjahr erinnert Thüringen an den 200. Todestag Friedrich Schillers. Insgesamt sind unter dem Titel «Schiller lockt» rund 100 verschiedene Veranstaltungen geplant, darunter neben Theater und Musik auch Vortragsreihen, Tagungen und Ausstellungen. Neben Weimar werden sich mit Erfurt, Jena, Rudolstadt, Meiningen und Apolda weitere Thüringer Wirkungsstätten des Dichters am Schillerjahr beteiligen.

http://www.goethe-gesellschaft.de http://www.schiller-lockt.de